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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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Lieutenant bald allein auf dieser Anhöhe. --
Die glatte Itte zitterte im reinsten Silber-
licht zu ihren Füssen. -- Die Sonne neigte
sich -- und der Wasserspiegel des Schlangen-
bachs glänzte von Bonnal aus, bis Ends zu
den blauen Bergen, die wie ein Vorhang Ar-
ners Land von der übrigen Welt scheideten.

Arner sah eine Weile staunend still in Thal
und Bach, -- denn sagte er zum Lieutenant,
der neben ihm stuhnd, es ist mir jezt ich sehe
die Arbeit die wir hier anfangen, auch so mit
dem Bach von Bonnal weg, fortrinnen und
von einem Dorf ins andere kommen, bis an den
Thurm wo sich Gottlob meine Sorgen und
meine Pflichten enden. Er zeigte ihm dann
mit dem Finger, die graue Spize des Kirch-
thurms von Arnheims End? Die Itte glänzt
da nur noch wie ein dünner Silberfaden, und
verliert sich im Vorhang der Bergen, und Ar-
ner sagte, das ist das lezte Ort meines Thals.
-- Er sezte mit einer Art von Wehmuth hin-
zu, -- erleb ichs noch, daß wir mit unserer
Arbeit bis nach Arnheims End kommen?

Es geht vielleicht nicht so lang, als Sie sich
vorstellen, sagte der Lieutenant.

Es ist möglich, sagte Arner, einmal wird
unsere Arbeit gewiß leichter, je weiter wir vom
Schloß wegkommen.

Darüber lächelte der Lieutenant und sagte,

Lieutenant bald allein auf dieſer Anhoͤhe. —
Die glatte Itte zitterte im reinſten Silber-
licht zu ihren Fuͤſſen. — Die Sonne neigte
ſich — und der Waſſerſpiegel des Schlangen-
bachs glaͤnzte von Bonnal aus, bis Ends zu
den blauen Bergen, die wie ein Vorhang Ar-
ners Land von der uͤbrigen Welt ſcheideten.

Arner ſah eine Weile ſtaunend ſtill in Thal
und Bach, — denn ſagte er zum Lieutenant,
der neben ihm ſtuhnd, es iſt mir jezt ich ſehe
die Arbeit die wir hier anfangen, auch ſo mit
dem Bach von Bonnal weg, fortrinnen und
von einem Dorf ins andere kommen, bis an den
Thurm wo ſich Gottlob meine Sorgen und
meine Pflichten enden. Er zeigte ihm dann
mit dem Finger, die graue Spize des Kirch-
thurms von Arnheims End? Die Itte glaͤnzt
da nur noch wie ein duͤnner Silberfaden, und
verliert ſich im Vorhang der Bergen, und Ar-
ner ſagte, das iſt das lezte Ort meines Thals.
— Er ſezte mit einer Art von Wehmuth hin-
zu, — erleb ichs noch, daß wir mit unſerer
Arbeit bis nach Arnheims End kommen?

Es geht vielleicht nicht ſo lang, als Sie ſich
vorſtellen, ſagte der Lieutenant.

Es iſt moͤglich, ſagte Arner, einmal wird
unſere Arbeit gewiß leichter, je weiter wir vom
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[122/0144] Lieutenant bald allein auf dieſer Anhoͤhe. — Die glatte Itte zitterte im reinſten Silber- licht zu ihren Fuͤſſen. — Die Sonne neigte ſich — und der Waſſerſpiegel des Schlangen- bachs glaͤnzte von Bonnal aus, bis Ends zu den blauen Bergen, die wie ein Vorhang Ar- ners Land von der uͤbrigen Welt ſcheideten. Arner ſah eine Weile ſtaunend ſtill in Thal und Bach, — denn ſagte er zum Lieutenant, der neben ihm ſtuhnd, es iſt mir jezt ich ſehe die Arbeit die wir hier anfangen, auch ſo mit dem Bach von Bonnal weg, fortrinnen und von einem Dorf ins andere kommen, bis an den Thurm wo ſich Gottlob meine Sorgen und meine Pflichten enden. Er zeigte ihm dann mit dem Finger, die graue Spize des Kirch- thurms von Arnheims End? Die Itte glaͤnzt da nur noch wie ein duͤnner Silberfaden, und verliert ſich im Vorhang der Bergen, und Ar- ner ſagte, das iſt das lezte Ort meines Thals. — Er ſezte mit einer Art von Wehmuth hin- zu, — erleb ichs noch, daß wir mit unſerer Arbeit bis nach Arnheims End kommen? Es geht vielleicht nicht ſo lang, als Sie ſich vorſtellen, ſagte der Lieutenant. Es iſt moͤglich, ſagte Arner, einmal wird unſere Arbeit gewiß leichter, je weiter wir vom Schloß wegkommen. Daruͤber laͤchelte der Lieutenant und ſagte,

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/144>, abgerufen am 23.11.2024.