ppe_047.001 der Grundbegriffe aus dem Wesen und den inneren Gesetzen ppe_047.002 der Dichtung suchten, zu einer Verbindung mit Poetik und Stilistik ppe_047.003 gelangt wie Walzel in seinem Kompendium "Gehalt und Gestalt im ppe_047.004 Kunstwerk des Dichters" (1923) und Emil Ermatinger in seinem ppe_047.005 "Dichterischen Kunstwerk" (1921) sowie in der von ihm herausgegebenen ppe_047.006 Sammlung "Philosophie der Literaturwissenschaft" (1930).
ppe_047.007 Es bleibt noch die Literaturgeschichte als Gegenstand des Buchhandels ppe_047.008 zu betrachten. Weniger durch autonome wissenschaftliche ppe_047.009 Fragestellung als durch verlegerische Bestellung sind, wie in England ppe_047.010 die "Handbooks" und die "Cambridge History of English Literature", ppe_047.011 auch in Deutschland zyklische Darstellungen ins Leben gerufen worden, ppe_047.012 die die Behandlung der einzelnen Perioden verschiedenen Bearbeitern ppe_047.013 anvertrauten, so in kleinem Maßstab der von Korff und Linden ppe_047.014 herausgegebene "Aufriß der deutschen Literaturgeschichte", in ppe_047.015 größerem die mehrbändigen "Epochen der deutschen Literatur", die ppe_047.016 Zeitler leitete, und in größtem Umfange Walzels "Handbuch der ppe_047.017 Literaturwissenschaft", dem auch sein oben genanntes methodologisches ppe_047.018 Werk angehört, ohne irgendwie die Richtlinien für eine gleichmäßige ppe_047.019 und übereinstimmende Behandlung der verschiedenen Gebiete ppe_047.020 der Weltliteratur festlegen zu wollen und zu können. Was aber durch ppe_047.021 das Gelingen solcher Sammelwerke bewiesen wird und was die Voraussetzung ppe_047.022 der Verteilung bildet, ist, daß man über Aufbau und ppe_047.023 abgrenzende Gliederung der Nationalliteraturen bis zu einem gewissen ppe_047.024 Grade ins reine gekommen ist.
ppe_047.025 Nach Feststellung dieser Lösung stehen wir vor der vierten Stufe ppe_047.026 der sechsten Runde. Wenn sich der Kreislauf in der bisherigen Betrachtung ppe_047.027 als gesetzmäßig erwiesen hat, so tritt jedesmal an den ppe_047.028 Schluß der Reihe die Deutung und Wertung der Nationalliteratur als ppe_047.029 religiöse und politische Erzieherin. Die Dichtung wird in ihrer Ganzheit ppe_047.030 als Ausdruck des Volksgeistes aufgefaßt, ihre Geschichte als ppe_047.031 Niederschlag und Rechenschaft des Werdens zur Gemeinschaft und ppe_047.032 als Mittel zur Erkenntnis der eigenen Wesensart. Es bleibt nur die ppe_047.033 Frage, wie weit diese Wendung durch eine besondere politische Lage ppe_047.034 hervorgerufen ist oder aus eigener Notwendigkeit zur Politisierung ppe_047.035 des Lebens beiträgt.
ppe_047.036 h) Neue Ziele
ppe_047.037 In allen Ländern, die am Weltkrieg teilgenommen haben, ist die ppe_047.038 Wertung der Dichtung und der ihr geltenden Wissenschaft als Pfeiler ppe_047.039 eines Wiederaufbaus, der auf Sichselbstfinden ausgeht, unverkennbar. ppe_047.040 In Deutschland am stärksten, weil es durch den gewaltigsten Umschwung,
ppe_047.001 der Grundbegriffe aus dem Wesen und den inneren Gesetzen ppe_047.002 der Dichtung suchten, zu einer Verbindung mit Poetik und Stilistik ppe_047.003 gelangt wie Walzel in seinem Kompendium „Gehalt und Gestalt im ppe_047.004 Kunstwerk des Dichters“ (1923) und Emil Ermatinger in seinem ppe_047.005 „Dichterischen Kunstwerk“ (1921) sowie in der von ihm herausgegebenen ppe_047.006 Sammlung „Philosophie der Literaturwissenschaft“ (1930).
ppe_047.007 Es bleibt noch die Literaturgeschichte als Gegenstand des Buchhandels ppe_047.008 zu betrachten. Weniger durch autonome wissenschaftliche ppe_047.009 Fragestellung als durch verlegerische Bestellung sind, wie in England ppe_047.010 die „Handbooks“ und die „Cambridge History of English Literature“, ppe_047.011 auch in Deutschland zyklische Darstellungen ins Leben gerufen worden, ppe_047.012 die die Behandlung der einzelnen Perioden verschiedenen Bearbeitern ppe_047.013 anvertrauten, so in kleinem Maßstab der von Korff und Linden ppe_047.014 herausgegebene „Aufriß der deutschen Literaturgeschichte“, in ppe_047.015 größerem die mehrbändigen „Epochen der deutschen Literatur“, die ppe_047.016 Zeitler leitete, und in größtem Umfange Walzels „Handbuch der ppe_047.017 Literaturwissenschaft“, dem auch sein oben genanntes methodologisches ppe_047.018 Werk angehört, ohne irgendwie die Richtlinien für eine gleichmäßige ppe_047.019 und übereinstimmende Behandlung der verschiedenen Gebiete ppe_047.020 der Weltliteratur festlegen zu wollen und zu können. Was aber durch ppe_047.021 das Gelingen solcher Sammelwerke bewiesen wird und was die Voraussetzung ppe_047.022 der Verteilung bildet, ist, daß man über Aufbau und ppe_047.023 abgrenzende Gliederung der Nationalliteraturen bis zu einem gewissen ppe_047.024 Grade ins reine gekommen ist.
ppe_047.025 Nach Feststellung dieser Lösung stehen wir vor der vierten Stufe ppe_047.026 der sechsten Runde. Wenn sich der Kreislauf in der bisherigen Betrachtung ppe_047.027 als gesetzmäßig erwiesen hat, so tritt jedesmal an den ppe_047.028 Schluß der Reihe die Deutung und Wertung der Nationalliteratur als ppe_047.029 religiöse und politische Erzieherin. Die Dichtung wird in ihrer Ganzheit ppe_047.030 als Ausdruck des Volksgeistes aufgefaßt, ihre Geschichte als ppe_047.031 Niederschlag und Rechenschaft des Werdens zur Gemeinschaft und ppe_047.032 als Mittel zur Erkenntnis der eigenen Wesensart. Es bleibt nur die ppe_047.033 Frage, wie weit diese Wendung durch eine besondere politische Lage ppe_047.034 hervorgerufen ist oder aus eigener Notwendigkeit zur Politisierung ppe_047.035 des Lebens beiträgt.
ppe_047.036 h) Neue Ziele
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auch in Deutschland zyklische Darstellungen ins Leben gerufen worden, ppe_047.012
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Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/71>, abgerufen am 28.11.2024.
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