Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.Bengalen. Madras und Calcutta. Abfahrt von Ceylon. Madras. Calcutta. Lebensweise der Europäer. Die Hindus. Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besuch bei einem Baboo. Religionsfeste der Hindu. Sterbehäuser und Verbrennungsorte. Muhamedanische und europäische Hochzeitsfeier. Am 27. Oktober Mittags begab ich mich an Bord des Dampfers Bentink von 500 Pferdekraft. Die Anker wurden erst gegen Abend gelichtet. Unter den Reisenden befand sich ein indischer Prinz, Namens Shadathan, der von den Engländern gefangen genommen worden war, weil er den mit ihnen geschlossenen Frieden gebrochen hatte. Er wurde seinem Stande gemäß behandelt, und man hatte ihm seine beiden Gesellschafter, seinen Mundschi (Sekretär) so wie sechs seiner Diener gelassen. Alle waren orientalisch gekleidet; nur statt der Turbane hatten sie hohe, runde Mützen von gesteifter Pappe, mit Gold oder Silberstoff überzogen. Sie trugen reiche schwarze Locken und Bärte. Die Gesellschafter speisten mit den Dienern gemeinschaftlich. Ein Teppich wurde auf dem Decke ausgebreitet und zwei große Schüsseln darauf gestellt, deren eine gekochte Bengalen. Madras und Calcutta. Abfahrt von Ceylon. Madras. Calcutta. Lebensweise der Europäer. Die Hindus. Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besuch bei einem Baboo. Religionsfeste der Hindu. Sterbehäuser und Verbrennungsorte. Muhamedanische und europäische Hochzeitsfeier. Am 27. Oktober Mittags begab ich mich an Bord des Dampfers Bentink von 500 Pferdekraft. Die Anker wurden erst gegen Abend gelichtet. Unter den Reisenden befand sich ein indischer Prinz, Namens Shadathan, der von den Engländern gefangen genommen worden war, weil er den mit ihnen geschlossenen Frieden gebrochen hatte. Er wurde seinem Stande gemäß behandelt, und man hatte ihm seine beiden Gesellschafter, seinen Mundschi (Sekretär) so wie sechs seiner Diener gelassen. Alle waren orientalisch gekleidet; nur statt der Turbane hatten sie hohe, runde Mützen von gesteifter Pappe, mit Gold oder Silberstoff überzogen. Sie trugen reiche schwarze Locken und Bärte. Die Gesellschafter speisten mit den Dienern gemeinschaftlich. Ein Teppich wurde auf dem Decke ausgebreitet und zwei große Schüsseln darauf gestellt, deren eine gekochte <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0118" n="111"/> <head> <hi rendition="#g">Bengalen.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head>Madras und Calcutta.</head><lb/> <argument> <p>Abfahrt von Ceylon. Madras. Calcutta. Lebensweise der Europäer. Die Hindus. Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besuch bei einem Baboo. Religionsfeste der Hindu. Sterbehäuser und Verbrennungsorte. Muhamedanische und europäische Hochzeitsfeier.</p> </argument> <p>Am 27. Oktober Mittags begab ich mich an Bord des Dampfers Bentink von 500 Pferdekraft. Die Anker wurden erst gegen Abend gelichtet.</p> <p>Unter den Reisenden befand sich ein indischer Prinz, Namens Shadathan, der von den Engländern gefangen genommen worden war, weil er den mit ihnen geschlossenen Frieden gebrochen hatte. Er wurde seinem Stande gemäß behandelt, und man hatte ihm seine beiden Gesellschafter, seinen Mundschi (Sekretär) so wie sechs seiner Diener gelassen. Alle waren orientalisch gekleidet; nur statt der Turbane hatten sie hohe, runde Mützen von gesteifter Pappe, mit Gold oder Silberstoff überzogen. Sie trugen reiche schwarze Locken und Bärte.</p> <p>Die Gesellschafter speisten mit den Dienern gemeinschaftlich. Ein Teppich wurde auf dem Decke ausgebreitet und zwei große Schüsseln darauf gestellt, deren eine gekochte </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [111/0118]
Bengalen.
Madras und Calcutta.
Abfahrt von Ceylon. Madras. Calcutta. Lebensweise der Europäer. Die Hindus. Sehenswürdigkeiten der Stadt. Besuch bei einem Baboo. Religionsfeste der Hindu. Sterbehäuser und Verbrennungsorte. Muhamedanische und europäische Hochzeitsfeier.
Am 27. Oktober Mittags begab ich mich an Bord des Dampfers Bentink von 500 Pferdekraft. Die Anker wurden erst gegen Abend gelichtet.
Unter den Reisenden befand sich ein indischer Prinz, Namens Shadathan, der von den Engländern gefangen genommen worden war, weil er den mit ihnen geschlossenen Frieden gebrochen hatte. Er wurde seinem Stande gemäß behandelt, und man hatte ihm seine beiden Gesellschafter, seinen Mundschi (Sekretär) so wie sechs seiner Diener gelassen. Alle waren orientalisch gekleidet; nur statt der Turbane hatten sie hohe, runde Mützen von gesteifter Pappe, mit Gold oder Silberstoff überzogen. Sie trugen reiche schwarze Locken und Bärte.
Die Gesellschafter speisten mit den Dienern gemeinschaftlich. Ein Teppich wurde auf dem Decke ausgebreitet und zwei große Schüsseln darauf gestellt, deren eine gekochte
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