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Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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allseits schneefrei waren. Die Herrlichkeit der Rundschau beachtete er kaum, sein Herz beschlich der traurige Gedanke, daß er jetzt Tirol und was darin lieb und gut verlassen müsse.

Samstags kündete er dem Alten und Walburg seinen Entschluß an, in der nächsten Woche aufzubrechen. Sie mußten sich einverstanden erklären. Er räumte nach und nach seine Hütte aus und verbarg die Geräthschaften in den Stauden am Schafbachl, wo sie Nidinger abholte. Nachdem diese Arbeit gethan war, setzte Klaus den Mittwoch Abend zum Abschied fest. Mit tiefer Trauer verließ er die Stätte, welche ihm gastliche Herberge geboten hatte und durch so manche Erinnerung werth geworden war.

Noch größer war sein Schmerz, als er Nidinger und Walburg antraf, die bereits auf ihn harrten.

Das Scheiden ist ein bitteres Muß!

Es war um so bitterer beim Gedanken an die Gefahren, welche Klaus noch zu überstehen hatte, bis er in volle Sicherheit gelangte.

Allein auch dieser Schmerz wurde überwunden.

Er schlich über das Wibnerjoch nach Brandenberg und von hier durch das Zillerthal bis in die Nähe vom Gerlos. Dort überraschte ihn die Morgenröthe. Er verbarg sich tief im Gebüsch; einen Theil des Tages verschlief er, um sich von den Beschwerden des Marsches zu erholen. In der folgenden Nacht erreichte er

allseits schneefrei waren. Die Herrlichkeit der Rundschau beachtete er kaum, sein Herz beschlich der traurige Gedanke, daß er jetzt Tirol und was darin lieb und gut verlassen müsse.

Samstags kündete er dem Alten und Walburg seinen Entschluß an, in der nächsten Woche aufzubrechen. Sie mußten sich einverstanden erklären. Er räumte nach und nach seine Hütte aus und verbarg die Geräthschaften in den Stauden am Schafbachl, wo sie Nidinger abholte. Nachdem diese Arbeit gethan war, setzte Klaus den Mittwoch Abend zum Abschied fest. Mit tiefer Trauer verließ er die Stätte, welche ihm gastliche Herberge geboten hatte und durch so manche Erinnerung werth geworden war.

Noch größer war sein Schmerz, als er Nidinger und Walburg antraf, die bereits auf ihn harrten.

Das Scheiden ist ein bitteres Muß!

Es war um so bitterer beim Gedanken an die Gefahren, welche Klaus noch zu überstehen hatte, bis er in volle Sicherheit gelangte.

Allein auch dieser Schmerz wurde überwunden.

Er schlich über das Wibnerjoch nach Brandenberg und von hier durch das Zillerthal bis in die Nähe vom Gerlos. Dort überraschte ihn die Morgenröthe. Er verbarg sich tief im Gebüsch; einen Theil des Tages verschlief er, um sich von den Beschwerden des Marsches zu erholen. In der folgenden Nacht erreichte er

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[0084] allseits schneefrei waren. Die Herrlichkeit der Rundschau beachtete er kaum, sein Herz beschlich der traurige Gedanke, daß er jetzt Tirol und was darin lieb und gut verlassen müsse. Samstags kündete er dem Alten und Walburg seinen Entschluß an, in der nächsten Woche aufzubrechen. Sie mußten sich einverstanden erklären. Er räumte nach und nach seine Hütte aus und verbarg die Geräthschaften in den Stauden am Schafbachl, wo sie Nidinger abholte. Nachdem diese Arbeit gethan war, setzte Klaus den Mittwoch Abend zum Abschied fest. Mit tiefer Trauer verließ er die Stätte, welche ihm gastliche Herberge geboten hatte und durch so manche Erinnerung werth geworden war. Noch größer war sein Schmerz, als er Nidinger und Walburg antraf, die bereits auf ihn harrten. Das Scheiden ist ein bitteres Muß! Es war um so bitterer beim Gedanken an die Gefahren, welche Klaus noch zu überstehen hatte, bis er in volle Sicherheit gelangte. Allein auch dieser Schmerz wurde überwunden. Er schlich über das Wibnerjoch nach Brandenberg und von hier durch das Zillerthal bis in die Nähe vom Gerlos. Dort überraschte ihn die Morgenröthe. Er verbarg sich tief im Gebüsch; einen Theil des Tages verschlief er, um sich von den Beschwerden des Marsches zu erholen. In der folgenden Nacht erreichte er

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-23T13:06:45Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-23T13:06:45Z)

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Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet; Druckfehler: dokumentiert; fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: nicht gekennzeichnet; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine; rundes r (&#xa75b;): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: nein;




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Zitationshilfe: Pichler, Adolf: Der Flüchtling. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 13. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 233–318. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pichler_fluechtling_1910/84>, abgerufen am 22.11.2024.