Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.Wild, aber vollkommen zufrieden mit dem herrlichen Ausfluge. Obwohl Singapore eine kleine Insel ist und man alle möglichen Versuche und Aufmunterungen angewendet hat, die Tiger zu vertilgen, so gelang dies doch nie. Das Gouvernement gibt für jeden erlegten Tiger eine Prämie von fünfzig Dollars, und eine gleiche Summe der Verein der Singaporer Kaufleute. Das schöne Fell gehört überdies noch dem glücklichen Jäger, und selbst das Fleisch schafft Gewinn, da es die Chinesen gerne kaufen und verzehren. Die Tiger kommen aber von dem nahen Malacca, das nur durch eine ganz schmale Wasserstraße von Singapore getrennt ist, herüber geschwommen, und man wird sie daher nie ganz ausrotten können. Zahlreich und ausgezeichnet sind auf Singapore die Früchte. Eine der besten ist die Mangustin, die außer hier und in Java nirgends vorkommen soll. Sie hat die Größe eines mittleren Apfels; die Schale ist über eine Linie dick, außen dunkelbraun, inwendig hochroth und enthält eine weiße Frucht, die sich in vier oder fünf Spalten zertheilt. Sie zerfließt beinahe im Munde und schmeckt außerordentlich fein. Die Ananas ist hier viel saftiger, süßer und bedeutend größer als in Canton; ich sah einige, die an vier Pfund wiegen mochten. Ganze Felder werden damit bepflanzt und zur Zeit der Hauptreise bekömmt man drei- bis vierhundert Stücke um einen Dollar. Man ißt sie häufig mit Salz. Eine andere Frucht Sauersop, die ebenfalls oft mehrerer Pfund wiegt, ist von außen grün und enthält ein weißliches oder sehr blaßgelbes Fleisch, welches sehr stark nach Erdbeeren schmeckt, Wild, aber vollkommen zufrieden mit dem herrlichen Ausfluge. Obwohl Singapore eine kleine Insel ist und man alle möglichen Versuche und Aufmunterungen angewendet hat, die Tiger zu vertilgen, so gelang dies doch nie. Das Gouvernement gibt für jeden erlegten Tiger eine Prämie von fünfzig Dollars, und eine gleiche Summe der Verein der Singaporer Kaufleute. Das schöne Fell gehört überdies noch dem glücklichen Jäger, und selbst das Fleisch schafft Gewinn, da es die Chinesen gerne kaufen und verzehren. Die Tiger kommen aber von dem nahen Malacca, das nur durch eine ganz schmale Wasserstraße von Singapore getrennt ist, herüber geschwommen, und man wird sie daher nie ganz ausrotten können. Zahlreich und ausgezeichnet sind auf Singapore die Früchte. Eine der besten ist die Mangustin, die außer hier und in Java nirgends vorkommen soll. Sie hat die Größe eines mittleren Apfels; die Schale ist über eine Linie dick, außen dunkelbraun, inwendig hochroth und enthält eine weiße Frucht, die sich in vier oder fünf Spalten zertheilt. Sie zerfließt beinahe im Munde und schmeckt außerordentlich fein. Die Ananas ist hier viel saftiger, süßer und bedeutend größer als in Canton; ich sah einige, die an vier Pfund wiegen mochten. Ganze Felder werden damit bepflanzt und zur Zeit der Hauptreise bekömmt man drei- bis vierhundert Stücke um einen Dollar. Man ißt sie häufig mit Salz. Eine andere Frucht Sauersop, die ebenfalls oft mehrerer Pfund wiegt, ist von außen grün und enthält ein weißliches oder sehr blaßgelbes Fleisch, welches sehr stark nach Erdbeeren schmeckt, <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0087" n="80"/> Wild, aber vollkommen zufrieden mit dem herrlichen Ausfluge.</p> <p>Obwohl Singapore eine kleine Insel ist und man alle möglichen Versuche und Aufmunterungen angewendet hat, die Tiger zu vertilgen, so gelang dies doch nie. Das Gouvernement gibt für jeden erlegten Tiger eine Prämie von fünfzig Dollars, und eine gleiche Summe der Verein der Singaporer Kaufleute. Das schöne Fell gehört überdies noch dem glücklichen Jäger, und selbst das Fleisch schafft Gewinn, da es die Chinesen gerne kaufen und verzehren. Die Tiger kommen aber von dem nahen Malacca, das nur durch eine ganz schmale Wasserstraße von Singapore getrennt ist, herüber geschwommen, und man wird sie daher nie ganz ausrotten können.</p> <p>Zahlreich und ausgezeichnet sind auf Singapore die Früchte. Eine der besten ist die Mangustin, die außer hier und in Java nirgends vorkommen soll. Sie hat die Größe eines mittleren Apfels; die Schale ist über eine Linie dick, außen dunkelbraun, inwendig hochroth und enthält eine weiße Frucht, die sich in vier oder fünf Spalten zertheilt. Sie zerfließt beinahe im Munde und schmeckt außerordentlich fein. Die Ananas ist hier viel saftiger, süßer und bedeutend größer als in Canton; ich sah einige, die an vier Pfund wiegen mochten. Ganze Felder werden damit bepflanzt und zur Zeit der Hauptreise bekömmt man drei- bis vierhundert Stücke um einen Dollar. Man ißt sie häufig mit Salz. Eine andere Frucht Sauersop, die ebenfalls oft mehrerer Pfund wiegt, ist von außen grün und enthält ein weißliches oder sehr blaßgelbes Fleisch, welches sehr stark nach Erdbeeren schmeckt, </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [80/0087]
Wild, aber vollkommen zufrieden mit dem herrlichen Ausfluge.
Obwohl Singapore eine kleine Insel ist und man alle möglichen Versuche und Aufmunterungen angewendet hat, die Tiger zu vertilgen, so gelang dies doch nie. Das Gouvernement gibt für jeden erlegten Tiger eine Prämie von fünfzig Dollars, und eine gleiche Summe der Verein der Singaporer Kaufleute. Das schöne Fell gehört überdies noch dem glücklichen Jäger, und selbst das Fleisch schafft Gewinn, da es die Chinesen gerne kaufen und verzehren. Die Tiger kommen aber von dem nahen Malacca, das nur durch eine ganz schmale Wasserstraße von Singapore getrennt ist, herüber geschwommen, und man wird sie daher nie ganz ausrotten können.
Zahlreich und ausgezeichnet sind auf Singapore die Früchte. Eine der besten ist die Mangustin, die außer hier und in Java nirgends vorkommen soll. Sie hat die Größe eines mittleren Apfels; die Schale ist über eine Linie dick, außen dunkelbraun, inwendig hochroth und enthält eine weiße Frucht, die sich in vier oder fünf Spalten zertheilt. Sie zerfließt beinahe im Munde und schmeckt außerordentlich fein. Die Ananas ist hier viel saftiger, süßer und bedeutend größer als in Canton; ich sah einige, die an vier Pfund wiegen mochten. Ganze Felder werden damit bepflanzt und zur Zeit der Hauptreise bekömmt man drei- bis vierhundert Stücke um einen Dollar. Man ißt sie häufig mit Salz. Eine andere Frucht Sauersop, die ebenfalls oft mehrerer Pfund wiegt, ist von außen grün und enthält ein weißliches oder sehr blaßgelbes Fleisch, welches sehr stark nach Erdbeeren schmeckt,
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/87>, abgerufen am 16.02.2025. |