Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.Falle eines Regens das Wasser ablaufen kann. Auf diesen Plätzen wird der Kaffee von der glühenden Sonnenhitze getrocknet und dann in große, steinerne Mörser geschüttet, deren 10 20 unter einem hölzernen Sparrwerke aufgestellt sind, von welchem hölzerne Hämmer in die Mörser fallen und die Hülse leicht zerdrücken. Die Hämmer werden durch Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Die gequetschte Masse kommt hierauf in hölzerne Kasten, die in Mitte einer langen Tafel befestigt sind und an beiden Seiten kleine Oeffnungen haben, aus welchen der Kaffee sammt der Spreu langsam heraus fällt. An der Tafel selbst sitzen Neger, die den Kaffee von der Spreu sondern und ihn dann in flache, kupferne, leicht erhitzte Kessel bringen. Hier wird er fleißig umgewendet und bleibt so lange, bis er vollkommen getrocknet ist. Diese letzte Arbeit fordert einige Aufmerksamkeit, da von dem Grade der Hitze die Farbe des Kaffee's abhängt; wird er zu schnell getrocknet, so bekömmt er statt der grünlichen eine gelbliche Farbe. Im Ganzen ist die Bearbeitung des Kaffee's nicht anstrengend, und selbst die Ernte desselben ist bei weitem nicht so beschwerlich als bei uns der Getreideschnitt. Der Neger pflückt den Kaffee in aufrechter Stellung und ist durch das Bäumchen selbst vor der großen Sonnenhitze geschützt. Die einzige Gefahr ist, von giftigen Schlangen gestochen zu werden, ein Fall, der sich glücklicherweise höchst selten ereignet. Dagegen sollen die Arbeiten auf einer Zuckerplantage höchst anstrengend sein, worunter besonders das Ausjäten des Unkrautes und das Schneiden des Rohres gehören -- Falle eines Regens das Wasser ablaufen kann. Auf diesen Plätzen wird der Kaffee von der glühenden Sonnenhitze getrocknet und dann in große, steinerne Mörser geschüttet, deren 10 20 unter einem hölzernen Sparrwerke aufgestellt sind, von welchem hölzerne Hämmer in die Mörser fallen und die Hülse leicht zerdrücken. Die Hämmer werden durch Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Die gequetschte Masse kommt hierauf in hölzerne Kasten, die in Mitte einer langen Tafel befestigt sind und an beiden Seiten kleine Oeffnungen haben, aus welchen der Kaffee sammt der Spreu langsam heraus fällt. An der Tafel selbst sitzen Neger, die den Kaffee von der Spreu sondern und ihn dann in flache, kupferne, leicht erhitzte Kessel bringen. Hier wird er fleißig umgewendet und bleibt so lange, bis er vollkommen getrocknet ist. Diese letzte Arbeit fordert einige Aufmerksamkeit, da von dem Grade der Hitze die Farbe des Kaffee’s abhängt; wird er zu schnell getrocknet, so bekömmt er statt der grünlichen eine gelbliche Farbe. Im Ganzen ist die Bearbeitung des Kaffee’s nicht anstrengend, und selbst die Ernte desselben ist bei weitem nicht so beschwerlich als bei uns der Getreideschnitt. Der Neger pflückt den Kaffee in aufrechter Stellung und ist durch das Bäumchen selbst vor der großen Sonnenhitze geschützt. Die einzige Gefahr ist, von giftigen Schlangen gestochen zu werden, ein Fall, der sich glücklicherweise höchst selten ereignet. Dagegen sollen die Arbeiten auf einer Zuckerplantage höchst anstrengend sein, worunter besonders das Ausjäten des Unkrautes und das Schneiden des Rohres gehören — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0098" n="91"/> Falle eines Regens das Wasser ablaufen kann. Auf diesen Plätzen wird der Kaffee von der glühenden Sonnenhitze getrocknet und dann in große, steinerne Mörser geschüttet, deren 10 20 unter einem hölzernen Sparrwerke aufgestellt sind, von welchem hölzerne Hämmer in die Mörser fallen und die Hülse leicht zerdrücken. Die Hämmer werden durch Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Die gequetschte Masse kommt hierauf in hölzerne Kasten, die in Mitte einer langen Tafel befestigt sind und an beiden Seiten kleine Oeffnungen haben, aus welchen der Kaffee sammt der Spreu langsam heraus fällt. An der Tafel selbst sitzen Neger, die den Kaffee von der Spreu sondern und ihn dann in flache, kupferne, leicht erhitzte Kessel bringen. Hier wird er fleißig umgewendet und bleibt so lange, bis er vollkommen getrocknet ist. Diese letzte Arbeit fordert einige Aufmerksamkeit, da von dem Grade der Hitze die Farbe des Kaffee’s abhängt; wird er zu schnell getrocknet, so bekömmt er statt der grünlichen eine gelbliche Farbe.</p> <p> Im Ganzen ist die Bearbeitung des Kaffee’s nicht anstrengend, und selbst die Ernte desselben ist bei weitem nicht so beschwerlich als bei uns der Getreideschnitt. Der Neger pflückt den Kaffee in aufrechter Stellung und ist durch das Bäumchen selbst vor der großen Sonnenhitze geschützt. Die einzige Gefahr ist, von giftigen Schlangen gestochen zu werden, ein Fall, der sich glücklicherweise höchst selten ereignet.</p> <p> Dagegen sollen die Arbeiten auf einer Zuckerplantage höchst anstrengend sein, worunter besonders das Ausjäten des Unkrautes und das Schneiden des Rohres gehören — </p> </div> </body> </text> </TEI> [91/0098]
Falle eines Regens das Wasser ablaufen kann. Auf diesen Plätzen wird der Kaffee von der glühenden Sonnenhitze getrocknet und dann in große, steinerne Mörser geschüttet, deren 10 20 unter einem hölzernen Sparrwerke aufgestellt sind, von welchem hölzerne Hämmer in die Mörser fallen und die Hülse leicht zerdrücken. Die Hämmer werden durch Wasserkraft in Bewegung gesetzt. Die gequetschte Masse kommt hierauf in hölzerne Kasten, die in Mitte einer langen Tafel befestigt sind und an beiden Seiten kleine Oeffnungen haben, aus welchen der Kaffee sammt der Spreu langsam heraus fällt. An der Tafel selbst sitzen Neger, die den Kaffee von der Spreu sondern und ihn dann in flache, kupferne, leicht erhitzte Kessel bringen. Hier wird er fleißig umgewendet und bleibt so lange, bis er vollkommen getrocknet ist. Diese letzte Arbeit fordert einige Aufmerksamkeit, da von dem Grade der Hitze die Farbe des Kaffee’s abhängt; wird er zu schnell getrocknet, so bekömmt er statt der grünlichen eine gelbliche Farbe.
Im Ganzen ist die Bearbeitung des Kaffee’s nicht anstrengend, und selbst die Ernte desselben ist bei weitem nicht so beschwerlich als bei uns der Getreideschnitt. Der Neger pflückt den Kaffee in aufrechter Stellung und ist durch das Bäumchen selbst vor der großen Sonnenhitze geschützt. Die einzige Gefahr ist, von giftigen Schlangen gestochen zu werden, ein Fall, der sich glücklicherweise höchst selten ereignet.
Dagegen sollen die Arbeiten auf einer Zuckerplantage höchst anstrengend sein, worunter besonders das Ausjäten des Unkrautes und das Schneiden des Rohres gehören —
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 91. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/98>, abgerufen am 03.07.2024. |