Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

Bild:
<< vorherige Seite

und wiegt vier bis sechs Pfund. Die Schale ist grün, etwas rauh und dünn. Die Indianer schaben sie mit scharfen Muscheln ab, spalten sie der Länge nach in zwei Theile und rösten sie zwischen glühenden Steinen. Sie schmeckt köstlicher und feiner als Kartoffeln und dem Brote so ähnlich, daß man letzteres sehr leicht entbehren kann. Die Südsee-Inseln sind das eigentliche Vaterland dieser Frucht, die zwar in andern Tropengegenden auch vorkömmt, aber von der hiesigen gänzlich verschieden ist. In Brasilien z. B., wo man sie Affenbrot nennt, ist sie von gelblichter Farbe, wiegt fünf- bis dreißig Pfund und ist im Innern voller Kerne, die, wenn die Frucht gebraten ist, herausgenommen und verzehrt werden. Der Geschmack dieser Kerne gleicht jenem der Kastanien.

Der Mango, eine apfelähnliche Frucht, ist von der Größe einer Männerfaust; Schale und Fleisch sind gelb. Er schmeckt ein wenig nach Terpentin, verliert aber diesen Beigeschmack, je reifer er wird. Dieser Frucht gehört zu einer der besten; sie ist fleischig und saftreich, schmeckt sehr süß und hat einen länglichen breiten Kern in der Mitte. Die Brot- und Mangobäume wachsen hoch und umfangsreich. Die Blätter der ersteren sind an 3 Fuß lang, anderthalb Fuß breit und sehr tief eingezackt, die Blätter der letzteren nicht bedeutend größer als jene unserer Apfelbäume.

Bevor wir Paya erreichten, kamen wir an einigen interessanten Orten vorüber, wie an Foar, einem kleinen französischen Fort, auf einem Hügel gelegen. Bei Taipari muß man zwischen zwei gefährlichen Brandungen durchschiffen, die man des "Teufels Einfahrt" nennt. Die zischenden Wogen schlagen so mächtig und hoch auf, daß

und wiegt vier bis sechs Pfund. Die Schale ist grün, etwas rauh und dünn. Die Indianer schaben sie mit scharfen Muscheln ab, spalten sie der Länge nach in zwei Theile und rösten sie zwischen glühenden Steinen. Sie schmeckt köstlicher und feiner als Kartoffeln und dem Brote so ähnlich, daß man letzteres sehr leicht entbehren kann. Die Südsee-Inseln sind das eigentliche Vaterland dieser Frucht, die zwar in andern Tropengegenden auch vorkömmt, aber von der hiesigen gänzlich verschieden ist. In Brasilien z. B., wo man sie Affenbrot nennt, ist sie von gelblichter Farbe, wiegt fünf- bis dreißig Pfund und ist im Innern voller Kerne, die, wenn die Frucht gebraten ist, herausgenommen und verzehrt werden. Der Geschmack dieser Kerne gleicht jenem der Kastanien.

Der Mango, eine apfelähnliche Frucht, ist von der Größe einer Männerfaust; Schale und Fleisch sind gelb. Er schmeckt ein wenig nach Terpentin, verliert aber diesen Beigeschmack, je reifer er wird. Dieser Frucht gehört zu einer der besten; sie ist fleischig und saftreich, schmeckt sehr süß und hat einen länglichen breiten Kern in der Mitte. Die Brot- und Mangobäume wachsen hoch und umfangsreich. Die Blätter der ersteren sind an 3 Fuß lang, anderthalb Fuß breit und sehr tief eingezackt, die Blätter der letzteren nicht bedeutend größer als jene unserer Apfelbäume.

Bevor wir Paya erreichten, kamen wir an einigen interessanten Orten vorüber, wie an Foar, einem kleinen französischen Fort, auf einem Hügel gelegen. Bei Taipari muß man zwischen zwei gefährlichen Brandungen durchschiffen, die man des „Teufels Einfahrt“ nennt. Die zischenden Wogen schlagen so mächtig und hoch auf, daß

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0173" n="166"/>
und wiegt vier bis sechs Pfund. Die Schale ist grün, etwas rauh und dünn. Die Indianer schaben sie mit scharfen Muscheln ab, spalten sie der Länge nach in zwei Theile und rösten sie zwischen glühenden Steinen. Sie schmeckt köstlicher und feiner als Kartoffeln und dem Brote so ähnlich, daß man letzteres sehr leicht entbehren kann. Die Südsee-Inseln sind das eigentliche Vaterland dieser Frucht, die zwar in andern Tropengegenden auch vorkömmt, aber von der hiesigen gänzlich verschieden ist. In Brasilien z. B., wo man sie Affenbrot nennt, ist sie von gelblichter Farbe, wiegt fünf- bis dreißig Pfund und ist im Innern voller Kerne, die, wenn die Frucht gebraten ist, herausgenommen und verzehrt werden. Der Geschmack dieser Kerne gleicht jenem der Kastanien.</p>
        <p> Der Mango, eine apfelähnliche Frucht, ist von der Größe einer Männerfaust; Schale und Fleisch sind gelb. Er schmeckt ein wenig nach Terpentin, verliert aber diesen Beigeschmack, je reifer er wird. Dieser Frucht gehört zu einer der besten; sie ist fleischig und saftreich, schmeckt sehr süß und hat einen länglichen breiten Kern in der Mitte. Die Brot- und Mangobäume wachsen hoch und umfangsreich. Die Blätter der ersteren sind an 3 Fuß lang, anderthalb Fuß breit und sehr tief eingezackt, die Blätter der letzteren nicht bedeutend größer als jene unserer Apfelbäume.</p>
        <p>   Bevor wir <hi rendition="#aq">Paya</hi> erreichten, kamen wir an einigen interessanten Orten vorüber, wie an <hi rendition="#aq">Foar</hi>, einem kleinen französischen Fort, auf einem Hügel gelegen. Bei <hi rendition="#aq">Taipari</hi> muß man zwischen zwei gefährlichen Brandungen durchschiffen, die man des &#x201E;Teufels Einfahrt&#x201C; nennt. Die zischenden Wogen schlagen so mächtig und hoch auf, daß
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[166/0173] und wiegt vier bis sechs Pfund. Die Schale ist grün, etwas rauh und dünn. Die Indianer schaben sie mit scharfen Muscheln ab, spalten sie der Länge nach in zwei Theile und rösten sie zwischen glühenden Steinen. Sie schmeckt köstlicher und feiner als Kartoffeln und dem Brote so ähnlich, daß man letzteres sehr leicht entbehren kann. Die Südsee-Inseln sind das eigentliche Vaterland dieser Frucht, die zwar in andern Tropengegenden auch vorkömmt, aber von der hiesigen gänzlich verschieden ist. In Brasilien z. B., wo man sie Affenbrot nennt, ist sie von gelblichter Farbe, wiegt fünf- bis dreißig Pfund und ist im Innern voller Kerne, die, wenn die Frucht gebraten ist, herausgenommen und verzehrt werden. Der Geschmack dieser Kerne gleicht jenem der Kastanien. Der Mango, eine apfelähnliche Frucht, ist von der Größe einer Männerfaust; Schale und Fleisch sind gelb. Er schmeckt ein wenig nach Terpentin, verliert aber diesen Beigeschmack, je reifer er wird. Dieser Frucht gehört zu einer der besten; sie ist fleischig und saftreich, schmeckt sehr süß und hat einen länglichen breiten Kern in der Mitte. Die Brot- und Mangobäume wachsen hoch und umfangsreich. Die Blätter der ersteren sind an 3 Fuß lang, anderthalb Fuß breit und sehr tief eingezackt, die Blätter der letzteren nicht bedeutend größer als jene unserer Apfelbäume. Bevor wir Paya erreichten, kamen wir an einigen interessanten Orten vorüber, wie an Foar, einem kleinen französischen Fort, auf einem Hügel gelegen. Bei Taipari muß man zwischen zwei gefährlichen Brandungen durchschiffen, die man des „Teufels Einfahrt“ nennt. Die zischenden Wogen schlagen so mächtig und hoch auf, daß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Sophie: A digital library of works by german-speaking women: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-28T07:11:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Frederike Neuber: Bearbeitung der digitalen Edition (2013-06-28T07:11:29Z)
Bayerische Staatsbibliothek Digital: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-28T07:11:29Z)

Weitere Informationen:

  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert
  • langes s (ſ): als s transkribiert
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert
  • Silbentrennung: aufgelöst
  • Zeilenumbrüche markiert: nein
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.) sind nicht konsequent wie in der Vorlage gekennzeichnet



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/173
Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 166. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/173>, abgerufen am 27.11.2024.