[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.Gertrud. Du sagst das so spöttisch. Meyerin. Willst du daß ich dir sage wa- Gertrud. Ja! Meyerin. Weil du so partheyisch bist. Gertrud. Worinn bin ich denn partheyisch? Meyerin. Daß du meynen kannst es wer- Gertrud. Mir einmal würde das nichts Meyerin. Es weiß einer noch nicht. Gertrnd. Sie sind ja so gut. Meyerin. Darwieder hab ich gar nichts. Gertrud. Und er ist wie die liebe Stund. Meyerin. Ich dachte, du bringest das Gertrud. Es ist einmal wahr. Meyerin. Und dann ist er auch noch gar Gertrud. Das hab ich jezt doch nicht Meyerin. Es nihmt mich eben Wunder. Gertrud. Aber er scheint doch gewiß Meyerin. Als vor 6 Wochen. Gertrud. Sicher. Meyerin. So. Gertrud. Dünkts dich denn nicht? Gertrud. Du ſagſt das ſo ſpoͤttiſch. Meyerin. Willſt du daß ich dir ſage wa- Gertrud. Ja! Meyerin. Weil du ſo partheyiſch biſt. Gertrud. Worinn bin ich denn partheyiſch? Meyerin. Daß du meynen kannſt es wer- Gertrud. Mir einmal wuͤrde das nichts Meyerin. Es weiß einer noch nicht. Gertrnd. Sie ſind ja ſo gut. Meyerin. Darwieder hab ich gar nichts. Gertrud. Und er iſt wie die liebe Stund. Meyerin. Ich dachte, du bringeſt das Gertrud. Es iſt einmal wahr. Meyerin. Und dann iſt er auch noch gar Gertrud. Das hab ich jezt doch nicht Meyerin. Es nihmt mich eben Wunder. Gertrud. Aber er ſcheint doch gewiß Meyerin. Als vor 6 Wochen. Gertrud. Sicher. Meyerin. So. Gertrud. Duͤnkts dich denn nicht? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0076" n="54"/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Du ſagſt das ſo ſpoͤttiſch.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Willſt du daß ich dir ſage wa-<lb/> rum?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Ja!</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Weil du ſo partheyiſch biſt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Worinn bin ich denn partheyiſch?</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Daß du meynen kannſt es wer-<lb/> de jedermann nach ſieben Kindern die Fin-<lb/> ger ausſtreken.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Mir einmal wuͤrde das nichts<lb/> machen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Es weiß einer noch nicht.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrnd</hi>. Sie ſind ja ſo gut.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Darwieder hab ich gar nichts.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Und er iſt wie die liebe Stund.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Ich dachte, du bringeſt das<lb/> auch noch.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Es iſt einmal wahr.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Und dann iſt er auch noch gar<lb/> jung.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Das hab ich jezt doch nicht<lb/> geſagt.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Es nihmt mich eben Wunder.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Aber er ſcheint doch gewiß<lb/> juͤnger.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. Als vor 6 Wochen.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Sicher.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Meyerin</hi>. So.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Gertrud</hi>. Duͤnkts dich denn nicht?</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [54/0076]
Gertrud. Du ſagſt das ſo ſpoͤttiſch.
Meyerin. Willſt du daß ich dir ſage wa-
rum?
Gertrud. Ja!
Meyerin. Weil du ſo partheyiſch biſt.
Gertrud. Worinn bin ich denn partheyiſch?
Meyerin. Daß du meynen kannſt es wer-
de jedermann nach ſieben Kindern die Fin-
ger ausſtreken.
Gertrud. Mir einmal wuͤrde das nichts
machen.
Meyerin. Es weiß einer noch nicht.
Gertrnd. Sie ſind ja ſo gut.
Meyerin. Darwieder hab ich gar nichts.
Gertrud. Und er iſt wie die liebe Stund.
Meyerin. Ich dachte, du bringeſt das
auch noch.
Gertrud. Es iſt einmal wahr.
Meyerin. Und dann iſt er auch noch gar
jung.
Gertrud. Das hab ich jezt doch nicht
geſagt.
Meyerin. Es nihmt mich eben Wunder.
Gertrud. Aber er ſcheint doch gewiß
juͤnger.
Meyerin. Als vor 6 Wochen.
Gertrud. Sicher.
Meyerin. So.
Gertrud. Duͤnkts dich denn nicht?
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