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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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zen im brennenden Boden, und sein Gewit-
ter tränket mit Segen die Felder der armen
Leute, die im Blizglanz der Mitternachts-
stunde, beym donnernden Himmel zitternd
nach den Bergen hinsehen, von denen sein
Gewitter daher rollt. Dann am Morgen
sieht der Arme die Hoffnung seiner Erndte
verdoppelt -- und faltet seine Hände vor
dem Herrn der Erde, vor dessen Gewitter
er zitterte.

Das ist das Bild der armen Leute, die
sich vor ihrem Herrn fürchteten, und das
Bild Arners, der izt zu ihrem Troste und
zu ihrer Hülffe nach Bonnal eilte. --

§. 39.
Die Morgenstunde Arners, an
einem Gerichtstag neben
seinem Pfarrer.

Er ist da -- beladen mit den Entschlüs-
sen des Tages, und sturm von den Bil-
dern einer schlaflosen Nacht, war er stiller
und ernster als sonst.

Er fühlte izt die Last des kommenden Tages,
und die Sorgen des Manns, dessen Kinder
die Wege ihrer Thorheit vor ihrem Vater ver-
bergen.

Schon

zen im brennenden Boden, und ſein Gewit-
ter traͤnket mit Segen die Felder der armen
Leute, die im Blizglanz der Mitternachts-
ſtunde, beym donnernden Himmel zitternd
nach den Bergen hinſehen, von denen ſein
Gewitter daher rollt. Dann am Morgen
ſieht der Arme die Hoffnung ſeiner Erndte
verdoppelt — und faltet ſeine Haͤnde vor
dem Herrn der Erde, vor deſſen Gewitter
er zitterte.

Das iſt das Bild der armen Leute, die
ſich vor ihrem Herrn fuͤrchteten, und das
Bild Arners, der izt zu ihrem Troſte und
zu ihrer Huͤlffe nach Bonnal eilte. —

§. 39.
Die Morgenſtunde Arners, an
einem Gerichtstag neben
ſeinem Pfarrer.

Er iſt da — beladen mit den Entſchluͤſ-
ſen des Tages, und ſturm von den Bil-
dern einer ſchlafloſen Nacht, war er ſtiller
und ernſter als ſonſt.

Er fuͤhlte izt die Laſt des kom̃enden Tages,
und die Sorgen des Manns, deſſen Kinder
die Wege ihrer Thorheit vor ihrem Vater ver-
bergen.

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[142/0160] zen im brennenden Boden, und ſein Gewit- ter traͤnket mit Segen die Felder der armen Leute, die im Blizglanz der Mitternachts- ſtunde, beym donnernden Himmel zitternd nach den Bergen hinſehen, von denen ſein Gewitter daher rollt. Dann am Morgen ſieht der Arme die Hoffnung ſeiner Erndte verdoppelt — und faltet ſeine Haͤnde vor dem Herrn der Erde, vor deſſen Gewitter er zitterte. Das iſt das Bild der armen Leute, die ſich vor ihrem Herrn fuͤrchteten, und das Bild Arners, der izt zu ihrem Troſte und zu ihrer Huͤlffe nach Bonnal eilte. — §. 39. Die Morgenſtunde Arners, an einem Gerichtstag neben ſeinem Pfarrer. Er iſt da — beladen mit den Entſchluͤſ- ſen des Tages, und ſturm von den Bil- dern einer ſchlafloſen Nacht, war er ſtiller und ernſter als ſonſt. Er fuͤhlte izt die Laſt des kom̃enden Tages, und die Sorgen des Manns, deſſen Kinder die Wege ihrer Thorheit vor ihrem Vater ver- bergen. Schon

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 142. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/160>, abgerufen am 27.11.2024.