Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.du; Er giebt in der Kirche Achtung wie ein Michel. Das ist eine erbauliche Arbeit. Marx. Man kann mehr daraus ziehen als Michel. Das ist eine Fantastenrede -- Der Marx hängte das Maul, und der Michel. Mit euerm Wörter-zählen und Marx. So? Michel. Ja, eben so! -- Es ist Liebe Marx. So! Michel. Bist du ein Narr, Marx? Kie- B 3
du; Er giebt in der Kirche Achtung wie ein Michel. Das iſt eine erbauliche Arbeit. Marx. Man kann mehr daraus ziehen als Michel. Das iſt eine Fantaſtenrede — Der Marx haͤngte das Maul, und der Michel. Mit euerm Woͤrter-zaͤhlen und Marx. So? Michel. Ja, eben ſo! — Es iſt Liebe Marx. So! Michel. Biſt du ein Narr, Marx? Kie- B 3
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du; Er giebt in der Kirche Achtung wie ein
Sperber, und iſt im Stand, er zaͤhlt dem
Pfarrer die Hauptwoͤrter des Chriſtenthums
an den Fingern nach.
Michel. Das iſt eine erbauliche Arbeit.
Marx. Man kann mehr daraus ziehen als
du glaubſt: Denk izt nur, er verflucht ſich,
der Pfarrer habe in der lezten Predigt das
Wort Chriſtus kein einiges Mal in dem
Mund gehabt.
Michel. Das iſt eine Fantaſtenrede —
Und der Pfarrer hat recht, daß er ſeine
Wort nicht ſo ausſpizt, daß alle Sylben
dran froͤmmeln.
Der Marx haͤngte das Maul, und der
Michel fuhr fort:
Michel. Mit euerm Woͤrter-zaͤhlen und
Sylben-drehen macht ihr juſt auch die Leut
ſelbſt ſo verdrehet, daß ſie die Augen verkeh-
ren, wenn ſie das Hirn brauchen ſollten —
und das Maul aufthun, wenn ſie die Haͤnde
brauchen ſollten. —
Marx. So?
Michel. Ja, eben ſo! — Es iſt Liebe
und Verſtand in dem, was der Pfarrer
ſagt, und es giebt Leut, ſie ſollten ſich
ſchaͤmen, wie ſie ihms machen.
Marx. So!
Michel. Biſt du ein Narr, Marx?
Kie-
B 3
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