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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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Könnt', könnt ich dieses Erwachen mahlen,
daß es lebendig wäre und redte! ich würde Men-
schen, Menschen regieren lernen -- aber ich kann
es nicht -- ich kann dieses Erwachen nicht mahlen
-- daß es lebendig würde und redte.

Leser! denk dir dieses Erwachen, und mahl' es
aus bey dir selber -- ich aber will schweigen --
dir dieses Bild nicht zu verderben. --

Edler! bist du fertig? -- Soll ich wieder
reden? --

Als die erste Empfindung über dieses Erwachen
vorüber war, sagte er, er habe dem Karl das Leben
zu danken! -- und er wäre beyder Hunden zugleich
nicht Meister geworden.

Ja -- wenn ich nur den andern auch hätte
zurückbringen können! erwiederte Karl, aber der
garstige Türk hat mir nicht folgen wollen. --

Du hast genug gethan -- mehr als genug!
sagte der Mann, und erzählte dann, wie der gute
Knab ihn so sorgfältig weggeführt, auch wie er sei-
nen Papa entschuldiget und gesagt, er sey gewiß
nicht Schuld -- und alle Wörtchen, die er zu ihm
gesagt hatte.

Arner und Therese freueten sich herzlich, und
sagten ihm: Wehre dich deiner Lebtag so brav für
deine Leute, wann ihnen jemand etwas thun will! --

Koͤnnt', koͤnnt ich dieſes Erwachen mahlen,
daß es lebendig waͤre und redte! ich wuͤrde Men-
ſchen, Menſchen regieren lernen — aber ich kann
es nicht — ich kann dieſes Erwachen nicht mahlen
— daß es lebendig wuͤrde und redte.

Leſer! denk dir dieſes Erwachen, und mahl' es
aus bey dir ſelber — ich aber will ſchweigen —
dir dieſes Bild nicht zu verderben. —

Edler! biſt du fertig? — Soll ich wieder
reden? —

Als die erſte Empfindung uͤber dieſes Erwachen
voruͤber war, ſagte er, er habe dem Karl das Leben
zu danken! — und er waͤre beyder Hunden zugleich
nicht Meiſter geworden.

Ja — wenn ich nur den andern auch haͤtte
zuruͤckbringen koͤnnen! erwiederte Karl, aber der
garſtige Tuͤrk hat mir nicht folgen wollen. —

Du haſt genug gethan — mehr als genug!
ſagte der Mann, und erzaͤhlte dann, wie der gute
Knab ihn ſo ſorgfaͤltig weggefuͤhrt, auch wie er ſei-
nen Papa entſchuldiget und geſagt, er ſey gewiß
nicht Schuld — und alle Woͤrtchen, die er zu ihm
geſagt hatte.

Arner und Thereſe freueten ſich herzlich, und
ſagten ihm: Wehre dich deiner Lebtag ſo brav fuͤr
deine Leute, wann ihnen jemand etwas thun will! —

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[34/0052] Koͤnnt', koͤnnt ich dieſes Erwachen mahlen, daß es lebendig waͤre und redte! ich wuͤrde Men- ſchen, Menſchen regieren lernen — aber ich kann es nicht — ich kann dieſes Erwachen nicht mahlen — daß es lebendig wuͤrde und redte. Leſer! denk dir dieſes Erwachen, und mahl' es aus bey dir ſelber — ich aber will ſchweigen — dir dieſes Bild nicht zu verderben. — Edler! biſt du fertig? — Soll ich wieder reden? — Als die erſte Empfindung uͤber dieſes Erwachen voruͤber war, ſagte er, er habe dem Karl das Leben zu danken! — und er waͤre beyder Hunden zugleich nicht Meiſter geworden. Ja — wenn ich nur den andern auch haͤtte zuruͤckbringen koͤnnen! erwiederte Karl, aber der garſtige Tuͤrk hat mir nicht folgen wollen. — Du haſt genug gethan — mehr als genug! ſagte der Mann, und erzaͤhlte dann, wie der gute Knab ihn ſo ſorgfaͤltig weggefuͤhrt, auch wie er ſei- nen Papa entſchuldiget und geſagt, er ſey gewiß nicht Schuld — und alle Woͤrtchen, die er zu ihm geſagt hatte. Arner und Thereſe freueten ſich herzlich, und ſagten ihm: Wehre dich deiner Lebtag ſo brav fuͤr deine Leute, wann ihnen jemand etwas thun will! —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/52>, abgerufen am 04.12.2024.