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Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.

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Gasförmiges System.
und verstehen unter v1, v2, ... die bei der gedachten chemischen
Veränderung sich gleichzeitig umsetzenden Molekülzahlen: ein-
fache ganze, positive oder negative Zahlen, je nachdem die betr.
Molekülart bei der Veränderung sich bildet oder verbraucht
wird. Dann erhalten wir als Gleichgewichtsbedingung:
S (ph1 -- R log c1) v1 = 0,
oder:
[Formel 1] .
Die rechte Gleichungsseite hängt nach (199) nur von Tempe-
ratur und Druck ab; also ergibt die Gleichung eine bestimmte Be-
ziehung zwischen den Concentrationen der verschiedenen Molekül-
arten, falls p und th gegeben sind.

§ 241. Wir wollen nun noch die Werthe der Grössen
ph1, ph2 ... hier einführen. Setzt man zur Abkürzung die Con-
stanten:
[Formel 2] ,
[Formel 3] , (202)
[Formel 4] , (203)

so ergibt der Werth von ph1 u. s. w. aus (199) als Gleichgewichts-
bedingung:
[Formel 5] ,
oder:
[Formel 6]

§ 242. Diese Gleichung vereinfacht sich noch, wenn man
den Erfahrungssatz (§ 50) einführt, dass die Atomwärme eines
chemischen Elements in seinen verschiedenen Verbindungen den
nämlichen Werth hat. Denn nach Gleichung (203) bedeutet
das Produkt R c die Aenderung, welche die Summe der Molekular-
wärmen aller Moleküle des Systems: [Formel 7] durch
die angenommene chemische Reaktion erfährt. Da nun die
Summe der Molekularwärmen gleich ist der Summe der Atom-
wärmen, so ist nach dem obigen Satz diese Aenderung gleich
Null, mithin c = 0, und die letzte Gleichung wird:

Gasförmiges System.
und verstehen unter v1, v2, … die bei der gedachten chemischen
Veränderung sich gleichzeitig umsetzenden Molekülzahlen: ein-
fache ganze, positive oder negative Zahlen, je nachdem die betr.
Molekülart bei der Veränderung sich bildet oder verbraucht
wird. Dann erhalten wir als Gleichgewichtsbedingung:
Σ (φ1R log c1) v1 = 0,
oder:
[Formel 1] .
Die rechte Gleichungsseite hängt nach (199) nur von Tempe-
ratur und Druck ab; also ergibt die Gleichung eine bestimmte Be-
ziehung zwischen den Concentrationen der verschiedenen Molekül-
arten, falls p und ϑ gegeben sind.

§ 241. Wir wollen nun noch die Werthe der Grössen
φ1, φ2 … hier einführen. Setzt man zur Abkürzung die Con-
stanten:
[Formel 2] ,
[Formel 3] , (202)
[Formel 4] , (203)

so ergibt der Werth von φ1 u. s. w. aus (199) als Gleichgewichts-
bedingung:
[Formel 5] ,
oder:
[Formel 6]

§ 242. Diese Gleichung vereinfacht sich noch, wenn man
den Erfahrungssatz (§ 50) einführt, dass die Atomwärme eines
chemischen Elements in seinen verschiedenen Verbindungen den
nämlichen Werth hat. Denn nach Gleichung (203) bedeutet
das Produkt R c die Aenderung, welche die Summe der Molekular-
wärmen aller Moleküle des Systems: [Formel 7] durch
die angenommene chemische Reaktion erfährt. Da nun die
Summe der Molekularwärmen gleich ist der Summe der Atom-
wärmen, so ist nach dem obigen Satz diese Aenderung gleich
Null, mithin c = 0, und die letzte Gleichung wird:

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[205/0221] Gasförmiges System. und verstehen unter v1, v2, … die bei der gedachten chemischen Veränderung sich gleichzeitig umsetzenden Molekülzahlen: ein- fache ganze, positive oder negative Zahlen, je nachdem die betr. Molekülart bei der Veränderung sich bildet oder verbraucht wird. Dann erhalten wir als Gleichgewichtsbedingung: Σ (φ1 — R log c1) v1 = 0, oder: [FORMEL]. Die rechte Gleichungsseite hängt nach (199) nur von Tempe- ratur und Druck ab; also ergibt die Gleichung eine bestimmte Be- ziehung zwischen den Concentrationen der verschiedenen Molekül- arten, falls p und ϑ gegeben sind. § 241. Wir wollen nun noch die Werthe der Grössen φ1, φ2 … hier einführen. Setzt man zur Abkürzung die Con- stanten: [FORMEL], [FORMEL], (202) [FORMEL], (203) so ergibt der Werth von φ1 u. s. w. aus (199) als Gleichgewichts- bedingung: [FORMEL], oder: [FORMEL] § 242. Diese Gleichung vereinfacht sich noch, wenn man den Erfahrungssatz (§ 50) einführt, dass die Atomwärme eines chemischen Elements in seinen verschiedenen Verbindungen den nämlichen Werth hat. Denn nach Gleichung (203) bedeutet das Produkt R c die Aenderung, welche die Summe der Molekular- wärmen aller Moleküle des Systems: [FORMEL] durch die angenommene chemische Reaktion erfährt. Da nun die Summe der Molekularwärmen gleich ist der Summe der Atom- wärmen, so ist nach dem obigen Satz diese Aenderung gleich Null, mithin c = 0, und die letzte Gleichung wird:

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Zitationshilfe: Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897, S. 205. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/planck_thermodynamik_1897/221>, abgerufen am 30.11.2024.