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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Bergströme. Die Schluchten schlossen sich oft zu wahren Engpässen, und die sie umgebenden Berge waren schroff und unersteigbar, so daß hier, wie einst zu Termopylä, eine kleine Schaar tapferer Krieger ganze Armeen zurückhalten könnte. Der Eingang nach Fautaua wird auch als der eigentliche Schlüssel der Insel betrachtet. Um ihn einzunehmen, gab es kein anderes Mittel, als eine der schroffsten Bergkanten zu erklettern und auf dem schmalen Bergrücken vorzudringen, um dem Feinde in den Rücken zu kommen. Der Gouverneur, Herr Bruat ließ zu diesem halsbrecherischen Unternehmen Freiwillige aufrufen, deren sich mehr meldeten als nöthig waren. Man wählte aus ihnen abermals, und zwar nur 62 Mann, die sich bis auf die Schuhe und Unterbeinkleider entkleideten und bloß ihre Gewehre und Patronen mitnahmen.

Nach zwölfstündigem, höchst gefahrvollem Klettern gelangten sie mittelst Seile und des Einsetzens spitzer Eisen und Bajonnette auf die Höhe eines der Bergrücken, wo sie den Indianern so unerwartet erschienen, daß diese, gänzlich entmuthigt, ihre Waffen von sich warfen und sich ergaben. Sie meinten; "Menschen könnten hieher nicht dringen, das müßten Geister sein, und gegen solche wären sie nicht im Stande, sich zu vertheidigen."

Jetzt is zu Fautaua ein kleines Fort erbaut, und auf einer der höchsten Spitzen ein Wachthaus. Zu diesem führt ein Fußsteig über eine schmale Bergkante, die an beiden Seiten in unermeßliche Abgründe abfällt. Leute, die dem Schwindel unterworfen sind, können schwer oder gar nicht dahin gelangen, wodurch sie viel verlieren, indem sie Aussicht überaus großartig ist. Man übersieht

Bergströme. Die Schluchten schlossen sich oft zu wahren Engpässen, und die sie umgebenden Berge waren schroff und unersteigbar, so daß hier, wie einst zu Termopylä, eine kleine Schaar tapferer Krieger ganze Armeen zurückhalten könnte. Der Eingang nach Fautaua wird auch als der eigentliche Schlüssel der Insel betrachtet. Um ihn einzunehmen, gab es kein anderes Mittel, als eine der schroffsten Bergkanten zu erklettern und auf dem schmalen Bergrücken vorzudringen, um dem Feinde in den Rücken zu kommen. Der Gouverneur, Herr Bruat ließ zu diesem halsbrecherischen Unternehmen Freiwillige aufrufen, deren sich mehr meldeten als nöthig waren. Man wählte aus ihnen abermals, und zwar nur 62 Mann, die sich bis auf die Schuhe und Unterbeinkleider entkleideten und bloß ihre Gewehre und Patronen mitnahmen.

Nach zwölfstündigem, höchst gefahrvollem Klettern gelangten sie mittelst Seile und des Einsetzens spitzer Eisen und Bajonnette auf die Höhe eines der Bergrücken, wo sie den Indianern so unerwartet erschienen, daß diese, gänzlich entmuthigt, ihre Waffen von sich warfen und sich ergaben. Sie meinten; „Menschen könnten hieher nicht dringen, das müßten Geister sein, und gegen solche wären sie nicht im Stande, sich zu vertheidigen.“

Jetzt is zu Fautaua ein kleines Fort erbaut, und auf einer der höchsten Spitzen ein Wachthaus. Zu diesem führt ein Fußsteig über eine schmale Bergkante, die an beiden Seiten in unermeßliche Abgründe abfällt. Leute, die dem Schwindel unterworfen sind, können schwer oder gar nicht dahin gelangen, wodurch sie viel verlieren, indem sie Aussicht überaus großartig ist. Man übersieht

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[180/0187] Bergströme. Die Schluchten schlossen sich oft zu wahren Engpässen, und die sie umgebenden Berge waren schroff und unersteigbar, so daß hier, wie einst zu Termopylä, eine kleine Schaar tapferer Krieger ganze Armeen zurückhalten könnte. Der Eingang nach Fautaua wird auch als der eigentliche Schlüssel der Insel betrachtet. Um ihn einzunehmen, gab es kein anderes Mittel, als eine der schroffsten Bergkanten zu erklettern und auf dem schmalen Bergrücken vorzudringen, um dem Feinde in den Rücken zu kommen. Der Gouverneur, Herr Bruat ließ zu diesem halsbrecherischen Unternehmen Freiwillige aufrufen, deren sich mehr meldeten als nöthig waren. Man wählte aus ihnen abermals, und zwar nur 62 Mann, die sich bis auf die Schuhe und Unterbeinkleider entkleideten und bloß ihre Gewehre und Patronen mitnahmen. Nach zwölfstündigem, höchst gefahrvollem Klettern gelangten sie mittelst Seile und des Einsetzens spitzer Eisen und Bajonnette auf die Höhe eines der Bergrücken, wo sie den Indianern so unerwartet erschienen, daß diese, gänzlich entmuthigt, ihre Waffen von sich warfen und sich ergaben. Sie meinten; „Menschen könnten hieher nicht dringen, das müßten Geister sein, und gegen solche wären sie nicht im Stande, sich zu vertheidigen.“ Jetzt is zu Fautaua ein kleines Fort erbaut, und auf einer der höchsten Spitzen ein Wachthaus. Zu diesem führt ein Fußsteig über eine schmale Bergkante, die an beiden Seiten in unermeßliche Abgründe abfällt. Leute, die dem Schwindel unterworfen sind, können schwer oder gar nicht dahin gelangen, wodurch sie viel verlieren, indem sie Aussicht überaus großartig ist. Man übersieht

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 180. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/187>, abgerufen am 23.11.2024.