Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688.

Bild:
<< vorherige Seite
Neuer vollkommener
[Spaltenumbruch]

Weil er mit Ausschliessung aller anderer Mittel al-
lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch sie
dahin gebracht werden müssen/ daß sie nach ihres
Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und
von ihnen erfodert/ welches sein Sohn König Salo-
mo nicht minder aus seiner übernatürlichen Erkänt-
nüß aller zeitlichen Dinge/ nebenst solcher Erfahrung
also befunden/ der eben dergleichen Pferde mit grossen
Kosten aus Egypten bringen lassen/ die alle von dieser
Art waren/ und er zu allem seinem Lust/ und nutzlichen
Gebrauch durch die gute regulirte Zäumung beqvem
machen müssen/ ausser welcher er sich weder an dersel-
ben guten Gestalt ergötzen/ noch einigen versicherten/
angenehmen Dienst/ von denselben hoffen oder haben
können/ wie er in allen andern Sachen/ durch seine
unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen-
heit gesuchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber
nichts geachtet.

Ob nun gleich seithero viel fürtreffliche Künste
aus dem menschlichen Gedächtnüß und Ubung kom-
men/ so seyn sie doch nicht aus der Welt oder der Na-
tur gewurtzelt/ daß durch fleissiges Nachsinnen der-
selben nicht viel wiederumb zu des menschlichen Ge-
schlechts Nutzen/ Lust und Ruhm/ nach und nach
wieder befunden/ verbessert und perfectioniret werden
könten. Jnmassen der berühmte Reuter Monsieur
Pluvinell/ auch in der Zäumung mit Verwunderung
an den Barbarischen Pferden erwiesen/ die ausser der
vollkommenen Zäumung nicht in Schulen setzen
können.

So fern nun alle Wissenschafften/ so dem mensch-
lichen Gebrauch nöthig/ nützlich/ erfreulich und rühm-
lich seyn/ mit einiger bessern Gewißheit oder Voll-
kommenheit erfunden/ gefasset oder geübet werden
können/ als wo sie aus dem Göttlichen Wort ihren
Ursprung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ so
viel die Göttliche Weißheit/ jederzeit der beste Lehr-
meister und Wegweiser gewest/ ist und bleibet: So
wird auch die Zaum-Kunst und derselben verfaste
Regeln/ von derselben Unterweisung und Exempeln
am sichersten abzunehmen seyn und kein Zäumer da-
mit angeführet werden/ er wolte sich dann beforgen/
daß GOtt selbst die rechte Art zu zäumen nicht wüste/
lehren wolte oder könte/ welches sich von keinem Chri-
sten vermuthen lässet.

So viel auch die ungezäumten Pferde in ihrer Un-
terweisung und Gebrauch durch ihre Widerstrebung
und Uberwindung der Faust beschwerlich/ schimpff-
lich und schädlich fallen/ so viel werden auch unge-
zäumte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ so den
Gehorsams-Zaum nicht völlig erkennen oder fol-
gen/ ihren Herrn mehr gefährlich und verderblich/ als
nützlich/ erfreulich und rühmlich seyn/ auff welche die-
ses gezogen und damit verglichen wird.

Es ist aus vorigem genug erkläret/ wie keine Ab-
richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem
Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwünschtem
Ende/ sonder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer-
mehr/ ausser der guten Gestalt zu bringen sey: Also
ist auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus-
[Spaltenumbruch] drücklich gemachet/ wie durch die falsche Postur der
Pferde/ die Abrichtung/ neben der Zäumung/ so lang
verhindert bleibe/ als dieselbe nicht geändert/ verbessert
und die Pferde in die gute Gestalt gebracht werden/
weil diese beyde so viel als Leib und Seele/ mit einan-
der verwandt seyn. Daß keines ohne das andere ge-
schehen oder bestehen kan.

Weil dann die völlige Abrichtung/ an der vorge-
henden Zäumung hänget/ und ausser derselben Voll-
kommenheit/ in der Abrichtung nichts nützliches ver-
richtet/ (wo derselben/ nicht die vorgehende regu-
lirte Zäumung zum Grund gesetzet) wird: so sollen
auf vorgehende gemeine Zäumungs-Regeln/ diese
sonderliche dergestalt in der Ordnung folgen/ und
derselben Begreiffung dadurch umb so viel erleichtert
werden/ als sie dem Zweck ungleich näher kommen/
und bessern Verstand geben können/ wann sie mit
demselben erwogen und zu Hand genommen/ probi-
ret und würcklich geübet werden/ wie sie an ihnen sel-
ber auffrichtig/ deutlich/ verständlich und wolbegreiff-
lich vorgestellet seyn.

Diese Instruction aber erfodert von allen andern
die gewisse Erkäntniß/ worinnen die gute Gestalt des
Pferdes/ und der Zaumung eigentlich bestehe/ und
wie dieselbe beschaffen sey/ wann sie für gut erkennet
werden solle.

Dann ob gleich die gute Proportion und Schön-
heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein böses
Gewächs contribuiret/ und einem sonderlichen Vor-
theil giebet/ so dienet doch zu diesem Fall/ vor dem an-
dern/ allein die gute Proportion/ Hauptsächlich/ wel-
che sich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in
dem guten Gewächs und Gestalt an sich selber. 2. in
derselben Bezeigungen/ 3. wie sie dieselben tragen/ 4.
gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ dasselbe
aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als
allen übrigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein
wolgewachsener schöner Kopff und Halß/ zwar der
Zäumung/ (der Natur nach) wol so viel nicht hin-
derlich erscheinen/ als ein Kopff und Halß von bösen
Gewächs natürlich und zum grösten Theil thun kan:
Gleichwol aber ist die Gestalt/ so die Zäumung erfor-
dert/ nicht an alle Stücke der Schönheiten/ (so sich
auch an Kopff und Halß befinden) gäntzlich und der-
gestalt verbunden/ daß ein Pferd ausser derselben voll-
kommenen Erscheinung nicht in die gute Zäumungs-
Gestalt/ oder gute Zaumung selbst gebracht werden
könte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey
vollkommener Schönheit/ (welche sich so gar an
Kopff und Halß befindet) mehr als die allerungestal-
testen der Zäumung widerstreben/ und ungezaumet
bleiben können/ und dasselbe wegen Unwissenheit der
rechten Zäumungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer-
de/ von böser Proportion/ (auch an Kopff und Halß)
wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen müglich seyn/
wann der Zaumer die rechte Wissenschafft hat und
gebrauchet.

Denn es können bey ungestalten Pferden/ Köp-
fen und Hälsen/ die andern innerlichen Eigen-
schafften/ den Mangel des bösen Gewächs/ in vie-
len Stücken/ also ersetzen/ und erleichtern/ daß es

dem
Neuer vollkommener
[Spaltenumbruch]

Weil er mit Ausſchlieſſung aller anderer Mittel al-
lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch ſie
dahin gebracht werden muͤſſen/ daß ſie nach ihres
Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und
von ihnen erfodert/ welches ſein Sohn Koͤnig Salo-
mo nicht minder aus ſeiner uͤbernatuͤrlichen Erkaͤnt-
nuͤß aller zeitlichen Dinge/ nebenſt ſolcher Erfahrung
alſo befunden/ der eben dergleichen Pferde mit groſſen
Koſten aus Egypten bringen laſſen/ die alle von dieſer
Art waren/ und er zu allem ſeinem Luſt/ und nutzlichen
Gebrauch durch die gute regulirte Zaͤumung beqvem
machen muͤſſen/ auſſer welcher er ſich weder an derſel-
ben guten Geſtalt ergoͤtzen/ noch einigen verſicherten/
angenehmen Dienſt/ von denſelben hoffen oder haben
koͤnnen/ wie er in allen andern Sachen/ durch ſeine
unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen-
heit geſuchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber
nichts geachtet.

Ob nun gleich ſeithero viel fuͤrtreffliche Kuͤnſte
aus dem menſchlichen Gedaͤchtnuͤß und Ubung kom-
men/ ſo ſeyn ſie doch nicht aus der Welt oder der Na-
tur gewurtzelt/ daß durch fleiſſiges Nachſinnen der-
ſelben nicht viel wiederumb zu des menſchlichen Ge-
ſchlechts Nutzen/ Luſt und Ruhm/ nach und nach
wieder befunden/ verbeſſert und perfectioniret werden
koͤnten. Jnmaſſen der beruͤhmte Reuter Monſieur
Pluvinell/ auch in der Zaͤumung mit Verwunderung
an den Barbariſchen Pferden erwieſen/ die auſſer der
vollkommenen Zaͤumung nicht in Schulen ſetzen
koͤnnen.

So fern nun alle Wiſſenſchafften/ ſo dem menſch-
lichen Gebrauch noͤthig/ nuͤtzlich/ eꝛfreulich und ruͤhm-
lich ſeyn/ mit einiger beſſern Gewißheit oder Voll-
kommenheit erfunden/ gefaſſet oder geuͤbet werden
koͤnnen/ als wo ſie aus dem Goͤttlichen Wort ihren
Urſprung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ ſo
viel die Goͤttliche Weißheit/ jederzeit der beſte Lehr-
meiſter und Wegweiſer geweſt/ iſt und bleibet: So
wird auch die Zaum-Kunſt und derſelben verfaſte
Regeln/ von derſelben Unterweiſung und Exempeln
am ſicherſten abzunehmen ſeyn und kein Zaͤumer da-
mit angefuͤhret werden/ er wolte ſich dann beforgen/
daß GOtt ſelbſt die rechte Art zu zaͤumen nicht wuͤſte/
lehren wolte oder koͤnte/ welches ſich von keinem Chri-
ſten vermuthen laͤſſet.

So viel auch die ungezaͤumten Pferde in ihrer Un-
terweiſung und Gebrauch durch ihre Widerſtrebung
und Uberwindung der Fauſt beſchwerlich/ ſchimpff-
lich und ſchaͤdlich fallen/ ſo viel werden auch unge-
zaͤumte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ ſo den
Gehorſams-Zaum nicht voͤllig erkennen oder fol-
gen/ ihren Herrn mehr gefaͤhrlich und verderblich/ als
nuͤtzlich/ erfreulich und ruͤhmlich ſeyn/ auff welche die-
ſes gezogen und damit verglichen wird.

Es iſt aus vorigem genug erklaͤret/ wie keine Ab-
richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem
Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwuͤnſchtem
Ende/ ſonder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer-
mehr/ auſſer der guten Geſtalt zu bringen ſey: Alſo
iſt auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus-
[Spaltenumbruch] druͤcklich gemachet/ wie durch die falſche Poſtur der
Pferde/ die Abrichtung/ neben der Zaͤumung/ ſo lang
verhindert bleibe/ als dieſelbe nicht geaͤndert/ verbeſſert
und die Pferde in die gute Geſtalt gebracht werden/
weil dieſe beyde ſo viel als Leib und Seele/ mit einan-
der verwandt ſeyn. Daß keines ohne das andere ge-
ſchehen oder beſtehen kan.

Weil dann die voͤllige Abrichtung/ an der vorge-
henden Zaͤumung haͤnget/ und auſſer derſelben Voll-
kommenheit/ in der Abrichtung nichts nuͤtzliches ver-
richtet/ (wo derſelben/ nicht die vorgehende regu-
lirte Zaͤumung zum Grund geſetzet) wird: ſo ſollen
auf vorgehende gemeine Zaͤumungs-Regeln/ dieſe
ſonderliche dergeſtalt in der Ordnung folgen/ und
derſelben Begreiffung dadurch umb ſo viel erleichtert
werden/ als ſie dem Zweck ungleich naͤher kommen/
und beſſern Verſtand geben koͤnnen/ wann ſie mit
demſelben erwogen und zu Hand genommen/ probi-
ret und wuͤrcklich geuͤbet werden/ wie ſie an ihnen ſel-
ber auffrichtig/ deutlich/ verſtaͤndlich und wolbegreiff-
lich vorgeſtellet ſeyn.

Dieſe Inſtruction aber erfodert von allen andern
die gewiſſe Erkaͤntniß/ worinnen die gute Geſtalt des
Pferdes/ und der Zaumung eigentlich beſtehe/ und
wie dieſelbe beſchaffen ſey/ wann ſie fuͤr gut erkennet
werden ſolle.

Dann ob gleich die gute Proportion und Schoͤn-
heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein boͤſes
Gewaͤchs contribuiret/ und einem ſonderlichen Vor-
theil giebet/ ſo dienet doch zu dieſem Fall/ vor dem an-
dern/ allein die gute Proportion/ Hauptſaͤchlich/ wel-
che ſich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in
dem guten Gewaͤchs und Geſtalt an ſich ſelber. 2. in
derſelben Bezeigungen/ 3. wie ſie dieſelben tragen/ 4.
gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ daſſelbe
aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als
allen uͤbrigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein
wolgewachſener ſchoͤner Kopff und Halß/ zwar der
Zaͤumung/ (der Natur nach) wol ſo viel nicht hin-
derlich erſcheinen/ als ein Kopff und Halß von boͤſen
Gewaͤchs natuͤrlich und zum groͤſten Theil thun kan:
Gleichwol aber iſt die Geſtalt/ ſo die Zaͤumung erfor-
dert/ nicht an alle Stuͤcke der Schoͤnheiten/ (ſo ſich
auch an Kopff und Halß befinden) gaͤntzlich und der-
geſtalt verbunden/ daß ein Pferd auſſer derſelben voll-
kommenen Erſcheinung nicht in die gute Zaͤumungs-
Geſtalt/ oder gute Zaumung ſelbſt gebracht werden
koͤnte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey
vollkommener Schoͤnheit/ (welche ſich ſo gar an
Kopff und Halß befindet) mehr als die allerungeſtal-
teſten der Zaͤumung widerſtreben/ und ungezaumet
bleiben koͤnnen/ und daſſelbe wegen Unwiſſenheit der
rechten Zaͤumungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer-
de/ von boͤſer Proportion/ (auch an Kopff und Halß)
wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen muͤglich ſeyn/
wann der Zaumer die rechte Wiſſenſchafft hat und
gebrauchet.

Denn es koͤnnen bey ungeſtalten Pferden/ Koͤp-
fen und Haͤlſen/ die andern innerlichen Eigen-
ſchafften/ den Mangel des boͤſen Gewaͤchs/ in vie-
len Stuͤcken/ alſo erſetzen/ und erleichtern/ daß es

dem
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0230" n="218"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Neuer vollkommener</hi> </fw><lb/>
                <cb/>
                <p>Weil er mit Aus&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;ung aller anderer Mittel al-<lb/>
lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch &#x017F;ie<lb/>
dahin gebracht werden mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ daß &#x017F;ie nach ihres<lb/>
Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und<lb/>
von ihnen erfodert/ welches &#x017F;ein Sohn Ko&#x0364;nig Salo-<lb/>
mo nicht minder aus &#x017F;einer u&#x0364;bernatu&#x0364;rlichen Erka&#x0364;nt-<lb/>
nu&#x0364;ß aller zeitlichen Dinge/ neben&#x017F;t &#x017F;olcher Erfahrung<lb/>
al&#x017F;o befunden/ der eben dergleichen Pferde mit gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Ko&#x017F;ten aus Egypten bringen la&#x017F;&#x017F;en/ die alle von die&#x017F;er<lb/>
Art waren/ und er zu allem &#x017F;einem Lu&#x017F;t/ und nutzlichen<lb/>
Gebrauch durch die gute regulirte Za&#x0364;umung beqvem<lb/>
machen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ au&#x017F;&#x017F;er welcher er &#x017F;ich weder an der&#x017F;el-<lb/>
ben guten Ge&#x017F;talt ergo&#x0364;tzen/ noch einigen ver&#x017F;icherten/<lb/>
angenehmen Dien&#x017F;t/ von den&#x017F;elben hoffen oder haben<lb/>
ko&#x0364;nnen/ wie er in allen andern Sachen/ durch &#x017F;eine<lb/>
unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen-<lb/>
heit ge&#x017F;uchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber<lb/>
nichts geachtet.</p><lb/>
                <p>Ob nun gleich &#x017F;eithero viel fu&#x0364;rtreffliche Ku&#x0364;n&#x017F;te<lb/>
aus dem men&#x017F;chlichen Geda&#x0364;chtnu&#x0364;ß und Ubung kom-<lb/>
men/ &#x017F;o &#x017F;eyn &#x017F;ie doch nicht aus der Welt oder der Na-<lb/>
tur gewurtzelt/ daß durch flei&#x017F;&#x017F;iges Nach&#x017F;innen der-<lb/>
&#x017F;elben nicht viel wiederumb zu des men&#x017F;chlichen Ge-<lb/>
&#x017F;chlechts Nutzen/ Lu&#x017F;t und Ruhm/ nach und nach<lb/>
wieder befunden/ verbe&#x017F;&#x017F;ert und perfectioniret werden<lb/>
ko&#x0364;nten. Jnma&#x017F;&#x017F;en der beru&#x0364;hmte Reuter Mon&#x017F;ieur<lb/>
Pluvinell/ auch in der Za&#x0364;umung mit Verwunderung<lb/>
an den Barbari&#x017F;chen Pferden erwie&#x017F;en/ die au&#x017F;&#x017F;er der<lb/>
vollkommenen Za&#x0364;umung nicht in Schulen &#x017F;etzen<lb/>
ko&#x0364;nnen.</p><lb/>
                <p>So fern nun alle Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafften/ &#x017F;o dem men&#x017F;ch-<lb/>
lichen Gebrauch no&#x0364;thig/ nu&#x0364;tzlich/ e&#xA75B;freulich und ru&#x0364;hm-<lb/>
lich &#x017F;eyn/ mit einiger be&#x017F;&#x017F;ern Gewißheit oder Voll-<lb/>
kommenheit erfunden/ gefa&#x017F;&#x017F;et oder geu&#x0364;bet werden<lb/>
ko&#x0364;nnen/ als wo &#x017F;ie aus dem Go&#x0364;ttlichen Wort ihren<lb/>
Ur&#x017F;prung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ &#x017F;o<lb/>
viel die Go&#x0364;ttliche Weißheit/ jederzeit der be&#x017F;te Lehr-<lb/>
mei&#x017F;ter und Wegwei&#x017F;er gewe&#x017F;t/ i&#x017F;t und bleibet: So<lb/>
wird auch die Zaum-Kun&#x017F;t und der&#x017F;elben verfa&#x017F;te<lb/>
Regeln/ von der&#x017F;elben Unterwei&#x017F;ung und Exempeln<lb/>
am &#x017F;icher&#x017F;ten abzunehmen &#x017F;eyn und kein Za&#x0364;umer da-<lb/>
mit angefu&#x0364;hret werden/ er wolte &#x017F;ich dann beforgen/<lb/>
daß GOtt &#x017F;elb&#x017F;t die rechte Art zu za&#x0364;umen nicht wu&#x0364;&#x017F;te/<lb/>
lehren wolte oder ko&#x0364;nte/ welches &#x017F;ich von keinem Chri-<lb/>
&#x017F;ten vermuthen la&#x0364;&#x017F;&#x017F;et.</p><lb/>
                <p>So viel auch die ungeza&#x0364;umten Pferde in ihrer Un-<lb/>
terwei&#x017F;ung und Gebrauch durch ihre Wider&#x017F;trebung<lb/>
und Uberwindung der Fau&#x017F;t be&#x017F;chwerlich/ &#x017F;chimpff-<lb/>
lich und &#x017F;cha&#x0364;dlich fallen/ &#x017F;o viel werden auch unge-<lb/>
za&#x0364;umte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ &#x017F;o den<lb/>
Gehor&#x017F;ams-Zaum nicht vo&#x0364;llig erkennen oder fol-<lb/>
gen/ ihren Herrn mehr gefa&#x0364;hrlich und verderblich/ als<lb/>
nu&#x0364;tzlich/ erfreulich und ru&#x0364;hmlich &#x017F;eyn/ auff welche die-<lb/>
&#x017F;es gezogen und damit verglichen wird.</p><lb/>
                <p>Es i&#x017F;t aus vorigem genug erkla&#x0364;ret/ wie keine Ab-<lb/>
richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem<lb/>
Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwu&#x0364;n&#x017F;chtem<lb/>
Ende/ &#x017F;onder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer-<lb/>
mehr/ au&#x017F;&#x017F;er der guten Ge&#x017F;talt zu bringen &#x017F;ey: Al&#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus-<lb/><cb/>
dru&#x0364;cklich gemachet/ wie durch die fal&#x017F;che Po&#x017F;tur der<lb/>
Pferde/ die Abrichtung/ neben der Za&#x0364;umung/ &#x017F;o lang<lb/>
verhindert bleibe/ als die&#x017F;elbe nicht gea&#x0364;ndert/ verbe&#x017F;&#x017F;ert<lb/>
und die Pferde in die gute Ge&#x017F;talt gebracht werden/<lb/>
weil die&#x017F;e beyde &#x017F;o viel als Leib und Seele/ mit einan-<lb/>
der verwandt &#x017F;eyn. Daß keines ohne das andere ge-<lb/>
&#x017F;chehen oder be&#x017F;tehen kan.</p><lb/>
                <p>Weil dann die vo&#x0364;llige Abrichtung/ an der vorge-<lb/>
henden Za&#x0364;umung ha&#x0364;nget/ und au&#x017F;&#x017F;er der&#x017F;elben Voll-<lb/>
kommenheit/ in der Abrichtung nichts nu&#x0364;tzliches ver-<lb/>
richtet/ (wo der&#x017F;elben/ nicht die vorgehende regu-<lb/>
lirte Za&#x0364;umung zum Grund ge&#x017F;etzet) wird: &#x017F;o &#x017F;ollen<lb/>
auf vorgehende gemeine Za&#x0364;umungs-Regeln/ die&#x017F;e<lb/>
&#x017F;onderliche derge&#x017F;talt in der Ordnung folgen/ und<lb/>
der&#x017F;elben Begreiffung dadurch umb &#x017F;o viel erleichtert<lb/>
werden/ als &#x017F;ie dem Zweck ungleich na&#x0364;her kommen/<lb/>
und be&#x017F;&#x017F;ern Ver&#x017F;tand geben ko&#x0364;nnen/ wann &#x017F;ie mit<lb/>
dem&#x017F;elben erwogen und zu Hand genommen/ probi-<lb/>
ret und wu&#x0364;rcklich geu&#x0364;bet werden/ wie &#x017F;ie an ihnen &#x017F;el-<lb/>
ber auffrichtig/ deutlich/ ver&#x017F;ta&#x0364;ndlich und wolbegreiff-<lb/>
lich vorge&#x017F;tellet &#x017F;eyn.</p><lb/>
                <p>Die&#x017F;e <hi rendition="#aq">In&#x017F;truction</hi> aber erfodert von allen andern<lb/>
die gewi&#x017F;&#x017F;e Erka&#x0364;ntniß/ worinnen die gute Ge&#x017F;talt des<lb/>
Pferdes/ und der Zaumung eigentlich be&#x017F;tehe/ und<lb/>
wie die&#x017F;elbe be&#x017F;chaffen &#x017F;ey/ wann &#x017F;ie fu&#x0364;r gut erkennet<lb/>
werden &#x017F;olle.</p><lb/>
                <p>Dann ob gleich die gute Proportion und Scho&#x0364;n-<lb/>
heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein bo&#x0364;&#x017F;es<lb/>
Gewa&#x0364;chs <hi rendition="#aq">contribuir</hi>et/ und einem &#x017F;onderlichen Vor-<lb/>
theil giebet/ &#x017F;o dienet doch zu die&#x017F;em Fall/ vor dem an-<lb/>
dern/ allein die gute Proportion/ Haupt&#x017F;a&#x0364;chlich/ wel-<lb/>
che &#x017F;ich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in<lb/>
dem guten Gewa&#x0364;chs und Ge&#x017F;talt an &#x017F;ich &#x017F;elber. 2. in<lb/>
der&#x017F;elben Bezeigungen/ 3. wie &#x017F;ie die&#x017F;elben tragen/ 4.<lb/>
gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ da&#x017F;&#x017F;elbe<lb/>
aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als<lb/>
allen u&#x0364;brigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein<lb/>
wolgewach&#x017F;ener &#x017F;cho&#x0364;ner Kopff und Halß/ zwar der<lb/>
Za&#x0364;umung/ (der Natur nach) wol &#x017F;o viel nicht hin-<lb/>
derlich er&#x017F;cheinen/ als ein Kopff und Halß von bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
Gewa&#x0364;chs natu&#x0364;rlich und zum gro&#x0364;&#x017F;ten Theil thun kan:<lb/>
Gleichwol aber i&#x017F;t die Ge&#x017F;talt/ &#x017F;o die Za&#x0364;umung erfor-<lb/>
dert/ nicht an alle Stu&#x0364;cke der Scho&#x0364;nheiten/ (&#x017F;o &#x017F;ich<lb/>
auch an Kopff und Halß befinden) ga&#x0364;ntzlich und der-<lb/>
ge&#x017F;talt verbunden/ daß ein Pferd au&#x017F;&#x017F;er der&#x017F;elben voll-<lb/>
kommenen Er&#x017F;cheinung nicht in die gute Za&#x0364;umungs-<lb/>
Ge&#x017F;talt/ oder gute Zaumung &#x017F;elb&#x017F;t gebracht werden<lb/>
ko&#x0364;nte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey<lb/>
vollkommener Scho&#x0364;nheit/ (welche &#x017F;ich &#x017F;o gar an<lb/>
Kopff und Halß befindet) mehr als die allerunge&#x017F;tal-<lb/>
te&#x017F;ten der Za&#x0364;umung wider&#x017F;treben/ und ungezaumet<lb/>
bleiben ko&#x0364;nnen/ und da&#x017F;&#x017F;elbe wegen Unwi&#x017F;&#x017F;enheit der<lb/>
rechten Za&#x0364;umungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer-<lb/>
de/ von bo&#x0364;&#x017F;er Proportion/ (auch an Kopff und Halß)<lb/>
wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen mu&#x0364;glich &#x017F;eyn/<lb/>
wann der Zaumer die rechte Wi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chafft hat und<lb/>
gebrauchet.</p><lb/>
                <p>Denn es ko&#x0364;nnen bey unge&#x017F;talten Pferden/ Ko&#x0364;p-<lb/>
fen und Ha&#x0364;l&#x017F;en/ die andern innerlichen Eigen-<lb/>
&#x017F;chafften/ den Mangel des bo&#x0364;&#x017F;en Gewa&#x0364;chs/ in vie-<lb/>
len Stu&#x0364;cken/ al&#x017F;o er&#x017F;etzen/ und erleichtern/ daß es<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">dem</fw><lb/></p>
              </div>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[218/0230] Neuer vollkommener Weil er mit Ausſchlieſſung aller anderer Mittel al- lein Zaum und Gebiß nahmhafft machet/ dadurch ſie dahin gebracht werden muͤſſen/ daß ſie nach ihres Herren Willen gehen/ wohin er ihrer bedarff/ und von ihnen erfodert/ welches ſein Sohn Koͤnig Salo- mo nicht minder aus ſeiner uͤbernatuͤrlichen Erkaͤnt- nuͤß aller zeitlichen Dinge/ nebenſt ſolcher Erfahrung alſo befunden/ der eben dergleichen Pferde mit groſſen Koſten aus Egypten bringen laſſen/ die alle von dieſer Art waren/ und er zu allem ſeinem Luſt/ und nutzlichen Gebrauch durch die gute regulirte Zaͤumung beqvem machen muͤſſen/ auſſer welcher er ſich weder an derſel- ben guten Geſtalt ergoͤtzen/ noch einigen verſicherten/ angenehmen Dienſt/ von denſelben hoffen oder haben koͤnnen/ wie er in allen andern Sachen/ durch ſeine unvergleichliche Weißheit allein die Vollkommen- heit geſuchet und gebrauchet/ aller mangelhafften aber nichts geachtet. Ob nun gleich ſeithero viel fuͤrtreffliche Kuͤnſte aus dem menſchlichen Gedaͤchtnuͤß und Ubung kom- men/ ſo ſeyn ſie doch nicht aus der Welt oder der Na- tur gewurtzelt/ daß durch fleiſſiges Nachſinnen der- ſelben nicht viel wiederumb zu des menſchlichen Ge- ſchlechts Nutzen/ Luſt und Ruhm/ nach und nach wieder befunden/ verbeſſert und perfectioniret werden koͤnten. Jnmaſſen der beruͤhmte Reuter Monſieur Pluvinell/ auch in der Zaͤumung mit Verwunderung an den Barbariſchen Pferden erwieſen/ die auſſer der vollkommenen Zaͤumung nicht in Schulen ſetzen koͤnnen. So fern nun alle Wiſſenſchafften/ ſo dem menſch- lichen Gebrauch noͤthig/ nuͤtzlich/ eꝛfreulich und ruͤhm- lich ſeyn/ mit einiger beſſern Gewißheit oder Voll- kommenheit erfunden/ gefaſſet oder geuͤbet werden koͤnnen/ als wo ſie aus dem Goͤttlichen Wort ihren Urſprung/ Anfang/ Fort- und Ausgang nehmen/ ſo viel die Goͤttliche Weißheit/ jederzeit der beſte Lehr- meiſter und Wegweiſer geweſt/ iſt und bleibet: So wird auch die Zaum-Kunſt und derſelben verfaſte Regeln/ von derſelben Unterweiſung und Exempeln am ſicherſten abzunehmen ſeyn und kein Zaͤumer da- mit angefuͤhret werden/ er wolte ſich dann beforgen/ daß GOtt ſelbſt die rechte Art zu zaͤumen nicht wuͤſte/ lehren wolte oder koͤnte/ welches ſich von keinem Chri- ſten vermuthen laͤſſet. So viel auch die ungezaͤumten Pferde in ihrer Un- terweiſung und Gebrauch durch ihre Widerſtrebung und Uberwindung der Fauſt beſchwerlich/ ſchimpff- lich und ſchaͤdlich fallen/ ſo viel werden auch unge- zaͤumte Unterthanen/ und alle die Kriegs-Heer/ ſo den Gehorſams-Zaum nicht voͤllig erkennen oder fol- gen/ ihren Herrn mehr gefaͤhrlich und verderblich/ als nuͤtzlich/ erfreulich und ruͤhmlich ſeyn/ auff welche die- ſes gezogen und damit verglichen wird. Es iſt aus vorigem genug erklaͤret/ wie keine Ab- richtung einiges Pferds/ mit Vernunfft und gutem Fortgang angefangen/ viel weniger zu erwuͤnſchtem Ende/ ſonder die gute Zaumung/ beyde aber nimmer- mehr/ auſſer der guten Geſtalt zu bringen ſey: Alſo iſt auch in meinen vorigen Zaumungs-Regeln/ aus- druͤcklich gemachet/ wie durch die falſche Poſtur der Pferde/ die Abrichtung/ neben der Zaͤumung/ ſo lang verhindert bleibe/ als dieſelbe nicht geaͤndert/ verbeſſert und die Pferde in die gute Geſtalt gebracht werden/ weil dieſe beyde ſo viel als Leib und Seele/ mit einan- der verwandt ſeyn. Daß keines ohne das andere ge- ſchehen oder beſtehen kan. Weil dann die voͤllige Abrichtung/ an der vorge- henden Zaͤumung haͤnget/ und auſſer derſelben Voll- kommenheit/ in der Abrichtung nichts nuͤtzliches ver- richtet/ (wo derſelben/ nicht die vorgehende regu- lirte Zaͤumung zum Grund geſetzet) wird: ſo ſollen auf vorgehende gemeine Zaͤumungs-Regeln/ dieſe ſonderliche dergeſtalt in der Ordnung folgen/ und derſelben Begreiffung dadurch umb ſo viel erleichtert werden/ als ſie dem Zweck ungleich naͤher kommen/ und beſſern Verſtand geben koͤnnen/ wann ſie mit demſelben erwogen und zu Hand genommen/ probi- ret und wuͤrcklich geuͤbet werden/ wie ſie an ihnen ſel- ber auffrichtig/ deutlich/ verſtaͤndlich und wolbegreiff- lich vorgeſtellet ſeyn. Dieſe Inſtruction aber erfodert von allen andern die gewiſſe Erkaͤntniß/ worinnen die gute Geſtalt des Pferdes/ und der Zaumung eigentlich beſtehe/ und wie dieſelbe beſchaffen ſey/ wann ſie fuͤr gut erkennet werden ſolle. Dann ob gleich die gute Proportion und Schoͤn- heit der Pferde/ zu der Abrichtung mehr als ein boͤſes Gewaͤchs contribuiret/ und einem ſonderlichen Vor- theil giebet/ ſo dienet doch zu dieſem Fall/ vor dem an- dern/ allein die gute Proportion/ Hauptſaͤchlich/ wel- che ſich an des Pferdes Kopff und Halß befindet/ 1. in dem guten Gewaͤchs und Geſtalt an ſich ſelber. 2. in derſelben Bezeigungen/ 3. wie ſie dieſelben tragen/ 4. gebrauchen/ 5. erwegen/ und 6. anwenden/ daſſelbe aber abermahls/ mehr mit dem Kopff und Halß/ als allen uͤbrigen Theilen des Leibes. Denn es kan ein wolgewachſener ſchoͤner Kopff und Halß/ zwar der Zaͤumung/ (der Natur nach) wol ſo viel nicht hin- derlich erſcheinen/ als ein Kopff und Halß von boͤſen Gewaͤchs natuͤrlich und zum groͤſten Theil thun kan: Gleichwol aber iſt die Geſtalt/ ſo die Zaͤumung erfor- dert/ nicht an alle Stuͤcke der Schoͤnheiten/ (ſo ſich auch an Kopff und Halß befinden) gaͤntzlich und der- geſtalt verbunden/ daß ein Pferd auſſer derſelben voll- kommenen Erſcheinung nicht in die gute Zaͤumungs- Geſtalt/ oder gute Zaumung ſelbſt gebracht werden koͤnte: Wie auch viel Pferde/ im Gegentheil/ bey vollkommener Schoͤnheit/ (welche ſich ſo gar an Kopff und Halß befindet) mehr als die allerungeſtal- teſten der Zaͤumung widerſtreben/ und ungezaumet bleiben koͤnnen/ und daſſelbe wegen Unwiſſenheit der rechten Zaͤumungs-Mittel: Da hergegen viel Pfer- de/ von boͤſer Proportion/ (auch an Kopff und Halß) wohl gezaumet werden/ oder zu zaumen muͤglich ſeyn/ wann der Zaumer die rechte Wiſſenſchafft hat und gebrauchet. Denn es koͤnnen bey ungeſtalten Pferden/ Koͤp- fen und Haͤlſen/ die andern innerlichen Eigen- ſchafften/ den Mangel des boͤſen Gewaͤchs/ in vie- len Stuͤcken/ alſo erſetzen/ und erleichtern/ daß es dem

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/230
Zitationshilfe: Pinter von der Au, Johann Christoph: Neuer, vollkommener, verbesserter und ergänzter Pferd-Schatz. Frankfurt (Main), 1688, S. 218. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pinter_pferdschatz_1688/230>, abgerufen am 25.11.2024.