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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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Die Gewitternacht, und ihren Donner,
Und den reißenden Strom,
Und den Abscheu des murmelnden und

nicht helfenden Volks,
Und sein sinkendes Haus,
Und die Last, und die Greuel des neuen,
Und sein steigendes Elend,
Und das Todtbeth der Cathri,
Und das Entsezen des lezten Nachtmahls,
Und die Schreknisse der Mitternachtstunde,
Bey der Vollendung seines Unsinns
Beym Markstein. --
Dieses Bild seines Lebens, das niemand

mahlen, und niemand beschreiben kann, stand
schreklich vor seinen verwirrten Augen, als
er am schreklichen Ort vor euch einsank. --
Und es verfolgt ihn izt, wo er gehet und
stehet, und macht ihn um so viel unglükli-
cher, als er mit jeder Stunde mehr einsie-
het, wie wahr dieses Bild seines Lebens,
das ihn umschwebt, und wie zahllos die
Menschen, die er elend gemacht.

Er dachte im Taumel seiner guten Tagen
an nichts weniger, und auch in der Verwil-
derung seiner bösern Zeit, war ihm das
Elend seiner Mitmenschen wie nichts. --
Erst da er selber unwiederbringlich elend
worden, und mit aller Bosheit u. Schlau-
heit seines alten Lebens gar keine Rettung

aus

Die Gewitternacht, und ihren Donner,
Und den reißenden Strom,
Und den Abſcheu des murmelnden und

nicht helfenden Volks,
Und ſein ſinkendes Haus,
Und die Laſt, und die Greuel des neuen,
Und ſein ſteigendes Elend,
Und das Todtbeth der Cathri,
Und das Entſezen des lezten Nachtmahls,
Und die Schrekniſſe der Mitternachtſtunde,
Bey der Vollendung ſeines Unſinns
Beym Markſtein. —
Dieſes Bild ſeines Lebens, das niemand

mahlen, und niemand beſchreiben kann, ſtand
ſchreklich vor ſeinen verwirrten Augen, als
er am ſchreklichen Ort vor euch einſank. —
Und es verfolgt ihn izt, wo er gehet und
ſtehet, und macht ihn um ſo viel ungluͤkli-
cher, als er mit jeder Stunde mehr einſie-
het, wie wahr dieſes Bild ſeines Lebens,
das ihn umſchwebt, und wie zahllos die
Menſchen, die er elend gemacht.

Er dachte im Taumel ſeiner guten Tagen
an nichts weniger, und auch in der Verwil-
derung ſeiner boͤſern Zeit, war ihm das
Elend ſeiner Mitmenſchen wie nichts. —
Erſt da er ſelber unwiederbringlich elend
worden, und mit aller Bosheit u. Schlau-
heit ſeines alten Lebens gar keine Rettung

aus
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[348/0366] Die Gewitternacht, und ihren Donner, Und den reißenden Strom, Und den Abſcheu des murmelnden und nicht helfenden Volks, Und ſein ſinkendes Haus, Und die Laſt, und die Greuel des neuen, Und ſein ſteigendes Elend, Und das Todtbeth der Cathri, Und das Entſezen des lezten Nachtmahls, Und die Schrekniſſe der Mitternachtſtunde, Bey der Vollendung ſeines Unſinns Beym Markſtein. — Dieſes Bild ſeines Lebens, das niemand mahlen, und niemand beſchreiben kann, ſtand ſchreklich vor ſeinen verwirrten Augen, als er am ſchreklichen Ort vor euch einſank. — Und es verfolgt ihn izt, wo er gehet und ſtehet, und macht ihn um ſo viel ungluͤkli- cher, als er mit jeder Stunde mehr einſie- het, wie wahr dieſes Bild ſeines Lebens, das ihn umſchwebt, und wie zahllos die Menſchen, die er elend gemacht. Er dachte im Taumel ſeiner guten Tagen an nichts weniger, und auch in der Verwil- derung ſeiner boͤſern Zeit, war ihm das Elend ſeiner Mitmenſchen wie nichts. — Erſt da er ſelber unwiederbringlich elend worden, und mit aller Bosheit u. Schlau- heit ſeines alten Lebens gar keine Rettung aus

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/366>, abgerufen am 24.11.2024.