der Absicht untersuchen zu lassen, wie es möglich sey, dieselben möglich zu machen. Endorf und Nel- kron seyen von der Möglichkeit der Ausführung der Sache überzeugt wie er, und sie werden ihn in allen Theilen unterstützen. -- Auch zähle er bey seinen weitern Absichten auf seinen Lieutenant und auf sei- nen Vogt, und werde wahrscheinlich beyde mit der Landskommißion, die er vorzuschlagen gedenke, in Verbindung bringen." -- Wer war so froh als Arner, daß er izt den Onkle wieder zufrieden stellen konnte. -- Er dachte beym Anfang des Briefs nicht an das Herzogthum, so froh war er, daß er der Noth seines Briefs los war; und sandte dem Ge- neral, der izt aber auch nicht mehr bey Hof war, den Brief in eben der Stunde, in der er ihn bekam, im Original, mit der einzigen Bitte, izt noch nicht zu viel der Sylvia davon zu sagen.
Es war vielleicht um die gleiche Stunde, daß Bylifsky dem Herzog um eine Privataudienz bat, die ihm Derselbe in dem Augenblick gab, in wel- chem er darum anfragen ließ. -- Ahndend was er wo[llte], und bereitet auf seinen Vortrag, nahm er ihn bey der Hand, sezte sich mit ihm an das Ka- min unten an die leere Stelle, wo vor ein paar Monaten noch Menzows Arner Bylifskys Herz er- quickte. Der Herzog sah sein Auge mit Wehmuth an dieser Stelle vorbey blicken. -- In dem Augen- blick, in welchem er anfieng ihn an das Entzücken
der Abſicht unterſuchen zu laſſen, wie es moͤglich ſey, dieſelben moͤglich zu machen. Endorf und Nel- kron ſeyen von der Moͤglichkeit der Ausfuͤhrung der Sache uͤberzeugt wie er, und ſie werden ihn in allen Theilen unterſtuͤtzen. — Auch zaͤhle er bey ſeinen weitern Abſichten auf ſeinen Lieutenant und auf ſei- nen Vogt, und werde wahrſcheinlich beyde mit der Landskommißion, die er vorzuſchlagen gedenke, in Verbindung bringen.“ — Wer war ſo froh als Arner, daß er izt den Onkle wieder zufrieden ſtellen konnte. — Er dachte beym Anfang des Briefs nicht an das Herzogthum, ſo froh war er, daß er der Noth ſeines Briefs los war; und ſandte dem Ge- neral, der izt aber auch nicht mehr bey Hof war, den Brief in eben der Stunde, in der er ihn bekam, im Original, mit der einzigen Bitte, izt noch nicht zu viel der Sylvia davon zu ſagen.
Es war vielleicht um die gleiche Stunde, daß Bylifsky dem Herzog um eine Privataudienz bat, die ihm Derſelbe in dem Augenblick gab, in wel- chem er darum anfragen ließ. — Ahndend was er wo[llte], und bereitet auf ſeinen Vortrag, nahm er ihn bey der Hand, ſezte ſich mit ihm an das Ka- min unten an die leere Stelle, wo vor ein paar Monaten noch Menzows Arner Bylifskys Herz er- quickte. Der Herzog ſah ſein Auge mit Wehmuth an dieſer Stelle vorbey blicken. — In dem Augen- blick, in welchem er anfieng ihn an das Entzuͤcken
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der Abſicht unterſuchen zu laſſen, wie es moͤglich
ſey, dieſelben moͤglich zu machen. Endorf und Nel-
kron ſeyen von der Moͤglichkeit der Ausfuͤhrung der
Sache uͤberzeugt wie er, und ſie werden ihn in allen
Theilen unterſtuͤtzen. — Auch zaͤhle er bey ſeinen
weitern Abſichten auf ſeinen Lieutenant und auf ſei-
nen Vogt, und werde wahrſcheinlich beyde mit der
Landskommißion, die er vorzuſchlagen gedenke, in
Verbindung bringen.“ — Wer war ſo froh als
Arner, daß er izt den Onkle wieder zufrieden ſtellen
konnte. — Er dachte beym Anfang des Briefs nicht
an das Herzogthum, ſo froh war er, daß er der
Noth ſeines Briefs los war; und ſandte dem Ge-
neral, der izt aber auch nicht mehr bey Hof war,
den Brief in eben der Stunde, in der er ihn bekam,
im Original, mit der einzigen Bitte, izt noch nicht
zu viel der Sylvia davon zu ſagen.
Es war vielleicht um die gleiche Stunde, daß
Bylifsky dem Herzog um eine Privataudienz bat,
die ihm Derſelbe in dem Augenblick gab, in wel-
chem er darum anfragen ließ. — Ahndend was er
wollte, und bereitet auf ſeinen Vortrag, nahm er
ihn bey der Hand, ſezte ſich mit ihm an das Ka-
min unten an die leere Stelle, wo vor ein paar
Monaten noch Menzows Arner Bylifskys Herz er-
quickte. Der Herzog ſah ſein Auge mit Wehmuth
an dieſer Stelle vorbey blicken. — In dem Augen-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 415. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/433>, abgerufen am 25.11.2024.
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