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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Die Jagd fiel jedoch sehr mager aus. Häufiger und erfolgreicher wird mit Netzen gefangen.

Beinahe jeden Tag erhielt Herr . . . . Besuche von reisenden Offizieren und deren Freundinnen. Daß es da nicht immer am anständigsten zuging, bedarf wohl keiner Erwähnung. Ich wollte durch meine Nähe die Herren nicht in ihren geistreichen Gesprächen und Unterhaltungen stören und zog es daher vor, mit meinem Buche im Zimmer der Dienstleute zu sitzen, die zwar auch scherzten und lachten, bei deren Scherzen man aber doch wenigstens nicht erröthen mußte.

Sehr komisch war es, wenn Hr. . . . . die Treue, Anhänglichkeit und Dankbarkeit seiner Indianerin rühmte. Hätte er doch das Benehmen seiner Schönen in den Stunden seiner Abwesenheit gesehen! -- Ich konnte nicht umhin, einst gegen einen der Herren meine Meinung zu äußern und mich zu wundern, wie es möglich sei, diese geldgierigen, habsüchtigen Geschöpfe mit solch unermüdeter Aufmerksamkeit und Hingebung zu behandeln, sie so mit Geschenken zu überhäufen, jedem ihrer Wünsche zuvorzukommen und ihre gröbsten Fehler zu entschuldigen und zu ertragen. Man antwortete mir: daß diese Damen, wenn man sie nicht so behandle und beschenke, gleich davon liefen, und daß selbst die beste Behandlung sie nur auf kurze Zeit feßle.

Aus allem, was ich gesehen habe, kann ich nur wieder auf meine frühere Behauptung zurückkommen, daß das taitische Völkchen durchaus keiner edleren Gefühle fähig ist und rein nur genießen will. Hierin wird es von der Natur auch wunderbar unterstürzt -- es braucht sich

Die Jagd fiel jedoch sehr mager aus. Häufiger und erfolgreicher wird mit Netzen gefangen.

Beinahe jeden Tag erhielt Herr . . . . Besuche von reisenden Offizieren und deren Freundinnen. Daß es da nicht immer am anständigsten zuging, bedarf wohl keiner Erwähnung. Ich wollte durch meine Nähe die Herren nicht in ihren geistreichen Gesprächen und Unterhaltungen stören und zog es daher vor, mit meinem Buche im Zimmer der Dienstleute zu sitzen, die zwar auch scherzten und lachten, bei deren Scherzen man aber doch wenigstens nicht erröthen mußte.

Sehr komisch war es, wenn Hr. . . . . die Treue, Anhänglichkeit und Dankbarkeit seiner Indianerin rühmte. Hätte er doch das Benehmen seiner Schönen in den Stunden seiner Abwesenheit gesehen! — Ich konnte nicht umhin, einst gegen einen der Herren meine Meinung zu äußern und mich zu wundern, wie es möglich sei, diese geldgierigen, habsüchtigen Geschöpfe mit solch unermüdeter Aufmerksamkeit und Hingebung zu behandeln, sie so mit Geschenken zu überhäufen, jedem ihrer Wünsche zuvorzukommen und ihre gröbsten Fehler zu entschuldigen und zu ertragen. Man antwortete mir: daß diese Damen, wenn man sie nicht so behandle und beschenke, gleich davon liefen, und daß selbst die beste Behandlung sie nur auf kurze Zeit feßle.

Aus allem, was ich gesehen habe, kann ich nur wieder auf meine frühere Behauptung zurückkommen, daß das taitische Völkchen durchaus keiner edleren Gefühle fähig ist und rein nur genießen will. Hierin wird es von der Natur auch wunderbar unterstürzt — es braucht sich

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[177/0184] Die Jagd fiel jedoch sehr mager aus. Häufiger und erfolgreicher wird mit Netzen gefangen. Beinahe jeden Tag erhielt Herr . . . . Besuche von reisenden Offizieren und deren Freundinnen. Daß es da nicht immer am anständigsten zuging, bedarf wohl keiner Erwähnung. Ich wollte durch meine Nähe die Herren nicht in ihren geistreichen Gesprächen und Unterhaltungen stören und zog es daher vor, mit meinem Buche im Zimmer der Dienstleute zu sitzen, die zwar auch scherzten und lachten, bei deren Scherzen man aber doch wenigstens nicht erröthen mußte. Sehr komisch war es, wenn Hr. . . . . die Treue, Anhänglichkeit und Dankbarkeit seiner Indianerin rühmte. Hätte er doch das Benehmen seiner Schönen in den Stunden seiner Abwesenheit gesehen! — Ich konnte nicht umhin, einst gegen einen der Herren meine Meinung zu äußern und mich zu wundern, wie es möglich sei, diese geldgierigen, habsüchtigen Geschöpfe mit solch unermüdeter Aufmerksamkeit und Hingebung zu behandeln, sie so mit Geschenken zu überhäufen, jedem ihrer Wünsche zuvorzukommen und ihre gröbsten Fehler zu entschuldigen und zu ertragen. Man antwortete mir: daß diese Damen, wenn man sie nicht so behandle und beschenke, gleich davon liefen, und daß selbst die beste Behandlung sie nur auf kurze Zeit feßle. Aus allem, was ich gesehen habe, kann ich nur wieder auf meine frühere Behauptung zurückkommen, daß das taitische Völkchen durchaus keiner edleren Gefühle fähig ist und rein nur genießen will. Hierin wird es von der Natur auch wunderbar unterstürzt — es braucht sich

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/184>, abgerufen am 23.11.2024.