ten von Unwillen mehr in meinem Herzen gegen ihn übrig, euch vorstellen kann.
Ja! wenn ich alles zusammen nemme, was er gethan, aber dann auch überlege, wie er zu dem gekommen, was er gethan, und wie er das worden, was er war -- und endlich, wie er von dem bösen Sinn wieder zurük gekommen, so kann ich nichts anders von ihm sagen, als: er ist ein Mensch wie wir. --
Und ob er schon dasteht zum Beyspiel der Sünde, in uns auszutilgen die Keime der Bosheit, die ihn zu seinen Thaten verführt, so kann ich am End doch nichts anders von ihm sagen, als: er ist ein Mensch wie wir; und muß die Worte wiederholen, die ich vor 14. Tagen schon zu euch sagte:
Daß doch keines von uns allen meyne, dieses Unglük hätte ihm nicht auch begegnen können. -- Hebet euere Augen auf, und se- het, warum stehet er vor euch? ist es etwas anders, als weil er hochmüthig, geizig, hart- herzig und undankbar war? -- und nun re- det, ich frage euch wieder: ist einer unter euch nicht hochmüthig, nicht geizig, nicht hartherzig, nicht undankbar? Er stehe auf, und seye unser Lehrer, denn ich, o Herr! bin ein Sünder, und meine Seele ist nicht rein von allem Bösen, um dessen willen der
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ten von Unwillen mehr in meinem Herzen gegen ihn uͤbrig, euch vorſtellen kann.
Ja! wenn ich alles zuſammen nemme, was er gethan, aber dann auch uͤberlege, wie er zu dem gekommen, was er gethan, und wie er das worden, was er war — und endlich, wie er von dem boͤſen Sinn wieder zuruͤk gekommen, ſo kann ich nichts anders von ihm ſagen, als: er iſt ein Menſch wie wir. —
Und ob er ſchon daſteht zum Beyſpiel der Suͤnde, in uns auszutilgen die Keime der Bosheit, die ihn zu ſeinen Thaten verfuͤhrt, ſo kann ich am End doch nichts anders von ihm ſagen, als: er iſt ein Menſch wie wir; und muß die Worte wiederholen, die ich vor 14. Tagen ſchon zu euch ſagte:
Daß doch keines von uns allen meyne, dieſes Ungluͤk haͤtte ihm nicht auch begegnen koͤnnen. — Hebet euere Augen auf, und ſe- het, warum ſtehet er vor euch? iſt es etwas anders, als weil er hochmuͤthig, geizig, hart- herzig und undankbar war? — und nun re- det, ich frage euch wieder: iſt einer unter euch nicht hochmuͤthig, nicht geizig, nicht hartherzig, nicht undankbar? Er ſtehe auf, und ſeye unſer Lehrer, denn ich, o Herr! bin ein Suͤnder, und meine Seele iſt nicht rein von allem Boͤſen, um deſſen willen der
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ten von Unwillen mehr in meinem Herzen
gegen ihn uͤbrig, euch vorſtellen kann.
Ja! wenn ich alles zuſammen nemme,
was er gethan, aber dann auch uͤberlege,
wie er zu dem gekommen, was er gethan,
und wie er das worden, was er war — und
endlich, wie er von dem boͤſen Sinn wieder
zuruͤk gekommen, ſo kann ich nichts anders
von ihm ſagen, als: er iſt ein Menſch wie
wir. —
Und ob er ſchon daſteht zum Beyſpiel der
Suͤnde, in uns auszutilgen die Keime der
Bosheit, die ihn zu ſeinen Thaten verfuͤhrt,
ſo kann ich am End doch nichts anders von
ihm ſagen, als: er iſt ein Menſch wie wir;
und muß die Worte wiederholen, die ich
vor 14. Tagen ſchon zu euch ſagte:
Daß doch keines von uns allen meyne,
dieſes Ungluͤk haͤtte ihm nicht auch begegnen
koͤnnen. — Hebet euere Augen auf, und ſe-
het, warum ſtehet er vor euch? iſt es etwas
anders, als weil er hochmuͤthig, geizig, hart-
herzig und undankbar war? — und nun re-
det, ich frage euch wieder: iſt einer unter
euch nicht hochmuͤthig, nicht geizig, nicht
hartherzig, nicht undankbar? Er ſtehe auf,
und ſeye unſer Lehrer, denn ich, o Herr!
bin ein Suͤnder, und meine Seele iſt nicht
rein von allem Boͤſen, um deſſen willen der
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 350. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/368>, abgerufen am 24.11.2024.
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