Pflüger, Eduard Friedrich Wilhelm: Die sensorischen Functionen des Rückenmarks der Wirbelthiere. Berlin, 1853.wegläuft und die hinteren, selten gelähmten Gliedmassen nach¬ Ich habe das Experiment an einer Anzahl von sechs jungen Hiermit erlaube ich mir zu der zweiten Reihe der Ex¬ Capitel VII. Zweite Reihe der Experimente. Wenn für die im Capitel VI. gegebenen Beweise eine Reihe wegläuft und die hinteren, selten gelähmten Gliedmassen nach¬ Ich habe das Experiment an einer Anzahl von sechs jungen Hiermit erlaube ich mir zu der zweiten Reihe der Ex¬ Capitel VII. Zweite Reihe der Experimente. Wenn für die im Capitel VI. gegebenen Beweise eine Reihe <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0141" n="119"/> wegläuft und die hinteren, selten gelähmten Gliedmassen nach¬<lb/> schleppt. Man lasse das Schwänzchen über den Tisch herab¬<lb/> hängen und nähere eine Lampe dessen einer, z. B. rechten<lb/> Seite. Ist das Hintertheil noch sehr kräftig, so wird der Schwanz<lb/> hin und her geschleudert, und die Beine zappeln, was in sei¬<lb/> nem Charakter für mich eine deutliche Schmerzensäusserung<lb/> ist. Wartet man nun ein Bischen und reizt das Präparat später,<lb/> so sieht man auf das Allerdeutlichste und Bestimmteste, dass<lb/> der Schwanz dem von Rechts genäherten Feuer ausweicht,<lb/> nach Links gebogen wird und, wenn man ihn weiter verfolgt,<lb/> nach der linken Seite des Körpers angezogen wird, wie das die<lb/> Katzen gewöhnlich thun. Dieses Abziehen geschieht aber durch<lb/> die Muskeln der linken Seite, wenn die rechte gereizt war.</p><lb/> <p>Ich habe das Experiment an einer Anzahl von sechs jungen<lb/> Kätzchen immer in dieser Weise beobachtet.</p><lb/> <p>Hiermit erlaube ich mir zu der zweiten Reihe der Ex¬<lb/> perimente überzugehen, indem ich die gegebenen für sich selbst<lb/> reden lasse.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> <div n="1"> <head> <hi rendition="#b">Capitel VII.<lb/> Zweite Reihe der Experimente.</hi><lb/> </head> <p>Wenn für die im Capitel VI. gegebenen Beweise eine Reihe<lb/> von Studien nothwendig gewesen, um durch die Erkenntniss<lb/> der Reflexgesetze einen Haltpunkt zu gewinnen, so ist es im<lb/> vorliegenden Capitel nicht die Lehre der Oben aufgestellten<lb/> Reflexgesetze, welche uns den Schlüssel zur Beurtheilung der<lb/> Bewegungen Enthaupteter bieten wird, sondern unser Stand¬<lb/> punkt ist ein anderer. Die zu untersuchende Bewegung ist<lb/> aber jenes allbekannte interessante Phänomen, nach welchem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [119/0141]
wegläuft und die hinteren, selten gelähmten Gliedmassen nach¬
schleppt. Man lasse das Schwänzchen über den Tisch herab¬
hängen und nähere eine Lampe dessen einer, z. B. rechten
Seite. Ist das Hintertheil noch sehr kräftig, so wird der Schwanz
hin und her geschleudert, und die Beine zappeln, was in sei¬
nem Charakter für mich eine deutliche Schmerzensäusserung
ist. Wartet man nun ein Bischen und reizt das Präparat später,
so sieht man auf das Allerdeutlichste und Bestimmteste, dass
der Schwanz dem von Rechts genäherten Feuer ausweicht,
nach Links gebogen wird und, wenn man ihn weiter verfolgt,
nach der linken Seite des Körpers angezogen wird, wie das die
Katzen gewöhnlich thun. Dieses Abziehen geschieht aber durch
die Muskeln der linken Seite, wenn die rechte gereizt war.
Ich habe das Experiment an einer Anzahl von sechs jungen
Kätzchen immer in dieser Weise beobachtet.
Hiermit erlaube ich mir zu der zweiten Reihe der Ex¬
perimente überzugehen, indem ich die gegebenen für sich selbst
reden lasse.
Capitel VII.
Zweite Reihe der Experimente.
Wenn für die im Capitel VI. gegebenen Beweise eine Reihe
von Studien nothwendig gewesen, um durch die Erkenntniss
der Reflexgesetze einen Haltpunkt zu gewinnen, so ist es im
vorliegenden Capitel nicht die Lehre der Oben aufgestellten
Reflexgesetze, welche uns den Schlüssel zur Beurtheilung der
Bewegungen Enthaupteter bieten wird, sondern unser Stand¬
punkt ist ein anderer. Die zu untersuchende Bewegung ist
aber jenes allbekannte interessante Phänomen, nach welchem
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