Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

Bild:
<< vorherige Seite

Bemerkungen über die Religion dieses interessanten Volkes einzuschalten, die ich aus Zimmermanns "Taschenbuch der Reisen" entlehne:

"Die Grundlage des hindostanischen Glaubens ist: ein über alles erhabenes Urwesen, eine Unsterblichkeit, eine Belohnung der Tugend. Die Haupt-Idee von Gott ist so groß und schön, ihre Moral so rein und erhaben, wie man sie bei keinem andern Volke gefunden hat."

"Ihre Glaubenslehre ist: das höchste Wesen anbeten, seine Schutzgötter anrufen, freundlich gegen seine Mitmenschen sein, sich der Unglücklichen erbarmen, und sie unterstützen, gedulding die Beschwerlichkeiten des Lebens ertragen, nicht lügen, nicht ehebrechen, die göttliche Geschichte lesen und lesend anhören, wenig reden, fasten, beten, zur bestimmten Zeit sich baden. -- Dieß sind die allgemeinen Pflichten, zu welchem die heiligen Bücher alle Indier ohne Ausnahme irgend eines Stammes oder einer Zunft insgesammt verbinden."

"Ihr wahrer, einziger Gott heißt "Brahm," wohl zu unterscheiden von dem durch ihn geschaffenen "Brahma." Er ist das wahre, ewige, selige, unwandelbare Licht aller Zeiten und Räume. -- Das Böse wird bestraft, das Gute belohnt."

"Aus des Unsterblichen Wesen ging die Göttin Bhavani (d. i. die Natur) und ein Heer von 1180 Millionen Geister hervor. Unter diesen gibt es drei Halbgötter oder Obergeister: Brahma, Vischnu, und Schiwa, die Dreieinigkeit der Hindus, bei ihnen Trimurti genannt."

Bemerkungen über die Religion dieses interessanten Volkes einzuschalten, die ich aus Zimmermanns „Taschenbuch der Reisen“ entlehne:

„Die Grundlage des hindostanischen Glaubens ist: ein über alles erhabenes Urwesen, eine Unsterblichkeit, eine Belohnung der Tugend. Die Haupt-Idee von Gott ist so groß und schön, ihre Moral so rein und erhaben, wie man sie bei keinem andern Volke gefunden hat.“

„Ihre Glaubenslehre ist: das höchste Wesen anbeten, seine Schutzgötter anrufen, freundlich gegen seine Mitmenschen sein, sich der Unglücklichen erbarmen, und sie unterstützen, gedulding die Beschwerlichkeiten des Lebens ertragen, nicht lügen, nicht ehebrechen, die göttliche Geschichte lesen und lesend anhören, wenig reden, fasten, beten, zur bestimmten Zeit sich baden. — Dieß sind die allgemeinen Pflichten, zu welchem die heiligen Bücher alle Indier ohne Ausnahme irgend eines Stammes oder einer Zunft insgesammt verbinden.“

„Ihr wahrer, einziger Gott heißt „Brahm,“ wohl zu unterscheiden von dem durch ihn geschaffenen „Brahma.“ Er ist das wahre, ewige, selige, unwandelbare Licht aller Zeiten und Räume. — Das Böse wird bestraft, das Gute belohnt.“

„Aus des Unsterblichen Wesen ging die Göttin Bhavani (d. i. die Natur) und ein Heer von 1180 Millionen Geister hervor. Unter diesen gibt es drei Halbgötter oder Obergeister: Brahma, Vischnu, und Schiwa, die Dreieinigkeit der Hindus, bei ihnen Trimurti genannt.“

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0170" n="163"/>
Bemerkungen über die Religion dieses interessanten Volkes einzuschalten, die ich aus Zimmermanns &#x201E;Taschenbuch der Reisen&#x201C; entlehne:</p>
          <p>&#x201E;Die Grundlage des hindostanischen Glaubens ist: ein über alles erhabenes Urwesen, eine Unsterblichkeit, eine Belohnung der Tugend. Die Haupt-Idee von Gott ist so groß und schön, ihre Moral so rein und erhaben, wie man sie bei keinem andern Volke gefunden hat.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Ihre Glaubenslehre ist: das höchste Wesen anbeten, seine Schutzgötter anrufen, freundlich gegen seine Mitmenschen sein, sich der Unglücklichen erbarmen, und sie unterstützen, gedulding die Beschwerlichkeiten des Lebens ertragen, nicht lügen, nicht ehebrechen, die göttliche Geschichte lesen und lesend anhören, wenig reden, fasten, beten, zur bestimmten Zeit sich baden. &#x2014; Dieß sind die allgemeinen Pflichten, zu welchem die heiligen Bücher alle Indier ohne Ausnahme irgend eines Stammes oder einer Zunft insgesammt verbinden.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Ihr wahrer, einziger Gott heißt &#x201E;Brahm,&#x201C; wohl zu unterscheiden von dem durch ihn geschaffenen &#x201E;Brahma.&#x201C; Er ist das wahre, ewige, selige, unwandelbare Licht aller Zeiten und Räume. &#x2014; Das Böse wird bestraft, das Gute belohnt.&#x201C;</p>
          <p>&#x201E;Aus des Unsterblichen Wesen ging die Göttin Bhavani (d. i. die Natur) und ein Heer von 1180 Millionen Geister hervor. Unter diesen gibt es drei Halbgötter oder Obergeister: Brahma, Vischnu, und Schiwa, die Dreieinigkeit der Hindus, bei ihnen Trimurti genannt.&#x201C;</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[163/0170] Bemerkungen über die Religion dieses interessanten Volkes einzuschalten, die ich aus Zimmermanns „Taschenbuch der Reisen“ entlehne: „Die Grundlage des hindostanischen Glaubens ist: ein über alles erhabenes Urwesen, eine Unsterblichkeit, eine Belohnung der Tugend. Die Haupt-Idee von Gott ist so groß und schön, ihre Moral so rein und erhaben, wie man sie bei keinem andern Volke gefunden hat.“ „Ihre Glaubenslehre ist: das höchste Wesen anbeten, seine Schutzgötter anrufen, freundlich gegen seine Mitmenschen sein, sich der Unglücklichen erbarmen, und sie unterstützen, gedulding die Beschwerlichkeiten des Lebens ertragen, nicht lügen, nicht ehebrechen, die göttliche Geschichte lesen und lesend anhören, wenig reden, fasten, beten, zur bestimmten Zeit sich baden. — Dieß sind die allgemeinen Pflichten, zu welchem die heiligen Bücher alle Indier ohne Ausnahme irgend eines Stammes oder einer Zunft insgesammt verbinden.“ „Ihr wahrer, einziger Gott heißt „Brahm,“ wohl zu unterscheiden von dem durch ihn geschaffenen „Brahma.“ Er ist das wahre, ewige, selige, unwandelbare Licht aller Zeiten und Räume. — Das Böse wird bestraft, das Gute belohnt.“ „Aus des Unsterblichen Wesen ging die Göttin Bhavani (d. i. die Natur) und ein Heer von 1180 Millionen Geister hervor. Unter diesen gibt es drei Halbgötter oder Obergeister: Brahma, Vischnu, und Schiwa, die Dreieinigkeit der Hindus, bei ihnen Trimurti genannt.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sophie: A digital library of works by german-speaking women: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition (2013-06-28T07:11:29Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.) sind nicht konsequent wie in der Vorlage gekennzeichnet



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/170
Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/170>, abgerufen am 22.11.2024.