Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.Ganz gehorsamste Zuschrift Du in der Reim-Kunst großer Mann! Du Erz-Poete unsrer Zeiten! Haupt-Dichter! welchem ich nicht kann, Noch will, den Ehren-Ruhm abstreiten; Jch, ja ich armer Coridon, Such einen großmächtgen Patron; Lies hier mein Knoblochs-Lob-Gedicht, Jch habe es an Dich gericht, An Sie, Herr Kriegs-Rath, wollt ich saan. Nun geht mein rechtes Reimen an, Nach des Hans Sachsens guter Art, Die sonsten hochgehalten ward. Es
Ganz gehorſamſte Zuſchrift Du in der Reim-Kunſt großer Mann! Du Erz-Poete unſrer Zeiten! Haupt-Dichter! welchem ich nicht kann, Noch will, den Ehren-Ruhm abſtreiten; Jch, ja ich armer Coridon, Such einen großmaͤchtgen Patron; Lies hier mein Knoblochs-Lob-Gedicht, Jch habe es an Dich gericht, An Sie, Herr Kriegs-Rath, wollt ich ſaan. Nun geht mein rechtes Reimen an, Nach des Hans Sachſens guter Art, Die ſonſten hochgehalten ward. Es
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0186" n="178"/> <fw place="top" type="header"> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </fw> <div type="dedication"> <p> <hi rendition="#c"><hi rendition="#b">Ganz gehorſamſte Zuſchrift</hi><lb/> an<lb/> den weltberuͤhmten Poeten und hoͤchſt<lb/> gluͤcklichen Reim-Erfinder,<lb/> auch hochbeſtallten Krieges-Rath,<lb/><hi rendition="#aq">(S. T.)</hi> <hi rendition="#b">Herrn Doctor Knobloch,<lb/> aus Zittau;</hi><lb/> in<lb/> vormals beliebten,<lb/> nunmehro<lb/> aber altfraͤnkiſchen, Hans-Sachſen-Reimen,<lb/> demuͤthigſt abgefaßt<lb/> von<lb/><hi rendition="#b">Hans</hi> Reimſchmidt, aus <hi rendition="#b">Sachſen,</hi><lb/> gekroͤnten Baccalaureus in der Dicht-Kunſt.</hi> </p> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <lg type="poem"> <l><hi rendition="#in">D</hi>u in der <hi rendition="#fr">Reim-Kunſt</hi> großer Mann!</l><lb/> <l>Du <hi rendition="#fr">Erz-Poete</hi> unſrer Zeiten!</l><lb/> <l><hi rendition="#fr">Haupt-Dichter!</hi> welchem ich nicht kann,</l><lb/> <l>Noch will, den <hi rendition="#fr">Ehren-Ruhm</hi> abſtreiten;</l><lb/> <l>Jch, ja ich armer Coridon,</l><lb/> <l>Such einen <hi rendition="#fr">großmaͤchtgen Patron;</hi></l><lb/> <l>Lies hier mein <hi rendition="#fr">Knoblochs-Lob-Gedicht,</hi></l><lb/> <l>Jch habe es an <hi rendition="#fr">Dich</hi> gericht,</l><lb/> <l>An <hi rendition="#fr">Sie, Herr Kriegs-Rath,</hi> wollt ich ſaan.</l><lb/> <l>Nun geht mein <hi rendition="#fr">rechtes Reimen</hi> an,</l><lb/> <l>Nach des <hi rendition="#fr">Hans Sachſens</hi> guter Art,</l><lb/> <l>Die ſonſten hochgehalten ward.</l><lb/> <fw place="bottom" type="catch">Es</fw><lb/> </lg> </div> </div> </body> </text> </TEI> [178/0186]
Ganz gehorſamſte Zuſchrift
an
den weltberuͤhmten Poeten und hoͤchſt
gluͤcklichen Reim-Erfinder,
auch hochbeſtallten Krieges-Rath,
(S. T.) Herrn Doctor Knobloch,
aus Zittau;
in
vormals beliebten,
nunmehro
aber altfraͤnkiſchen, Hans-Sachſen-Reimen,
demuͤthigſt abgefaßt
von
Hans Reimſchmidt, aus Sachſen,
gekroͤnten Baccalaureus in der Dicht-Kunſt.
Du in der Reim-Kunſt großer Mann!
Du Erz-Poete unſrer Zeiten!
Haupt-Dichter! welchem ich nicht kann,
Noch will, den Ehren-Ruhm abſtreiten;
Jch, ja ich armer Coridon,
Such einen großmaͤchtgen Patron;
Lies hier mein Knoblochs-Lob-Gedicht,
Jch habe es an Dich gericht,
An Sie, Herr Kriegs-Rath, wollt ich ſaan.
Nun geht mein rechtes Reimen an,
Nach des Hans Sachſens guter Art,
Die ſonſten hochgehalten ward.
Es
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |