Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.Mai meine kleine Reise in Begleitung des Führers an. -- Das erste Drittheil des Weges führte uns nahe an der Küste fort, wobei ich an 32 Bäche zählte, die wir durchschreiten mußten. Darauf ging es durch Schluchten in's Innere der Insel; doch sprachen wir zuvor in einer indianischen Hütte ein, um irgend eine Mahlzeit zu erhalten. Man reichte uns freundlich einige Brotfrüchte und kleine Fische, nahm aber sehr bereitwillig eine kleine Gabe entgegen. Im Innern der Insel hörten die edeln Fruchtbäume bald auf und ihre Stelle vertraten Pisang, Tarro und das neun bis zwölf Fuß hohe Gesträuch Oputu (Maranta). Letzteres besonders wucherte in solcher Menge, daß wir oft viele Mühe hatten durchzukommen. -- Die Tarro, welche gepflanzt wird, ist zwei bis drei Fuß hoch, hat schöne, große Blätter und Knollenfrüchte, den Kartoffeln ähnlich, die gebraten werden aber nicht sehr gut schmecken. Der Pisang oder die Banane ist ein zierliches Bäumchen von 15 bis 20 Fuß Höhe mit Palmblättern, dessen Stamm oft an acht Zoll im Durchmesser hat, aber nicht Holz, sondern Rohr ist und unendlich leicht bricht. Die Banane gehört eigentlich zum Geschlechte der Graspflanzen und wächst außerordentlich schnell. Im ersten Jahre hat sie ihre Größe erreicht, im zweiten trägt sie Früchte, worauf sie abstirbt. Sie pflanzt sich durch Sprößlinge fort, die gewöhnlich neben dem alten Stamme emporschießen. Ein ziemlich breiter Gebirgsstrom, welcher sich der Schlucht entlang über ein sehr steiniges Bett stürzt, an vielen Stellen reißend, und in Folge des kürzlich stattgehabten Mai meine kleine Reise in Begleitung des Führers an. — Das erste Drittheil des Weges führte uns nahe an der Küste fort, wobei ich an 32 Bäche zählte, die wir durchschreiten mußten. Darauf ging es durch Schluchten in’s Innere der Insel; doch sprachen wir zuvor in einer indianischen Hütte ein, um irgend eine Mahlzeit zu erhalten. Man reichte uns freundlich einige Brotfrüchte und kleine Fische, nahm aber sehr bereitwillig eine kleine Gabe entgegen. Im Innern der Insel hörten die edeln Fruchtbäume bald auf und ihre Stelle vertraten Pisang, Tarro und das neun bis zwölf Fuß hohe Gesträuch Oputu (Maranta). Letzteres besonders wucherte in solcher Menge, daß wir oft viele Mühe hatten durchzukommen. — Die Tarro, welche gepflanzt wird, ist zwei bis drei Fuß hoch, hat schöne, große Blätter und Knollenfrüchte, den Kartoffeln ähnlich, die gebraten werden aber nicht sehr gut schmecken. Der Pisang oder die Banane ist ein zierliches Bäumchen von 15 bis 20 Fuß Höhe mit Palmblättern, dessen Stamm oft an acht Zoll im Durchmesser hat, aber nicht Holz, sondern Rohr ist und unendlich leicht bricht. Die Banane gehört eigentlich zum Geschlechte der Graspflanzen und wächst außerordentlich schnell. Im ersten Jahre hat sie ihre Größe erreicht, im zweiten trägt sie Früchte, worauf sie abstirbt. Sie pflanzt sich durch Sprößlinge fort, die gewöhnlich neben dem alten Stamme emporschießen. Ein ziemlich breiter Gebirgsstrom, welcher sich der Schlucht entlang über ein sehr steiniges Bett stürzt, an vielen Stellen reißend, und in Folge des kürzlich stattgehabten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0179" n="172"/> Mai meine kleine Reise in Begleitung des Führers an. — Das erste Drittheil des Weges führte uns nahe an der Küste fort, wobei ich an 32 Bäche zählte, die wir durchschreiten mußten. Darauf ging es durch Schluchten in’s Innere der Insel; doch sprachen wir zuvor in einer indianischen Hütte ein, um irgend eine Mahlzeit zu erhalten. Man reichte uns freundlich einige Brotfrüchte und kleine Fische, nahm aber sehr bereitwillig eine kleine Gabe entgegen.</p> <p> Im Innern der Insel hörten die edeln Fruchtbäume bald auf und ihre Stelle vertraten Pisang, Tarro und das neun bis zwölf Fuß hohe Gesträuch Oputu (<hi rendition="#aq">Maranta</hi>). Letzteres besonders wucherte in solcher Menge, daß wir oft viele Mühe hatten durchzukommen. — Die Tarro, welche gepflanzt wird, ist zwei bis drei Fuß hoch, hat schöne, große Blätter und Knollenfrüchte, den Kartoffeln ähnlich, die gebraten werden aber nicht sehr gut schmecken. Der Pisang oder die Banane ist ein zierliches Bäumchen von 15 bis 20 Fuß Höhe mit Palmblättern, dessen Stamm oft an acht Zoll im Durchmesser hat, aber nicht Holz, sondern Rohr ist und unendlich leicht bricht. Die Banane gehört eigentlich zum Geschlechte der Graspflanzen und wächst außerordentlich schnell. Im ersten Jahre hat sie ihre Größe erreicht, im zweiten trägt sie Früchte, worauf sie abstirbt. Sie pflanzt sich durch Sprößlinge fort, die gewöhnlich neben dem alten Stamme emporschießen.</p> <p> Ein ziemlich breiter Gebirgsstrom, welcher sich der Schlucht entlang über ein sehr steiniges Bett stürzt, an vielen Stellen reißend, und in Folge des kürzlich stattgehabten </p> </div> </body> </text> </TEI> [172/0179]
Mai meine kleine Reise in Begleitung des Führers an. — Das erste Drittheil des Weges führte uns nahe an der Küste fort, wobei ich an 32 Bäche zählte, die wir durchschreiten mußten. Darauf ging es durch Schluchten in’s Innere der Insel; doch sprachen wir zuvor in einer indianischen Hütte ein, um irgend eine Mahlzeit zu erhalten. Man reichte uns freundlich einige Brotfrüchte und kleine Fische, nahm aber sehr bereitwillig eine kleine Gabe entgegen.
Im Innern der Insel hörten die edeln Fruchtbäume bald auf und ihre Stelle vertraten Pisang, Tarro und das neun bis zwölf Fuß hohe Gesträuch Oputu (Maranta). Letzteres besonders wucherte in solcher Menge, daß wir oft viele Mühe hatten durchzukommen. — Die Tarro, welche gepflanzt wird, ist zwei bis drei Fuß hoch, hat schöne, große Blätter und Knollenfrüchte, den Kartoffeln ähnlich, die gebraten werden aber nicht sehr gut schmecken. Der Pisang oder die Banane ist ein zierliches Bäumchen von 15 bis 20 Fuß Höhe mit Palmblättern, dessen Stamm oft an acht Zoll im Durchmesser hat, aber nicht Holz, sondern Rohr ist und unendlich leicht bricht. Die Banane gehört eigentlich zum Geschlechte der Graspflanzen und wächst außerordentlich schnell. Im ersten Jahre hat sie ihre Größe erreicht, im zweiten trägt sie Früchte, worauf sie abstirbt. Sie pflanzt sich durch Sprößlinge fort, die gewöhnlich neben dem alten Stamme emporschießen.
Ein ziemlich breiter Gebirgsstrom, welcher sich der Schlucht entlang über ein sehr steiniges Bett stürzt, an vielen Stellen reißend, und in Folge des kürzlich stattgehabten
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Zitationshilfe: | Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/179>, abgerufen am 16.07.2024. |