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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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Feiertage in der Woche, sondern nur zu Zeiten Feste, die einige Tage währen. Ich sah eines derselben während meines Aufenthaltes, am 11. April, Warusche-Parupu, das Neujahrsfest. Es war eine Art Fastnachtsspiel. Die Hauptlustbarkeit bestand darin, daß sich die Leute gegenseitig mit gelber, brauner und rother Farbe begossen und besprengten und sich Wangen und Stirne mit eben solchen Farben bemalten. Das lärmende Tam-Tam oder ein Paar Geigen eröffneten den Zug, hinterher folgten kleinere und größere Gesellschaften, und lachend und singend tanzten sie von einem Hause, von einem Orte zum andern. Manche fanden wohl freilich bei dieser Gelegenheit den Toddy etwas gar zu köstlich, aber nicht so sehr, um die Besinnung zu verlieren und die Grenzen des Anstandes zu überschreiten. An diesen öffentlichen Umzügen*) nehmen die Weiber nicht Theil; des Abends aber versammeln sich beide Geschlechter in den Häusern, und da soll es nicht immer am gesittetsten zugehen.

Märtyrerfeste werden nicht mehr mit vollem Glanze gefeiert, -- ihre Zeit ist schon vorüber. Ich sah keines; doch war ich so glücklich hier einen Märtyrer zu sehen, zu dem viel Volk strömte. Dieser heilige Mann hielt durch dreiundzwanzig Jahre unverändert einen Arm aufwärts gebogen und die flache Hand so weit zurück gelegt, daß ein Blumenstock darauf stehen konnte. Die dreiundzwanzig Jahre waren abgelaufen und der Blumenstock wurde

*) Bei keinem öffentlichen Feste erscheinen die Weiber, und bei diesem Feste erschienen auch nur übel berüchtigte Frauenspersonen.

Feiertage in der Woche, sondern nur zu Zeiten Feste, die einige Tage währen. Ich sah eines derselben während meines Aufenthaltes, am 11. April, Warusche-Parupu, das Neujahrsfest. Es war eine Art Fastnachtsspiel. Die Hauptlustbarkeit bestand darin, daß sich die Leute gegenseitig mit gelber, brauner und rother Farbe begossen und besprengten und sich Wangen und Stirne mit eben solchen Farben bemalten. Das lärmende Tam-Tam oder ein Paar Geigen eröffneten den Zug, hinterher folgten kleinere und größere Gesellschaften, und lachend und singend tanzten sie von einem Hause, von einem Orte zum andern. Manche fanden wohl freilich bei dieser Gelegenheit den Toddy etwas gar zu köstlich, aber nicht so sehr, um die Besinnung zu verlieren und die Grenzen des Anstandes zu überschreiten. An diesen öffentlichen Umzügen*) nehmen die Weiber nicht Theil; des Abends aber versammeln sich beide Geschlechter in den Häusern, und da soll es nicht immer am gesittetsten zugehen.

Märtyrerfeste werden nicht mehr mit vollem Glanze gefeiert, — ihre Zeit ist schon vorüber. Ich sah keines; doch war ich so glücklich hier einen Märtyrer zu sehen, zu dem viel Volk strömte. Dieser heilige Mann hielt durch dreiundzwanzig Jahre unverändert einen Arm aufwärts gebogen und die flache Hand so weit zurück gelegt, daß ein Blumenstock darauf stehen konnte. Die dreiundzwanzig Jahre waren abgelaufen und der Blumenstock wurde

*) Bei keinem öffentlichen Feste erscheinen die Weiber, und bei diesem Feste erschienen auch nur übel berüchtigte Frauenspersonen.
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[88/0096] Feiertage in der Woche, sondern nur zu Zeiten Feste, die einige Tage währen. Ich sah eines derselben während meines Aufenthaltes, am 11. April, Warusche-Parupu, das Neujahrsfest. Es war eine Art Fastnachtsspiel. Die Hauptlustbarkeit bestand darin, daß sich die Leute gegenseitig mit gelber, brauner und rother Farbe begossen und besprengten und sich Wangen und Stirne mit eben solchen Farben bemalten. Das lärmende Tam-Tam oder ein Paar Geigen eröffneten den Zug, hinterher folgten kleinere und größere Gesellschaften, und lachend und singend tanzten sie von einem Hause, von einem Orte zum andern. Manche fanden wohl freilich bei dieser Gelegenheit den Toddy etwas gar zu köstlich, aber nicht so sehr, um die Besinnung zu verlieren und die Grenzen des Anstandes zu überschreiten. An diesen öffentlichen Umzügen *) nehmen die Weiber nicht Theil; des Abends aber versammeln sich beide Geschlechter in den Häusern, und da soll es nicht immer am gesittetsten zugehen. Märtyrerfeste werden nicht mehr mit vollem Glanze gefeiert, — ihre Zeit ist schon vorüber. Ich sah keines; doch war ich so glücklich hier einen Märtyrer zu sehen, zu dem viel Volk strömte. Dieser heilige Mann hielt durch dreiundzwanzig Jahre unverändert einen Arm aufwärts gebogen und die flache Hand so weit zurück gelegt, daß ein Blumenstock darauf stehen konnte. Die dreiundzwanzig Jahre waren abgelaufen und der Blumenstock wurde *) Bei keinem öffentlichen Feste erscheinen die Weiber, und bei diesem Feste erschienen auch nur übel berüchtigte Frauenspersonen.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/96>, abgerufen am 22.11.2024.