Philippi, Johann Ernst: Regeln und Maximen der edlen Reimschmiede-Kunst, auch kriechender Poesie. Altenburg, 1743.vor der erhabenen Dichterey. habe, setzet in seinem fürtrefflichen Anno 1726bey Einweihung der Königl. Pohln. und Chur- sächs. Ritter-Academie zu Dresden abgelesenen Gedichte, unter andern magnifiquen Ausdrük- kungen, sonderlich der so lieblich dahin rau- schenden unaffectirten Lobes-Erhebung des unsterblichen Friederich Augusts des Großen, glorwürdigster Gedächtniß, von dem damaligen Graf Wackerbarth, als dirigenden Minister solcher neuangelegten Ritter-Academie, unter andern schönen Ausdrückungen, ihm zum Lobe: Von dem es in der That, und ohne schmei- cheln heißt: Jm Felde lauter Herz, im Staats-Rath lau- ter Geist! Es sind nur zwey Zeilen, die aber eine solche alsdann
vor der erhabenen Dichterey. habe, ſetzet in ſeinem fuͤrtrefflichen Anno 1726bey Einweihung der Koͤnigl. Pohln. und Chur- ſaͤchſ. Ritter-Academie zu Dresden abgeleſenen Gedichte, unter andern magnifiquen Ausdruͤk- kungen, ſonderlich der ſo lieblich dahin rau- ſchenden unaffectirten Lobes-Erhebung des unſterblichen Friederich Auguſts des Großen, glorwuͤrdigſter Gedaͤchtniß, von dem damaligen Graf Wackerbarth, als dirigenden Miniſter ſolcher neuangelegten Ritter-Academie, unter andern ſchoͤnen Ausdruͤckungen, ihm zum Lobe: Von dem es in der That, und ohne ſchmei- cheln heißt: Jm Felde lauter Herz, im Staats-Rath lau- ter Geiſt! Es ſind nur zwey Zeilen, die aber eine ſolche alsdann
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vor der erhabenen Dichterey.
habe, ſetzet in ſeinem fuͤrtrefflichen Anno 1726
bey Einweihung der Koͤnigl. Pohln. und Chur-
ſaͤchſ. Ritter-Academie zu Dresden abgeleſenen
Gedichte, unter andern magnifiquen Ausdruͤk-
kungen, ſonderlich der ſo lieblich dahin rau-
ſchenden unaffectirten Lobes-Erhebung des
unſterblichen Friederich Auguſts des Großen,
glorwuͤrdigſter Gedaͤchtniß, von dem damaligen
Graf Wackerbarth, als dirigenden Miniſter
ſolcher neuangelegten Ritter-Academie, unter
andern ſchoͤnen Ausdruͤckungen, ihm zum Lobe:
Von dem es in der That, und ohne ſchmei-
cheln heißt:
Jm Felde lauter Herz, im Staats-Rath lau-
ter Geiſt!
Es ſind nur zwey Zeilen, die aber eine ſolche
Menge von Gedanken in ſich faſſen, wenn
man genau evolviret, was da ſagen wolle, im
Felde lauter Herz, und im Staats-Rath lau-
ter Geiſt zu ſeyn, daß z. E. das Thema: Ein
Held, der im Felde lauter Herz iſt; wenigſtens
einen ganzen compreſſen Bogen erfordern wuͤr-
de, ſolches recht auszudruͤcken; und das andere
Thema: Ein Miniſter, der im Staats-Rath
lauter Geiſt iſt; abermals von ſo weitem Um-
fange iſt, daß ich wuͤnſchen moͤgte, es machte
ſich ein großer Dichter daran, und fuͤhrte es
aus. Denn wir kriechende Poeten koͤnnten wol
dieſe zwey ſchoͤnen Themata dem Erfinder ab-
ſtehlen, und ſie zur Ueberſchrift von ein paar
Bogen Gedichte machen; aber der Titel wuͤrde
alsdann
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