Gertrud. Ja, und das mehr als ein, und mehr als zweymal.
Meyerin. Und der Junker, hat er da nichts mehr gesagt?
Gertrud. Wohl freylich, er hat noch ge- sagt, du oder wer des Rudis Frau werde, dörfe darauf zehlen, daß er sich dieser Haus- haltung annehme, so lang er lebe, -- und zu deinem Bruder hat er da noch gesagt, es würde ihn freuen, wenn das dir ein Grund seyn würde, daß du es desto lieber thätest.
Meyerin. Hat er das alles so geredt?
Gertrud. Es sind alle Worte wahr.
§. 33. Eine sonderbare Heyraths-Anfrage.
Da es so stillete, kam der Rudj hinter der Thür hervor.
Was -- stuhnd der Rudj hinter der Thür? und hörte zu, was sie mit einander redten?
Ja wahrlich, -- er stuhnd hinter der Thüre und hörte alle Worte, aber er ist um deswil- len doch der Rudj und bleibt der Rudj, der er vorher gewesen. Er lief der Gertrud, die Stiege hinab nach, nicht um hinter die Thüre
Gertrud. Es ſoll an ihm nicht fehlen.
Meyerin. Hat er das geſagt?
Gertrud. Ja, und das mehr als ein, und mehr als zweymal.
Meyerin. Und der Junker, hat er da nichts mehr geſagt?
Gertrud. Wohl freylich, er hat noch ge- ſagt, du oder wer des Rudis Frau werde, doͤrfe darauf zehlen, daß er ſich dieſer Haus- haltung annehme, ſo lang er lebe, — und zu deinem Bruder hat er da noch geſagt, es wuͤrde ihn freuen, wenn das dir ein Grund ſeyn wuͤrde, daß du es deſto lieber thaͤteſt.
Meyerin. Hat er das alles ſo geredt?
Gertrud. Es ſind alle Worte wahr.
§. 33. Eine ſonderbare Heyraths-Anfrage.
Da es ſo ſtillete, kam der Rudj hinter der Thuͤr hervor.
Was — ſtuhnd der Rudj hinter der Thuͤr? und hoͤrte zu, was ſie mit einander redten?
Ja wahrlich, — er ſtuhnd hinter der Thuͤre und hoͤrte alle Worte, aber er iſt um deswil- len doch der Rudj und bleibt der Rudj, der er vorher geweſen. Er lief der Gertrud, die Stiege hinab nach, nicht um hinter die Thuͤre
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Gertrud. Es ſoll an ihm nicht fehlen.
Meyerin. Hat er das geſagt?
Gertrud. Ja, und das mehr als ein, und
mehr als zweymal.
Meyerin. Und der Junker, hat er da
nichts mehr geſagt?
Gertrud. Wohl freylich, er hat noch ge-
ſagt, du oder wer des Rudis Frau werde,
doͤrfe darauf zehlen, daß er ſich dieſer Haus-
haltung annehme, ſo lang er lebe, — und
zu deinem Bruder hat er da noch geſagt, es
wuͤrde ihn freuen, wenn das dir ein Grund
ſeyn wuͤrde, daß du es deſto lieber thaͤteſt.
Meyerin. Hat er das alles ſo geredt?
Gertrud. Es ſind alle Worte wahr.
§. 33.
Eine ſonderbare Heyraths-Anfrage.
Da es ſo ſtillete, kam der Rudj hinter der
Thuͤr hervor.
Was — ſtuhnd der Rudj hinter der Thuͤr?
und hoͤrte zu, was ſie mit einander redten?
Ja wahrlich, — er ſtuhnd hinter der Thuͤre
und hoͤrte alle Worte, aber er iſt um deswil-
len doch der Rudj und bleibt der Rudj, der
er vorher geweſen. Er lief der Gertrud, die
Stiege hinab nach, nicht um hinter die Thuͤre
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/178>, abgerufen am 03.12.2024.
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