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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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ner zum Gruß schiken, damit sie sehe, daß
unsre Alte eine ehrliche Kaze ist, und brafe
gute Mauser bringe."

"Trag du deine Kaz, wenn ich dir gut
zum Rath bin, nur wieder heim, und sag
deiner Frauen, wir brauchen keine solche
Späß: -- Das ist verflucht unverschämt,
und wie wenn ihr von neuem Händel such-
tet." -- Das war das lezte Wort, das
der Murrbär zum Maurer sagte.

"Das ist doch eine Sprache, wie der izt
gegen mich nicht haben sollte -- murmelte
der Lienert, als er izt mit seiner Kaze im
Fürfell wieder heim gieng -- Und als er
das ganze Gespräch der Gertrud wieder er-
zählte, rumpfte diese das Maul und sagte
zu ihm: "Du weist nie, wen du vor dir
hast." --

§. 20.
Der Hünerträger findet keine
Güggel und Dauben feil.

Jndessen hatte die Geschichte mit dem Ka-
zenschwanz ob der Histori beym Brun-
nen doch ihren Kredit verlohren, und die
Schelmenbande, die wider den Junker, den
Pfarrer und ihren Anhang Feuer bliesen,

muß-

ner zum Gruß ſchiken, damit ſie ſehe, daß
unſre Alte eine ehrliche Kaze iſt, und brafe
gute Mauſer bringe.“

„Trag du deine Kaz, wenn ich dir gut
zum Rath bin, nur wieder heim, und ſag
deiner Frauen, wir brauchen keine ſolche
Spaͤß: — Das iſt verflucht unverſchaͤmt,
und wie wenn ihr von neuem Haͤndel ſuch-
tet.“ — Das war das lezte Wort, das
der Murrbaͤr zum Maurer ſagte.

„Das iſt doch eine Sprache, wie der izt
gegen mich nicht haben ſollte — murmelte
der Lienert, als er izt mit ſeiner Kaze im
Fuͤrfell wieder heim gieng — Und als er
das ganze Geſpraͤch der Gertrud wieder er-
zaͤhlte, rumpfte dieſe das Maul und ſagte
zu ihm: „Du weiſt nie, wen du vor dir
haſt.“ —

§. 20.
Der Huͤnertraͤger findet keine
Guͤggel und Dauben feil.

Jndeſſen hatte die Geſchichte mit dem Ka-
zenſchwanz ob der Hiſtori beym Brun-
nen doch ihren Kredit verlohren, und die
Schelmenbande, die wider den Junker, den
Pfarrer und ihren Anhang Feuer blieſen,

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[76/0094] ner zum Gruß ſchiken, damit ſie ſehe, daß unſre Alte eine ehrliche Kaze iſt, und brafe gute Mauſer bringe.“ „Trag du deine Kaz, wenn ich dir gut zum Rath bin, nur wieder heim, und ſag deiner Frauen, wir brauchen keine ſolche Spaͤß: — Das iſt verflucht unverſchaͤmt, und wie wenn ihr von neuem Haͤndel ſuch- tet.“ — Das war das lezte Wort, das der Murrbaͤr zum Maurer ſagte. „Das iſt doch eine Sprache, wie der izt gegen mich nicht haben ſollte — murmelte der Lienert, als er izt mit ſeiner Kaze im Fuͤrfell wieder heim gieng — Und als er das ganze Geſpraͤch der Gertrud wieder er- zaͤhlte, rumpfte dieſe das Maul und ſagte zu ihm: „Du weiſt nie, wen du vor dir haſt.“ — §. 20. Der Huͤnertraͤger findet keine Guͤggel und Dauben feil. Jndeſſen hatte die Geſchichte mit dem Ka- zenſchwanz ob der Hiſtori beym Brun- nen doch ihren Kredit verlohren, und die Schelmenbande, die wider den Junker, den Pfarrer und ihren Anhang Feuer blieſen, muß-

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 76. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/94>, abgerufen am 23.11.2024.