Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.System von beliebig vielen unabhängigen Bestandtheilen. hat man nach der von c in (162) und nach der von ph in (165)aufgestellten Definition in der letzten Formel statt c nur zu schreiben: [Formel 1] , und statt ph zu schreiben: c ph, wodurch dieselbe übergeht in: [Formel 2] . (185) Hier haben nun c und ph dieselbe Bedeutung wie in der auf den Gefrierpunkt einer Lösung bezüglichen Formel (184). § 228. Für c = 0 sei th = th0' (Gefriertemperatur des reinen § 229. Da die hier überall vorkommende positive Grösse ph Wir wollen nun noch einen weiteren Fall betrachten, in System von beliebig vielen unabhängigen Bestandtheilen. hat man nach der von c in (162) und nach der von φ in (165)aufgestellten Definition in der letzten Formel statt c nur zu schreiben: [Formel 1] , und statt φ zu schreiben: c φ, wodurch dieselbe übergeht in: [Formel 2] . (185) Hier haben nun c und φ dieselbe Bedeutung wie in der auf den Gefrierpunkt einer Lösung bezüglichen Formel (184). § 228. Für c = 0 sei ϑ = ϑ0' (Gefriertemperatur des reinen § 229. Da die hier überall vorkommende positive Grösse φ Wir wollen nun noch einen weiteren Fall betrachten, in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0207" n="191"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">System von beliebig vielen unabhängigen Bestandtheilen</hi>.</fw><lb/> hat man nach der von <hi rendition="#i">c</hi> in (162) und nach der von <hi rendition="#i">φ</hi> in (165)<lb/> aufgestellten Definition in der letzten Formel statt <hi rendition="#i">c</hi> nur zu<lb/> schreiben: <formula/>, und statt <hi rendition="#i">φ</hi> zu schreiben: <hi rendition="#i">c φ</hi>, wodurch dieselbe<lb/> übergeht in:<lb/><hi rendition="#et"><formula/>. (185)</hi><lb/> Hier haben nun <hi rendition="#i">c</hi> und <hi rendition="#i">φ</hi> dieselbe Bedeutung wie in der auf<lb/> den Gefrierpunkt einer Lösung bezüglichen Formel (184).</p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 228.</hi> Für <hi rendition="#i">c</hi> = 0 sei <hi rendition="#i">ϑ</hi> = <hi rendition="#i">ϑ</hi><hi rendition="#sub">0</hi>' (Gefriertemperatur des reinen<lb/> Lösungsmittels). Dann wird für <hi rendition="#g">kleine</hi> Werthe von <hi rendition="#i">c ϑ'</hi> nahezu<lb/> = <hi rendition="#i">ϑ</hi><hi rendition="#sub">0</hi>' und man kann setzen:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>,</hi><lb/> so dass die Gleichung (184) übergeht in:<lb/><hi rendition="#et"><formula/>, (186)</hi><lb/> d. h. die Gefrierpunktserniedrigung ist proportional der Con-<lb/> centration. Weiteres siehe § 271.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 229.</hi> Da die hier überall vorkommende positive Grösse <hi rendition="#i">φ</hi><lb/> für eine Lösung von bestimmtem <hi rendition="#i">c, ϑ</hi> und <hi rendition="#i">p</hi> einen ganz bestimmten<lb/> Werth hat, insbesondere unabhängig ist von der Beschaffenheit<lb/> der zweiten Phase, so sind durch die letzten Formeln die Ge-<lb/> setze der Dampfdruckerniedrigung, Siedepunktserhöhung, Gefrier-<lb/> punktserniedrigung und Sättigungspunktsveränderung auf all-<lb/> gemeine Weise mit einander verknüpft, und man braucht nur eine<lb/> einzige dieser Erscheinungen für eine Lösung messend zu ver-<lb/> folgen, um mit Hülfe des daraus berechneten Werthes von <hi rendition="#i">φ</hi><lb/> die übrigen für die nämliche Lösung ableiten zu können.</p><lb/> <p>Wir wollen nun noch einen weiteren Fall betrachten, in<lb/> welchem die nämliche Grösse <hi rendition="#i">φ</hi> wiederum eine charakteristische<lb/> Bedeutung besitzt, nämlich den Gleichgewichtszustand, der ein-<lb/> tritt, wenn neben der flüssigen Lösung sich das reine Lösungs-<lb/> mittel weder im dampfförmigen, noch im festen, sondern ebenfalls<lb/> im flüssigen Zustand befindet, aber nicht frei angrenzend, weil<lb/> sonst kein Gleichgewicht möglich sein würde, sondern von der<lb/> Lösung getrennt durch eine Wand, welche nur für das Lösungs-<lb/> mittel, nicht aber für den gelösten Stoff durchlässig ist. Der-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [191/0207]
System von beliebig vielen unabhängigen Bestandtheilen.
hat man nach der von c in (162) und nach der von φ in (165)
aufgestellten Definition in der letzten Formel statt c nur zu
schreiben: [FORMEL], und statt φ zu schreiben: c φ, wodurch dieselbe
übergeht in:
[FORMEL]. (185)
Hier haben nun c und φ dieselbe Bedeutung wie in der auf
den Gefrierpunkt einer Lösung bezüglichen Formel (184).
§ 228. Für c = 0 sei ϑ = ϑ0' (Gefriertemperatur des reinen
Lösungsmittels). Dann wird für kleine Werthe von c ϑ' nahezu
= ϑ0' und man kann setzen:
[FORMEL],
so dass die Gleichung (184) übergeht in:
[FORMEL], (186)
d. h. die Gefrierpunktserniedrigung ist proportional der Con-
centration. Weiteres siehe § 271.
§ 229. Da die hier überall vorkommende positive Grösse φ
für eine Lösung von bestimmtem c, ϑ und p einen ganz bestimmten
Werth hat, insbesondere unabhängig ist von der Beschaffenheit
der zweiten Phase, so sind durch die letzten Formeln die Ge-
setze der Dampfdruckerniedrigung, Siedepunktserhöhung, Gefrier-
punktserniedrigung und Sättigungspunktsveränderung auf all-
gemeine Weise mit einander verknüpft, und man braucht nur eine
einzige dieser Erscheinungen für eine Lösung messend zu ver-
folgen, um mit Hülfe des daraus berechneten Werthes von φ
die übrigen für die nämliche Lösung ableiten zu können.
Wir wollen nun noch einen weiteren Fall betrachten, in
welchem die nämliche Grösse φ wiederum eine charakteristische
Bedeutung besitzt, nämlich den Gleichgewichtszustand, der ein-
tritt, wenn neben der flüssigen Lösung sich das reine Lösungs-
mittel weder im dampfförmigen, noch im festen, sondern ebenfalls
im flüssigen Zustand befindet, aber nicht frei angrenzend, weil
sonst kein Gleichgewicht möglich sein würde, sondern von der
Lösung getrennt durch eine Wand, welche nur für das Lösungs-
mittel, nicht aber für den gelösten Stoff durchlässig ist. Der-
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