Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.seinen Unterhalt nicht im Schweiße des Angesichtes zu erwerben. Die Insel ist überreich an köstlichen Früchten, an Knollengewächsen, an zahmen Schweinen u. s. w. Die Leute haben wahrlich nichts anderes zu thun, als die Früchte zu pflücken und die Schweine zu schlachten. Deßhalb ist es auch hier sehr schwer, jemandem zum Dienste oder zur Arbeit zu bekommen. Der geringste Taglöhner verdingt sich nicht unter einem Dollar per Tag; -- für zwölf Stücke Wäsche zahlt man als Waschlohn ebenfalls einen Dollar und muß nebstdem noch die Seife dazu kaufen. Ein Indianer, den ich in meine Dienste als Begleiter auf meinen Ausflügen nehmen wollte, forderte für den Tag anderthalb Dollars. Die Rückreise von Papara nach Papeiti machte ich in Gesellschaft eines Offiziers und seiner Freundin, -- wir legten die 36 Meilen in einem Tage zu Fuße zurück. Der Weg führte uns an der Hütte der Mutter des uns begleitenden Mädchens vorüber, woselbst man uns mit einem köstlichen Gerichte bewirthete. Es war aus Brodfrucht, Mango und Bananen zusammengesetzt, wurde zu einem Teige verarbeitet, auf heißen Steinen gar gemacht und warm mit darüber gegossenem Orangensafte verzehrt. Als wir uns verabschiedeten, gab der Offizier seinem Mädchen einen Dollar, um ihn der Mutter zu geben; das Mädchen nahm das Geld so gleichgültig, als ob es ohne Werth gewesen wäre, -- ebenso die Mutter, beide ohne zu danken oder die geringste Freude darüber zu äußern. Hin und wieder fanden wir kleine Strecken trefflich gebahnten Weges, die von den Sträflingen gemacht worden seinen Unterhalt nicht im Schweiße des Angesichtes zu erwerben. Die Insel ist überreich an köstlichen Früchten, an Knollengewächsen, an zahmen Schweinen u. s. w. Die Leute haben wahrlich nichts anderes zu thun, als die Früchte zu pflücken und die Schweine zu schlachten. Deßhalb ist es auch hier sehr schwer, jemandem zum Dienste oder zur Arbeit zu bekommen. Der geringste Taglöhner verdingt sich nicht unter einem Dollar per Tag; — für zwölf Stücke Wäsche zahlt man als Waschlohn ebenfalls einen Dollar und muß nebstdem noch die Seife dazu kaufen. Ein Indianer, den ich in meine Dienste als Begleiter auf meinen Ausflügen nehmen wollte, forderte für den Tag anderthalb Dollars. Die Rückreise von Papara nach Papeiti machte ich in Gesellschaft eines Offiziers und seiner Freundin, — wir legten die 36 Meilen in einem Tage zu Fuße zurück. Der Weg führte uns an der Hütte der Mutter des uns begleitenden Mädchens vorüber, woselbst man uns mit einem köstlichen Gerichte bewirthete. Es war aus Brodfrucht, Mango und Bananen zusammengesetzt, wurde zu einem Teige verarbeitet, auf heißen Steinen gar gemacht und warm mit darüber gegossenem Orangensafte verzehrt. Als wir uns verabschiedeten, gab der Offizier seinem Mädchen einen Dollar, um ihn der Mutter zu geben; das Mädchen nahm das Geld so gleichgültig, als ob es ohne Werth gewesen wäre, — ebenso die Mutter, beide ohne zu danken oder die geringste Freude darüber zu äußern. Hin und wieder fanden wir kleine Strecken trefflich gebahnten Weges, die von den Sträflingen gemacht worden <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0185" n="178"/> seinen Unterhalt nicht im Schweiße des Angesichtes zu erwerben. Die Insel ist überreich an köstlichen Früchten, an Knollengewächsen, an zahmen Schweinen u. s. w. Die Leute haben wahrlich nichts anderes zu thun, als die Früchte zu pflücken und die Schweine zu schlachten. Deßhalb ist es auch hier sehr schwer, jemandem zum Dienste oder zur Arbeit zu bekommen. Der geringste Taglöhner verdingt sich nicht unter einem Dollar per Tag; — für zwölf Stücke Wäsche zahlt man als Waschlohn ebenfalls einen Dollar und muß nebstdem noch die Seife dazu kaufen. Ein Indianer, den ich in meine Dienste als Begleiter auf meinen Ausflügen nehmen wollte, forderte für den Tag anderthalb Dollars.</p> <p> Die Rückreise von Papara nach Papeiti machte ich in Gesellschaft eines Offiziers und seiner Freundin, — wir legten die 36 Meilen in einem Tage zu Fuße zurück. Der Weg führte uns an der Hütte der Mutter des uns begleitenden Mädchens vorüber, woselbst man uns mit einem köstlichen Gerichte bewirthete. Es war aus Brodfrucht, Mango und Bananen zusammengesetzt, wurde zu einem Teige verarbeitet, auf heißen Steinen gar gemacht und warm mit darüber gegossenem Orangensafte verzehrt.</p> <p> Als wir uns verabschiedeten, gab der Offizier seinem Mädchen einen Dollar, um ihn der Mutter zu geben; das Mädchen nahm das Geld so gleichgültig, als ob es ohne Werth gewesen wäre, — ebenso die Mutter, beide ohne zu danken oder die geringste Freude darüber zu äußern.</p> <p> Hin und wieder fanden wir kleine Strecken trefflich gebahnten Weges, die von den Sträflingen gemacht worden </p> </div> </body> </text> </TEI> [178/0185]
seinen Unterhalt nicht im Schweiße des Angesichtes zu erwerben. Die Insel ist überreich an köstlichen Früchten, an Knollengewächsen, an zahmen Schweinen u. s. w. Die Leute haben wahrlich nichts anderes zu thun, als die Früchte zu pflücken und die Schweine zu schlachten. Deßhalb ist es auch hier sehr schwer, jemandem zum Dienste oder zur Arbeit zu bekommen. Der geringste Taglöhner verdingt sich nicht unter einem Dollar per Tag; — für zwölf Stücke Wäsche zahlt man als Waschlohn ebenfalls einen Dollar und muß nebstdem noch die Seife dazu kaufen. Ein Indianer, den ich in meine Dienste als Begleiter auf meinen Ausflügen nehmen wollte, forderte für den Tag anderthalb Dollars.
Die Rückreise von Papara nach Papeiti machte ich in Gesellschaft eines Offiziers und seiner Freundin, — wir legten die 36 Meilen in einem Tage zu Fuße zurück. Der Weg führte uns an der Hütte der Mutter des uns begleitenden Mädchens vorüber, woselbst man uns mit einem köstlichen Gerichte bewirthete. Es war aus Brodfrucht, Mango und Bananen zusammengesetzt, wurde zu einem Teige verarbeitet, auf heißen Steinen gar gemacht und warm mit darüber gegossenem Orangensafte verzehrt.
Als wir uns verabschiedeten, gab der Offizier seinem Mädchen einen Dollar, um ihn der Mutter zu geben; das Mädchen nahm das Geld so gleichgültig, als ob es ohne Werth gewesen wäre, — ebenso die Mutter, beide ohne zu danken oder die geringste Freude darüber zu äußern.
Hin und wieder fanden wir kleine Strecken trefflich gebahnten Weges, die von den Sträflingen gemacht worden
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/185>, abgerufen am 16.07.2024. |