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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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Kandy, von welchen jedoch nur noch einer merkwürdig ist. Dieser liegt am Fuße eines Felshügels, in welchen eine sechsunddreißig Fuß hohe Buddha-Statue ausgehauen ist. Ein kleiner, niedlicher Tempel wölbt sich darüber. Der Gott ist mit den buntesten Farben bemalt. Die Wände des Tempels, mit schönem, röthlichem Cement überkleidet, sind in kleine Felder getheilt, in welchen überall der Gott Buddha al fresco erscheint. Einige Bildnisse Vischnu's, einer andern Gottheit, findet man jedoch darunter. Besonders schön und frisch haben sich die Farben an der südlich gelegenen Wand des Tempels erhalten.

Ein Grabesmonument, gleich jenem im Tempel Dagoha, steht ebenfalls hier, aber nicht eingeschlossen im Tempel, sondern unter Gottes freiem Himmel, beschattet von ehrwürdigen Bäumen.

Neben den Tempeln gibt es häufig Schulen, in welchen die Priester das Lehramt versehen. Bei diesem Tempel fanden wir ein Dutzend Jungen (Mädchen dürfen keine Schule besuchen), die sich gerade mit schreiben beschäftigten. Die Vorschriften waren mittelst eines Griffels auf schmale Palmblätter sehr schön geschrieben. Die Knaben schrieben auf demselben Materiale.

Höchst lohnend ist ein Spaziergang nach dem großen Thale, das von dem Mahavilaganga durchschnitten wird. Es ist von zahllosen, wellenförmigen Hügeln durchzogen, deren viele in regelmäßige Terassen getheilt und mit Reis oder Kaffee bepflanzt sind. Die Natur ist hier jung und kräftig und belohnt reich den Fleiß des Pflanzers. Die Schlagschatten dieses Bildes bilden dunkle Haine von

Kandy, von welchen jedoch nur noch einer merkwürdig ist. Dieser liegt am Fuße eines Felshügels, in welchen eine sechsunddreißig Fuß hohe Buddha-Statue ausgehauen ist. Ein kleiner, niedlicher Tempel wölbt sich darüber. Der Gott ist mit den buntesten Farben bemalt. Die Wände des Tempels, mit schönem, röthlichem Cement überkleidet, sind in kleine Felder getheilt, in welchen überall der Gott Buddha al fresco erscheint. Einige Bildnisse Vischnu’s, einer andern Gottheit, findet man jedoch darunter. Besonders schön und frisch haben sich die Farben an der südlich gelegenen Wand des Tempels erhalten.

Ein Grabesmonument, gleich jenem im Tempel Dagoha, steht ebenfalls hier, aber nicht eingeschlossen im Tempel, sondern unter Gottes freiem Himmel, beschattet von ehrwürdigen Bäumen.

Neben den Tempeln gibt es häufig Schulen, in welchen die Priester das Lehramt versehen. Bei diesem Tempel fanden wir ein Dutzend Jungen (Mädchen dürfen keine Schule besuchen), die sich gerade mit schreiben beschäftigten. Die Vorschriften waren mittelst eines Griffels auf schmale Palmblätter sehr schön geschrieben. Die Knaben schrieben auf demselben Materiale.

Höchst lohnend ist ein Spaziergang nach dem großen Thale, das von dem Mahavilaganga durchschnitten wird. Es ist von zahllosen, wellenförmigen Hügeln durchzogen, deren viele in regelmäßige Terassen getheilt und mit Reis oder Kaffee bepflanzt sind. Die Natur ist hier jung und kräftig und belohnt reich den Fleiß des Pflanzers. Die Schlagschatten dieses Bildes bilden dunkle Haine von

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[105/0112] Kandy, von welchen jedoch nur noch einer merkwürdig ist. Dieser liegt am Fuße eines Felshügels, in welchen eine sechsunddreißig Fuß hohe Buddha-Statue ausgehauen ist. Ein kleiner, niedlicher Tempel wölbt sich darüber. Der Gott ist mit den buntesten Farben bemalt. Die Wände des Tempels, mit schönem, röthlichem Cement überkleidet, sind in kleine Felder getheilt, in welchen überall der Gott Buddha al fresco erscheint. Einige Bildnisse Vischnu’s, einer andern Gottheit, findet man jedoch darunter. Besonders schön und frisch haben sich die Farben an der südlich gelegenen Wand des Tempels erhalten. Ein Grabesmonument, gleich jenem im Tempel Dagoha, steht ebenfalls hier, aber nicht eingeschlossen im Tempel, sondern unter Gottes freiem Himmel, beschattet von ehrwürdigen Bäumen. Neben den Tempeln gibt es häufig Schulen, in welchen die Priester das Lehramt versehen. Bei diesem Tempel fanden wir ein Dutzend Jungen (Mädchen dürfen keine Schule besuchen), die sich gerade mit schreiben beschäftigten. Die Vorschriften waren mittelst eines Griffels auf schmale Palmblätter sehr schön geschrieben. Die Knaben schrieben auf demselben Materiale. Höchst lohnend ist ein Spaziergang nach dem großen Thale, das von dem Mahavilaganga durchschnitten wird. Es ist von zahllosen, wellenförmigen Hügeln durchzogen, deren viele in regelmäßige Terassen getheilt und mit Reis oder Kaffee bepflanzt sind. Die Natur ist hier jung und kräftig und belohnt reich den Fleiß des Pflanzers. Die Schlagschatten dieses Bildes bilden dunkle Haine von

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/112>, abgerufen am 22.11.2024.