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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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des Menschen zur Industrie, das ist, zur Hervor-
bringung und zu Rathhaltung des Hervorgebrach-
ten, oder zum Verdienst und zur Sorgfalt für das
Erworbene, sey das einzige wahre Mittel, zu die-
sem Ziel zu gelangen, und dadurch auch der endli-
chen Erreichung der höhern Endzwecken der Staats-
gesezgebung entgegen zu rücken, und namentlich
die Vereinfachung der Finanzoperationen dahin
möglich zu machen, daß der Beytrag der einzeln
Menschen zu den öffentlichen Abgaben zwischen den
Belasteten in ein billiges Ebenmaaß gebracht, und
ihre Enthebung nicht weiter durch die volksbedrü-
ckenden Umstände, mit denen sie begleitet, der Quelle
aller Staatsresource ohne Maaß mehr schade, als
der Betrag des Beytrags von Seiten der zerrütte-
ten niedern Ständen ihm werth sein kann -- an-
derseits den Quellen der Verbrechen zu steuern, die
so sichtbar und so allgemein von dem Mangel der
Bildung der Menschen für die Befriedigung der in
der Welt immer wachsenden Staatsbedürfnisse her-
rühren.

Sie machten keine Schwierigkeit mit Bylifsky
einzutreten, dem Herzog als eine Staatsangelegen-
heit vorzutragen, Arners Volksbildung in ihren
Grundsätzen genau und mit dem Endzweck zu unter-
suchen, den Mitteln nachzuforschen, ihre Ausführung
allgemein zu machen.

Auch

des Menſchen zur Induſtrie, das iſt, zur Hervor-
bringung und zu Rathhaltung des Hervorgebrach-
ten, oder zum Verdienſt und zur Sorgfalt fuͤr das
Erworbene, ſey das einzige wahre Mittel, zu die-
ſem Ziel zu gelangen, und dadurch auch der endli-
chen Erreichung der hoͤhern Endzwecken der Staats-
geſezgebung entgegen zu ruͤcken, und namentlich
die Vereinfachung der Finanzoperationen dahin
moͤglich zu machen, daß der Beytrag der einzeln
Menſchen zu den oͤffentlichen Abgaben zwiſchen den
Belaſteten in ein billiges Ebenmaaß gebracht, und
ihre Enthebung nicht weiter durch die volksbedruͤ-
ckenden Umſtaͤnde, mit denen ſie begleitet, der Quelle
aller Staatsreſource ohne Maaß mehr ſchade, als
der Betrag des Beytrags von Seiten der zerruͤtte-
ten niedern Staͤnden ihm werth ſein kann — an-
derſeits den Quellen der Verbrechen zu ſteuern, die
ſo ſichtbar und ſo allgemein von dem Mangel der
Bildung der Menſchen fuͤr die Befriedigung der in
der Welt immer wachſenden Staatsbeduͤrfniſſe her-
ruͤhren.

Sie machten keine Schwierigkeit mit Bylifsky
einzutreten, dem Herzog als eine Staatsangelegen-
heit vorzutragen, Arners Volksbildung in ihren
Grundſaͤtzen genau und mit dem Endzweck zu unter-
ſuchen, den Mitteln nachzuforſchen, ihre Ausfuͤhrung
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[400/0418] des Menſchen zur Induſtrie, das iſt, zur Hervor- bringung und zu Rathhaltung des Hervorgebrach- ten, oder zum Verdienſt und zur Sorgfalt fuͤr das Erworbene, ſey das einzige wahre Mittel, zu die- ſem Ziel zu gelangen, und dadurch auch der endli- chen Erreichung der hoͤhern Endzwecken der Staats- geſezgebung entgegen zu ruͤcken, und namentlich die Vereinfachung der Finanzoperationen dahin moͤglich zu machen, daß der Beytrag der einzeln Menſchen zu den oͤffentlichen Abgaben zwiſchen den Belaſteten in ein billiges Ebenmaaß gebracht, und ihre Enthebung nicht weiter durch die volksbedruͤ- ckenden Umſtaͤnde, mit denen ſie begleitet, der Quelle aller Staatsreſource ohne Maaß mehr ſchade, als der Betrag des Beytrags von Seiten der zerruͤtte- ten niedern Staͤnden ihm werth ſein kann — an- derſeits den Quellen der Verbrechen zu ſteuern, die ſo ſichtbar und ſo allgemein von dem Mangel der Bildung der Menſchen fuͤr die Befriedigung der in der Welt immer wachſenden Staatsbeduͤrfniſſe her- ruͤhren. Sie machten keine Schwierigkeit mit Bylifsky einzutreten, dem Herzog als eine Staatsangelegen- heit vorzutragen, Arners Volksbildung in ihren Grundſaͤtzen genau und mit dem Endzweck zu unter- ſuchen, den Mitteln nachzuforſchen, ihre Ausfuͤhrung allgemein zu machen. Auch

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 400. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/418>, abgerufen am 25.11.2024.