Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.XX. Eine Carbonade. Zwanzigstes Couvert. Eine Carbonade oder Grilliade. Wenn die weichen Schöps-Ribben erst Ein
XX. Eine Carbonade. Zwanzigſtes Couvert. Eine Carbonade oder Grilliade. Wenn die weichen Schoͤps-Ribben erſt Ein
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XX. Eine Carbonade.
Zwanzigſtes Couvert.
Eine Carbonade oder Grilliade.
Wenn die weichen Schoͤps-Ribben erſt
gekochet, hernach uͤber den Roſt gebraten
werden, pflegt mans, nach der Koͤche Mund-
art, eine Carbonade oder Grilliade zu nennen.
Dergleichen hat ſich der Autor in der Stelle
pag. 15. ſelber zugerichtet, und mag ganz ſich er-
lich auf ſich ſelbſt deuten, da er ſpricht: Der
Hochmuth und der Neid hat dieſe Brut ge-
zeuget, die Unverſtand verwoͤhnt, und Bos-
heit unterſtuͤtzt; die nun auf das Verdienſt
mit Haß und Grobheit blitzt, (ſiehe das acht-
zehende Couvert) darob der dumme (hier wol-
le Autor cum actu reflexo ſich und ſeinen Tem-
pel im Spiegel beſchauen) raaſt; dazu der
Kluge ſchweigt. (Man kan klug ſeyn, und
muß nicht eben zu allen Narrheiten der Eigen-
duͤnkler ſchweigen.) Weil doch den ſtarren
Stolz, gebt auf die Beyſpiel (des Baumei-
ſters von dem Geſchmacks-Tempel) acht!
der ſtrafende Satyr (dieſe Ehre will ich mei-
nem Gegner laſſen, ein ſtrafender Satyr oder
heßlicher Wald-Faune zu ſeyn) zuletzt geſchmei-
dig macht. Das hoͤffe ich an dem Autor
noch zu erleben, ſo bald er dieſe Couverts
wird gekoſtet haben. Er hat das Ausleſen
und Wechſel!
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