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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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sechsjährigen Kindern ausgehöhlte Kürbisse oder mit Luft gefüllte Ochsenblasen auf den Rücken, damit, wenn sie in das Wasser fallen, sie nicht so bald zu Boden sinken.

Alle diese vielseitigen Beschäftigungen der Menschen, dies unermüdete Leben und Treiben, gewähren Bilder, von deren Eigenthümlichkeiten man sich wohl schwerlich, ohne sie gesehen zu haben, einen richtigen Begriff machen kann!

Seit einigen Jahren erst ist auch uns europäischen Frauen der Eintritt und Aufenthalt in den Faktoreien zu Canton gestattet; ich verließ daher ohne Zagen das Fahrzeug. Nur mußte zuvor noch überlegt werden, wie der Weg nach dem Hause des Herrn Agassiz, an das ich gewiesen war, zu finden sei. Da ich noch kein chinesisches Wort sprechen konnte, so mußte ich meine Zuflucht zu Zeichen nehmen. Ich machte meinem Kapitain begreiflich, daß ich kein Geld bei mir habe, und daß er mich daher in die Faktorei führen solle, wo ich ihn bezahlen würde. Er verstand mich sehr bald, brachte mich dahin, die daselbst anwesenden Europäer wiesen mir das Haus, und so war ich geborgen.

Als mich Herr Agassiz ankommen sah und die Art meiner Reise, die Fußpartie vom Schiffe in sein Haus erfuhr, war er sehr verwundert und wollte kaum glauben, daß ich unbeschädigt und ohne Anstand durchgekommen sei. Nun wurde ich erst inne, wie höchst gewagt es für mich als Frau gewesen war, allein mit einem chinesischen Führer die Straßen Canton's betreten zu haben. Es war dies ein hier noch nie vorgekommener Fall, und Herr Agassiz meinte, daß ich es meinem besondern Glücke zu

sechsjährigen Kindern ausgehöhlte Kürbisse oder mit Luft gefüllte Ochsenblasen auf den Rücken, damit, wenn sie in das Wasser fallen, sie nicht so bald zu Boden sinken.

Alle diese vielseitigen Beschäftigungen der Menschen, dies unermüdete Leben und Treiben, gewähren Bilder, von deren Eigenthümlichkeiten man sich wohl schwerlich, ohne sie gesehen zu haben, einen richtigen Begriff machen kann!

Seit einigen Jahren erst ist auch uns europäischen Frauen der Eintritt und Aufenthalt in den Faktoreien zu Canton gestattet; ich verließ daher ohne Zagen das Fahrzeug. Nur mußte zuvor noch überlegt werden, wie der Weg nach dem Hause des Herrn Agassiz, an das ich gewiesen war, zu finden sei. Da ich noch kein chinesisches Wort sprechen konnte, so mußte ich meine Zuflucht zu Zeichen nehmen. Ich machte meinem Kapitain begreiflich, daß ich kein Geld bei mir habe, und daß er mich daher in die Faktorei führen solle, wo ich ihn bezahlen würde. Er verstand mich sehr bald, brachte mich dahin, die daselbst anwesenden Europäer wiesen mir das Haus, und so war ich geborgen.

Als mich Herr Agassiz ankommen sah und die Art meiner Reise, die Fußpartie vom Schiffe in sein Haus erfuhr, war er sehr verwundert und wollte kaum glauben, daß ich unbeschädigt und ohne Anstand durchgekommen sei. Nun wurde ich erst inne, wie höchst gewagt es für mich als Frau gewesen war, allein mit einem chinesischen Führer die Straßen Canton’s betreten zu haben. Es war dies ein hier noch nie vorgekommener Fall, und Herr Agassiz meinte, daß ich es meinem besondern Glücke zu

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[12/0019] sechsjährigen Kindern ausgehöhlte Kürbisse oder mit Luft gefüllte Ochsenblasen auf den Rücken, damit, wenn sie in das Wasser fallen, sie nicht so bald zu Boden sinken. Alle diese vielseitigen Beschäftigungen der Menschen, dies unermüdete Leben und Treiben, gewähren Bilder, von deren Eigenthümlichkeiten man sich wohl schwerlich, ohne sie gesehen zu haben, einen richtigen Begriff machen kann! Seit einigen Jahren erst ist auch uns europäischen Frauen der Eintritt und Aufenthalt in den Faktoreien zu Canton gestattet; ich verließ daher ohne Zagen das Fahrzeug. Nur mußte zuvor noch überlegt werden, wie der Weg nach dem Hause des Herrn Agassiz, an das ich gewiesen war, zu finden sei. Da ich noch kein chinesisches Wort sprechen konnte, so mußte ich meine Zuflucht zu Zeichen nehmen. Ich machte meinem Kapitain begreiflich, daß ich kein Geld bei mir habe, und daß er mich daher in die Faktorei führen solle, wo ich ihn bezahlen würde. Er verstand mich sehr bald, brachte mich dahin, die daselbst anwesenden Europäer wiesen mir das Haus, und so war ich geborgen. Als mich Herr Agassiz ankommen sah und die Art meiner Reise, die Fußpartie vom Schiffe in sein Haus erfuhr, war er sehr verwundert und wollte kaum glauben, daß ich unbeschädigt und ohne Anstand durchgekommen sei. Nun wurde ich erst inne, wie höchst gewagt es für mich als Frau gewesen war, allein mit einem chinesischen Führer die Straßen Canton’s betreten zu haben. Es war dies ein hier noch nie vorgekommener Fall, und Herr Agassiz meinte, daß ich es meinem besondern Glücke zu

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 12. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/19>, abgerufen am 24.11.2024.