fen -- sie zittern nicht -- sie sind nicht mehr wie gestern -- es führt Therese Niemand -- es ist kein Jammer in ihrer Geberde -- er siehts -- Arner ist gerettet -- und springt! -- der Karl springt auch von der Mamma weg, ruft ihm laut und von weitem -- es bessert mit dem Papa!! Bylifsky nimmt ihn bey der Hand, springt wie der Knab -- Therese lauft izt auch, und sinkt außer Athem und ohne zu reden ihm in die Arme -- Alle stehen um ihn her -- alle drängen sich an ihn an, der Leib- arzt sagt wieder -- Er ist wills Gott gerettet! und ihm überfließt das Herz von Wehmuth und Wonne. --
So lauft ein Haus, das in den Flutten ge- standen, und wie im gräßlichen Eisstoß sich wie ein Wunder erhalten, einem Vater entgegen, der in der Verheerung nicht da war; die gerettete Mut- ter sinkt ihm sprachlos an den Arm, sein Aeltester springt vor den andern her, ruft ihm von Ferne, wir sind alle noch da! und alle -- alle -- die noch da sind, stehen um ihn her, drängen sich an ihn an -- und ihm überfließt das Herz von Wehmuth und Wonne. --
Arner wußte izt, daß Bylifsky da war, der Leibarzt hatte es ihm gesagt, aber ihn auch gebe- ten, sich nicht in Gefahr zu begeben, und wenig mit ihm zu reden. Das gleiche bat er den Bylifs-
fen — ſie zittern nicht — ſie ſind nicht mehr wie geſtern — es fuͤhrt Thereſe Niemand — es iſt kein Jammer in ihrer Geberde — er ſiehts — Arner iſt gerettet — und ſpringt! — der Karl ſpringt auch von der Mamma weg, ruft ihm laut und von weitem — es beſſert mit dem Papa!! Bylifsky nimmt ihn bey der Hand, ſpringt wie der Knab — Thereſe lauft izt auch, und ſinkt außer Athem und ohne zu reden ihm in die Arme — Alle ſtehen um ihn her — alle draͤngen ſich an ihn an, der Leib- arzt ſagt wieder — Er iſt wills Gott gerettet! und ihm uͤberfließt das Herz von Wehmuth und Wonne. —
So lauft ein Haus, das in den Flutten ge- ſtanden, und wie im graͤßlichen Eisſtoß ſich wie ein Wunder erhalten, einem Vater entgegen, der in der Verheerung nicht da war; die gerettete Mut- ter ſinkt ihm ſprachlos an den Arm, ſein Aelteſter ſpringt vor den andern her, ruft ihm von Ferne, wir ſind alle noch da! und alle — alle — die noch da ſind, ſtehen um ihn her, draͤngen ſich an ihn an — und ihm uͤberfließt das Herz von Wehmuth und Wonne. —
Arner wußte izt, daß Bylifsky da war, der Leibarzt hatte es ihm geſagt, aber ihn auch gebe- ten, ſich nicht in Gefahr zu begeben, und wenig mit ihm zu reden. Das gleiche bat er den Bylifs-
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geſtern — es fuͤhrt Thereſe Niemand — es iſt kein
Jammer in ihrer Geberde — er ſiehts — Arner
iſt gerettet — und ſpringt! — der Karl ſpringt
auch von der Mamma weg, ruft ihm laut und von
weitem — es beſſert mit dem Papa!! Bylifsky
nimmt ihn bey der Hand, ſpringt wie der Knab —
Thereſe lauft izt auch, und ſinkt außer Athem und
ohne zu reden ihm in die Arme — Alle ſtehen um
ihn her — alle draͤngen ſich an ihn an, der Leib-
arzt ſagt wieder — Er iſt wills Gott gerettet! und
ihm uͤberfließt das Herz von Wehmuth und
Wonne. —
So lauft ein Haus, das in den Flutten ge-
ſtanden, und wie im graͤßlichen Eisſtoß ſich wie ein
Wunder erhalten, einem Vater entgegen, der in
der Verheerung nicht da war; die gerettete Mut-
ter ſinkt ihm ſprachlos an den Arm, ſein Aelteſter
ſpringt vor den andern her, ruft ihm von Ferne,
wir ſind alle noch da! und alle — alle — die noch
da ſind, ſtehen um ihn her, draͤngen ſich an ihn
an — und ihm uͤberfließt das Herz von Wehmuth
und Wonne. —
Arner wußte izt, daß Bylifsky da war, der
Leibarzt hatte es ihm geſagt, aber ihn auch gebe-
ten, ſich nicht in Gefahr zu begeben, und wenig
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/166>, abgerufen am 24.11.2024.
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