Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. wenn wir der Einfachheit halber bei r1 und s1 den Index 1,und bei ph' und c' den Strich fortlassen. Nehmen wir zunächst eine Lösung eines nichtflüchtigen § 221. Constante Concentration. d c = 0. Die Abhängigkeit des Dampfdruckes von der Temperatur Statt die Vereinigung direkt vorzunehmen, kann man auch Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände. wenn wir der Einfachheit halber bei r1 und s1 den Index 1,und bei φ' und c' den Strich fortlassen. Nehmen wir zunächst eine Lösung eines nichtflüchtigen § 221. Constante Concentration. d c = 0. Die Abhängigkeit des Dampfdruckes von der Temperatur Statt die Vereinigung direkt vorzunehmen, kann man auch <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0202" n="186"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände</hi>.</fw><lb/> wenn wir der Einfachheit halber bei <hi rendition="#i">r</hi><hi rendition="#sub">1</hi> und <hi rendition="#i">s</hi><hi rendition="#sub">1</hi> den Index 1,<lb/> und bei <hi rendition="#i">φ'</hi> und <hi rendition="#i">c'</hi> den Strich fortlassen.</p><lb/> <p>Nehmen wir zunächst eine Lösung eines nichtflüchtigen<lb/> Salzes in Berührung mit dem Dampf des Lösungsmittels. Wir<lb/> wollen die Gleichung (175) nach drei Richtungen betrachten, je<lb/> nachdem wir die Concentration <hi rendition="#i">c</hi> der Lösung, die Temperatur <hi rendition="#i">ϑ</hi>,<lb/> oder den Druck <hi rendition="#i">p</hi> constant halten, und die Abhängigkeit der<lb/> beiden übrigen Grössen voneinander betrachten.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 221. Constante Concentration.</hi><hi rendition="#i">d c</hi> = 0.</p><lb/> <p>Die Abhängigkeit des Dampfdruckes von der Temperatur<lb/> ist nach (175):<lb/> (176) <hi rendition="#et"><formula/>.</hi><lb/> Hiebei kann man <hi rendition="#i">r</hi> kurz bezeichnen als die Verdampfungswärme<lb/> der Lösung. Fasst man sie nicht, wie in (169) gefordert wird,<lb/> als Verhältniss zweier unendlich kleiner Grössen auf, sondern<lb/> bezieht sie direkt auf die Masseneinheit des Lösungsmittels, so<lb/> muss man sich die Menge der Lösung so gross denken, dass<lb/> ihre Concentration durch den Austritt der Masseneinheit des<lb/> Lösungsmittels nicht merklich geändert wird. <hi rendition="#i">s</hi> kann man ge-<lb/> wöhnlich einfach gleich dem Volumen der Masseneinheit des<lb/> Dampfes: <hi rendition="#i">v</hi> setzen. Nimmt man ausserdem für diesen das <hi rendition="#k">Boyle-<lb/> Gay Lussac</hi>’sche Gesetz als gültig an, so ergibt sich:<lb/> (177) <hi rendition="#et"><formula/></hi><lb/> und aus der letzten Gleichung:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/><hi rendition="#i">r</hi> ist zugleich auch umgekehrt die Wärmemenge, welche nach<lb/> Aussen abgegeben wird, wenn sich die Masseneinheit des dampf-<lb/> förmigen Lösungsmittels bei constantem <hi rendition="#i">ϑ</hi> und <hi rendition="#i">p</hi> mit einer<lb/> grossen Quantität der Lösung von der Concentration <hi rendition="#i">c</hi> vereinigt.</p><lb/> <p>Statt die Vereinigung direkt vorzunehmen, kann man auch<lb/> die Masseneinheit Dampf zunächst isolirt zum flüssigen reinen<lb/> Lösungsmittel condensiren und dann damit die Lösung verdünnen.<lb/> Nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie ist, wenn in<lb/> beiden Fällen der Anfangszustand und der Endzustand des<lb/> Systems derselbe ist, auch die Summe der vom System im<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [186/0202]
Anwendungen auf spezielle Gleichgewichtszustände.
wenn wir der Einfachheit halber bei r1 und s1 den Index 1,
und bei φ' und c' den Strich fortlassen.
Nehmen wir zunächst eine Lösung eines nichtflüchtigen
Salzes in Berührung mit dem Dampf des Lösungsmittels. Wir
wollen die Gleichung (175) nach drei Richtungen betrachten, je
nachdem wir die Concentration c der Lösung, die Temperatur ϑ,
oder den Druck p constant halten, und die Abhängigkeit der
beiden übrigen Grössen voneinander betrachten.
§ 221. Constante Concentration. d c = 0.
Die Abhängigkeit des Dampfdruckes von der Temperatur
ist nach (175):
(176) [FORMEL].
Hiebei kann man r kurz bezeichnen als die Verdampfungswärme
der Lösung. Fasst man sie nicht, wie in (169) gefordert wird,
als Verhältniss zweier unendlich kleiner Grössen auf, sondern
bezieht sie direkt auf die Masseneinheit des Lösungsmittels, so
muss man sich die Menge der Lösung so gross denken, dass
ihre Concentration durch den Austritt der Masseneinheit des
Lösungsmittels nicht merklich geändert wird. s kann man ge-
wöhnlich einfach gleich dem Volumen der Masseneinheit des
Dampfes: v setzen. Nimmt man ausserdem für diesen das Boyle-
Gay Lussac’sche Gesetz als gültig an, so ergibt sich:
(177) [FORMEL]
und aus der letzten Gleichung:
[FORMEL].
r ist zugleich auch umgekehrt die Wärmemenge, welche nach
Aussen abgegeben wird, wenn sich die Masseneinheit des dampf-
förmigen Lösungsmittels bei constantem ϑ und p mit einer
grossen Quantität der Lösung von der Concentration c vereinigt.
Statt die Vereinigung direkt vorzunehmen, kann man auch
die Masseneinheit Dampf zunächst isolirt zum flüssigen reinen
Lösungsmittel condensiren und dann damit die Lösung verdünnen.
Nach dem ersten Hauptsatz der Wärmetheorie ist, wenn in
beiden Fällen der Anfangszustand und der Endzustand des
Systems derselbe ist, auch die Summe der vom System im
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