Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.XIX. Ein Spanferkel. Tage schlaftrunken geworden, und, wie derträumende Tempelbauer, eine Weile geträu- met hat. Neunzehendes Couvert. Ein wohlzugerichtetes Spanferkel. Mir ist, als wenn solches von dem neuen Zwan- T 5
XIX. Ein Spanferkel. Tage ſchlaftrunken geworden, und, wie dertraͤumende Tempelbauer, eine Weile getraͤu- met hat. Neunzehendes Couvert. Ein wohlzugerichtetes Spanferkel. Mir iſt, als wenn ſolches von dem neuen Zwan- T 5
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XIX. Ein Spanferkel.
Tage ſchlaftrunken geworden, und, wie der
traͤumende Tempelbauer, eine Weile getraͤu-
met hat.
Neunzehendes Couvert.
Ein wohlzugerichtetes Spanferkel.
Mir iſt, als wenn ſolches von dem neuen
Mundkoch in einer Schuͤſſel aufgetragen und
vor mir ſtehen ſaͤhe, wenn ich die Paſſage des
Autoris pag. 13. vom kleinen dicken Franzo-
ſen leſe. Er grunzet daſelbſt und pag. 14.
wie ein ſpaniſch Ferklein, dem das Meſſer an
die Kehle geſetzt wird. Der von ihm beſchrie-
bene Cerberus hat ihm die Zaͤhne gewieſen;
aber wie er geſehen, daß er nicht einmal recht
Deutſch reden koͤnne, alſo ihn das nicht an-
gehe, was er, der Cerberus, mit den Deut-
ſchen auszumachen gehabt, hat er ihn, wegen
ſeines anmuthigen Grunzens, mit durchpaſ-
ſiren laſſen. Er will auch in der Stern-No-
te pag. 14. dem Voltaire eins an die Waden
verſetzen, daß er ihm den Tempel des guten
Geſchmacks vor der Naſe zugeſchloſſen habe.
Vielleicht hat Voltaire gedacht, es moͤgten
die deutſchen Oui-oui-Rufer mit in den Tem-
pel wiſchen, und in dem Kehrig wuͤhlen, deſ-
ſen der Autor pag. 27. gedenket, daher er die
Thuͤre mit Bedacht verſchloſſen, um ihnen
das Einlaufen zu verwehren.
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