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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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Stoffel Das ist wohl wahr -- Aber
da ich das Vieh alle Stund erwartete, mußte
ich wegen der Wayd darauf zählen.

Jkr. Nicht wahr, es sind 8. Stuk, die
du mehr angegeben, als du hast?

Stoffel. Zu dienen, Jhr Gnaden!

Jkr. Hast du diese 8. Stük schon alle
wirklich gekauft?

Stof. Ganz sicher, Jhr Gnaden!

Jkr. Von wem hast du sie gekauft?

Stoffel. Sie kommen mir von ungleichen
Orten.

Jkr. Auf wann erwartest du sie?

Stof. Spätestens in 3. Tagen.

Jkr. Alle 8. Stük?

Stof. Ganz sicher.

Jkr. Jch hoffe, das sey wahr, was du
mir da sagst.

Stof. Wenn die 8. Haupt denn innert
3. Tagen nicht kommen, so will ich mich
entgelten, wie recht ist.

Jkr. Dein Anbringen ist in seiner Ord-
nung, wenn es wahr ist.

Jn diesem Augenblik stuhnden izt noch ih-
rer vier auf, und sagten, sie haben auch
Vieh gekauft, und erwarten dasselbe.

Aber die Mehrern trauten nicht, schwie-
gen, und wollten mit dem Vieh auf dem
Weg nichts zu thun haben. -- Hingegen

der
M

Stoffel Das iſt wohl wahr — Aber
da ich das Vieh alle Stund erwartete, mußte
ich wegen der Wayd darauf zaͤhlen.

Jkr. Nicht wahr, es ſind 8. Stuk, die
du mehr angegeben, als du haſt?

Stoffel. Zu dienen, Jhr Gnaden!

Jkr. Haſt du dieſe 8. Stuͤk ſchon alle
wirklich gekauft?

Stof. Ganz ſicher, Jhr Gnaden!

Jkr. Von wem haſt du ſie gekauft?

Stoffel. Sie kom̃en mir von ungleichen
Orten.

Jkr. Auf wann erwarteſt du ſie?

Stof. Spaͤteſtens in 3. Tagen.

Jkr. Alle 8. Stuͤk?

Stof. Ganz ſicher.

Jkr. Jch hoffe, das ſey wahr, was du
mir da ſagſt.

Stof. Wenn die 8. Haupt denn innert
3. Tagen nicht kommen, ſo will ich mich
entgelten, wie recht iſt.

Jkr. Dein Anbringen iſt in ſeiner Ord-
nung, wenn es wahr iſt.

Jn dieſem Augenblik ſtuhnden izt noch ih-
rer vier auf, und ſagten, ſie haben auch
Vieh gekauft, und erwarten daſſelbe.

Aber die Mehrern trauten nicht, ſchwie-
gen, und wollten mit dem Vieh auf dem
Weg nichts zu thun haben. — Hingegen

der
M
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[177/0195] Stoffel Das iſt wohl wahr — Aber da ich das Vieh alle Stund erwartete, mußte ich wegen der Wayd darauf zaͤhlen. Jkr. Nicht wahr, es ſind 8. Stuk, die du mehr angegeben, als du haſt? Stoffel. Zu dienen, Jhr Gnaden! Jkr. Haſt du dieſe 8. Stuͤk ſchon alle wirklich gekauft? Stof. Ganz ſicher, Jhr Gnaden! Jkr. Von wem haſt du ſie gekauft? Stoffel. Sie kom̃en mir von ungleichen Orten. Jkr. Auf wann erwarteſt du ſie? Stof. Spaͤteſtens in 3. Tagen. Jkr. Alle 8. Stuͤk? Stof. Ganz ſicher. Jkr. Jch hoffe, das ſey wahr, was du mir da ſagſt. Stof. Wenn die 8. Haupt denn innert 3. Tagen nicht kommen, ſo will ich mich entgelten, wie recht iſt. Jkr. Dein Anbringen iſt in ſeiner Ord- nung, wenn es wahr iſt. Jn dieſem Augenblik ſtuhnden izt noch ih- rer vier auf, und ſagten, ſie haben auch Vieh gekauft, und erwarten daſſelbe. Aber die Mehrern trauten nicht, ſchwie- gen, und wollten mit dem Vieh auf dem Weg nichts zu thun haben. — Hingegen der M

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/195>, abgerufen am 21.11.2024.