Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.Die Reimschmiede-Kunst etc. Erweis. Wenn die Satyre eines wahrhafte Fehler Da nun aber ferner die falschen Auflagen Vierter Lehrsatz. § 32. Ein schmeichelnder poetischer Fuchs- Erweis.
Die Reimſchmiede-Kunſt ꝛc. Erweis. Wenn die Satyre eines wahrhafte Fehler Da nun aber ferner die falſchen Auflagen Vierter Lehrſatz. § 32. Ein ſchmeichelnder poetiſcher Fuchs- Erweis.
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Die Reimſchmiede-Kunſt ꝛc.
Erweis.
Wenn die Satyre eines wahrhafte Fehler
ſinnreich aufdecket, daß, wo er vernuͤnftig iſt,
er daruͤber ſchaamroth wird: So gehoͤrt ſolche
unter die Beſſerungs-Mittel und vernuͤnftige
Kunſtgriffe der neuen Poeten. Da nun aber
ein kriechender Poete nur andre aus Hochmuth
verachtet (§ 30, 2), mithin ſich allein groß duͤn-
ket, folglich aber es ihm um anderer Beſſerung
gar nicht, ſondern nur um ihre Beſchimpfung,
zu thun iſt: So handelt er dadurch ſeinem Cha-
racter gemaͤß; welches das erſte war.
Da nun aber ferner die falſchen Auflagen
oͤfters leichtglaͤubige Ohren finden, mithin durch
ſpoͤttiſche Satyren, darinn unerweisliche Be-
ſchuldigungen ſtehen, einer vor der Welt pro-
ſtituiret werden, und an ſeiner Wohlfahrt Scha-
den leiden kann: So gleichet er hierinn einer
ſtechenden Otter und tuͤckiſchen Schlange,
wenn man ihr gleich nichts zu Leide gethan.
Alldieweil nun aber dis kriechende Thiere ſind,
mithin eine gewiſſe Aehnlichkeit mit kriechenden
Poeten haben: So folget, daß ſolche heimliche
Anſtecher, Pasquillanten und Verleumder auch
unter kriechende Poeten zu rechnen. Q. E. D.
Vierter Lehrſatz.
§ 32. Ein ſchmeichelnder poetiſcher Fuchs-
ſchwaͤnzer verwandelt ſich oͤfters in einen
kriechenden Wurm.
Erweis.
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