Schuz, den sie izt hatte, vielen Glauben; denn die Dorfmeister botten allem auf, die- ses und ähnliche Sachen izt zum Trumpf, und einzigen Gespräch zu machen, worob sich junges und Altes aufhielt.
Man zog sogar den Doktor Treufaug, des alten Meisters von Arnheim ehrlich gemach- ten Großsohn ins Spiel, und machte ihm begreiflich, wie sein Brodkorb daran hange, daß solche Teufelsgeschichten immer guten Glauben finden, und daß es izt die beste Zeit seye, hierüber ein wenig das Maul aufzu- thun.
Dieser ließ sichs nicht zweymal sagen; wo er eine Klappertasche oder einen Hansdampf antraf, bott er ihm eine Prise Tabak, und fieng an mit ihnen zu schwazen.
Was meynet ihr, sagte er dann, was meynet ihr? wie hätte ich Haus und Hof zusammen gebracht, und einen so grossen Brauch erstritten, wenn es keine so bösen Leut gäbe? Ja, wenn ich reden dürfte -- Just, wo man solche Sachen am stärksten laugnet, giebt man mir am meisten Dou- blonen zu verdienen. Jch will nichts ge- redt haben, aber wenn ich sagte, wie es in den Schlössern und Pfarrhäusern aussähe, ihr würdet Maul und Augen aufthun. Erst vor 8. Tagen hat mich so ein hoffärtiger
Jun-
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Schuz, den ſie izt hatte, vielen Glauben; denn die Dorfmeiſter botten allem auf, die- ſes und aͤhnliche Sachen izt zum Trumpf, und einzigen Geſpraͤch zu machen, worob ſich junges und Altes aufhielt.
Man zog ſogar den Doktor Treufaug, des alten Meiſters von Arnheim ehrlich gemach- ten Großſohn ins Spiel, und machte ihm begreiflich, wie ſein Brodkorb daran hange, daß ſolche Teufelsgeſchichten immer guten Glauben finden, und daß es izt die beſte Zeit ſeye, hieruͤber ein wenig das Maul aufzu- thun.
Dieſer ließ ſichs nicht zweymal ſagen; wo er eine Klappertaſche oder einen Hansdampf antraf, bott er ihm eine Priſe Tabak, und fieng an mit ihnen zu ſchwazen.
Was meynet ihr, ſagte er dann, was meynet ihr? wie haͤtte ich Haus und Hof zuſammen gebracht, und einen ſo groſſen Brauch erſtritten, wenn es keine ſo boͤſen Leut gaͤbe? Ja, wenn ich reden duͤrfte — Juſt, wo man ſolche Sachen am ſtaͤrkſten laugnet, giebt man mir am meiſten Dou- blonen zu verdienen. Jch will nichts ge- redt haben, aber wenn ich ſagte, wie es in den Schloͤſſern und Pfarrhaͤuſern auſſaͤhe, ihr wuͤrdet Maul und Augen aufthun. Erſt vor 8. Tagen hat mich ſo ein hoffaͤrtiger
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Schuz, den ſie izt hatte, vielen Glauben;
denn die Dorfmeiſter botten allem auf, die-
ſes und aͤhnliche Sachen izt zum Trumpf,
und einzigen Geſpraͤch zu machen, worob
ſich junges und Altes aufhielt.
Man zog ſogar den Doktor Treufaug, des
alten Meiſters von Arnheim ehrlich gemach-
ten Großſohn ins Spiel, und machte ihm
begreiflich, wie ſein Brodkorb daran hange,
daß ſolche Teufelsgeſchichten immer guten
Glauben finden, und daß es izt die beſte Zeit
ſeye, hieruͤber ein wenig das Maul aufzu-
thun.
Dieſer ließ ſichs nicht zweymal ſagen; wo
er eine Klappertaſche oder einen Hansdampf
antraf, bott er ihm eine Priſe Tabak, und
fieng an mit ihnen zu ſchwazen.
Was meynet ihr, ſagte er dann, was
meynet ihr? wie haͤtte ich Haus und Hof
zuſammen gebracht, und einen ſo groſſen
Brauch erſtritten, wenn es keine ſo boͤſen
Leut gaͤbe? Ja, wenn ich reden duͤrfte —
Juſt, wo man ſolche Sachen am ſtaͤrkſten
laugnet, giebt man mir am meiſten Dou-
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 57. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/75>, abgerufen am 23.11.2024.
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