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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850.

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bei weitem so einfach gemacht werden, wie z. B. die meinige; der Missionär umgibt sich mit vielen Bequemlichkeiten: er hat Palankine, von Menschen getragen, Packpferde oder Kamehle mit Zelten, Betten, Koch- und Tischgeschirr, -- Diener und Mägde in hinlänglicher Zahl. -- Und wer bezahlt dies alles? -- Oft arme, gläubige Seelen in Europa und Nordamerika, die sich häufig den nöthigsten Lebensbedarf versagen, damit ihr Schärflein in fernen Welttheilen der Art ausgegeben werde.

Wären die Missionäre mit Eingebornen verheirathet*), so fiele der größte Theil dieser Sorgen und Kosten hinweg; es gäbe wenig kranke Frauen und die Kinder würden gesund und stark sein und hätten nicht nöthig nach Europa gebracht zu werden. -- Um für ihren Unterricht zu sorgen, könnten hin und wieder Landesschulen errichtet werden; aber ja nur nicht so luxuriöse wie jene in Calcutta.

Ich hoffe, daß man meine Ansichten nicht falsch deuten wird. Ich habe große Achtung für die Missionäre, und alle, die ich kennen lernte, waren wackere Männer und gute Familienväter, auch bin ich fest überzeugt, daß es viele Gelehrte unter ihnen gibt, die für Geschichte, Länder- und Völkerkunde schätzbare Beiträge liefern. -- Ob sie dadurch ihren eigentlichen Zweck erfüllen ist eine andere

*) Oder sollten die Missionäre nicht so viele Seelen gewonnen und erzogen haben, um sich Gattinnen wählen zu können?!

bei weitem so einfach gemacht werden, wie z. B. die meinige; der Missionär umgibt sich mit vielen Bequemlichkeiten: er hat Palankine, von Menschen getragen, Packpferde oder Kamehle mit Zelten, Betten, Koch- und Tischgeschirr, — Diener und Mägde in hinlänglicher Zahl. — Und wer bezahlt dies alles? — Oft arme, gläubige Seelen in Europa und Nordamerika, die sich häufig den nöthigsten Lebensbedarf versagen, damit ihr Schärflein in fernen Welttheilen der Art ausgegeben werde.

Wären die Missionäre mit Eingebornen verheirathet*), so fiele der größte Theil dieser Sorgen und Kosten hinweg; es gäbe wenig kranke Frauen und die Kinder würden gesund und stark sein und hätten nicht nöthig nach Europa gebracht zu werden. — Um für ihren Unterricht zu sorgen, könnten hin und wieder Landesschulen errichtet werden; aber ja nur nicht so luxuriöse wie jene in Calcutta.

Ich hoffe, daß man meine Ansichten nicht falsch deuten wird. Ich habe große Achtung für die Missionäre, und alle, die ich kennen lernte, waren wackere Männer und gute Familienväter, auch bin ich fest überzeugt, daß es viele Gelehrte unter ihnen gibt, die für Geschichte, Länder- und Völkerkunde schätzbare Beiträge liefern. — Ob sie dadurch ihren eigentlichen Zweck erfüllen ist eine andere

*) Oder sollten die Missionäre nicht so viele Seelen gewonnen und erzogen haben, um sich Gattinnen wählen zu können?!
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[211/0219] bei weitem so einfach gemacht werden, wie z. B. die meinige; der Missionär umgibt sich mit vielen Bequemlichkeiten: er hat Palankine, von Menschen getragen, Packpferde oder Kamehle mit Zelten, Betten, Koch- und Tischgeschirr, — Diener und Mägde in hinlänglicher Zahl. — Und wer bezahlt dies alles? — Oft arme, gläubige Seelen in Europa und Nordamerika, die sich häufig den nöthigsten Lebensbedarf versagen, damit ihr Schärflein in fernen Welttheilen der Art ausgegeben werde. Wären die Missionäre mit Eingebornen verheirathet *), so fiele der größte Theil dieser Sorgen und Kosten hinweg; es gäbe wenig kranke Frauen und die Kinder würden gesund und stark sein und hätten nicht nöthig nach Europa gebracht zu werden. — Um für ihren Unterricht zu sorgen, könnten hin und wieder Landesschulen errichtet werden; aber ja nur nicht so luxuriöse wie jene in Calcutta. Ich hoffe, daß man meine Ansichten nicht falsch deuten wird. Ich habe große Achtung für die Missionäre, und alle, die ich kennen lernte, waren wackere Männer und gute Familienväter, auch bin ich fest überzeugt, daß es viele Gelehrte unter ihnen gibt, die für Geschichte, Länder- und Völkerkunde schätzbare Beiträge liefern. — Ob sie dadurch ihren eigentlichen Zweck erfüllen ist eine andere *) Oder sollten die Missionäre nicht so viele Seelen gewonnen und erzogen haben, um sich Gattinnen wählen zu können?!

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 3. Wien, 1850, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt03_1850/219>, abgerufen am 28.11.2024.