hinter dem Haag den Weg vor, und verbarg sich hinter des alten Leutolden Nußbaum un- ten an der Kirchhalden, wo dieser hart an ihm vorbey mußte, und rieff ihm da plözlich hart an die Ohren: "B'hüt uns Gott und segn' uns Gott, was ist das?" -- Der Vogt fuhr einen Augenblik zurük, sah den Kerl, den Kopf hinter dem Baum hervor strekend, und sagt zu ihm: "Was giebts da? Was willt du?" --
Der Hüni kam izt hinter dem Baum her- vor, sah dem Vogt mit einem hämischen Ge- sicht recht nahe in die Augen, und sagte: "Bist du es, Vogt, oder bist du es nicht? Jch glaubte, du stektest im Loch, und izt bist du auf der Straße. --
Der Vogt merkte am Brandtenwein, der ihm zum Maul hinaus stank, und an allem, daß er nicht für ihn, sonder für Jemand ander das Maul aufthat, und sagte zu ihm: "Wie viel hast du Lohn, daß du mir hier aufpassest?"
"Das will ich dir ein ander Mal sagen, antwortete der Hüni: Aber hör, Vogt! wenn du kein Gespengst bist, so sag mir: Was thust du hier? Gält! du willst dich im Nachtwandeln üben, damit du, wenn du es einst thun must, es wohl könnest? Vogt, wenn ichs erlebe, so will ich dir dann alle
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hinter dem Haag den Weg vor, und verbarg ſich hinter des alten Leutolden Nußbaum un- ten an der Kirchhalden, wo dieſer hart an ihm vorbey mußte, und rieff ihm da ploͤzlich hart an die Ohren: „B'huͤt uns Gott und ſegn' uns Gott, was iſt das?“ — Der Vogt fuhr einen Augenblik zuruͤk, ſah den Kerl, den Kopf hinter dem Baum hervor ſtrekend, und ſagt zu ihm: „Was giebts da? Was willt du?“ —
Der Huͤni kam izt hinter dem Baum her- vor, ſah dem Vogt mit einem haͤmiſchen Ge- ſicht recht nahe in die Augen, und ſagte: „Biſt du es, Vogt, oder biſt du es nicht? Jch glaubte, du ſtekteſt im Loch, und izt biſt du auf der Straße. —
Der Vogt merkte am Brandtenwein, der ihm zum Maul hinaus ſtank, und an allem, daß er nicht fuͤr ihn, ſonder fuͤr Jemand ander das Maul aufthat, und ſagte zu ihm: „Wie viel haſt du Lohn, daß du mir hier aufpaſſeſt?“
„Das will ich dir ein ander Mal ſagen, antwortete der Huͤni: Aber hoͤr, Vogt! weñ du kein Geſpengſt biſt, ſo ſag mir: Was thuſt du hier? Gaͤlt! du willſt dich im Nachtwandeln uͤben, damit du, wenn du es einſt thun muſt, es wohl koͤnneſt? Vogt, wenn ichs erlebe, ſo will ich dir dann alle
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hinter dem Haag den Weg vor, und verbarg
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ten an der Kirchhalden, wo dieſer hart an
ihm vorbey mußte, und rieff ihm da ploͤzlich
hart an die Ohren: „B'huͤt uns Gott und
ſegn' uns Gott, was iſt das?“ — Der Vogt
fuhr einen Augenblik zuruͤk, ſah den Kerl,
den Kopf hinter dem Baum hervor ſtrekend,
und ſagt zu ihm: „Was giebts da? Was
willt du?“ —
Der Huͤni kam izt hinter dem Baum her-
vor, ſah dem Vogt mit einem haͤmiſchen Ge-
ſicht recht nahe in die Augen, und ſagte:
„Biſt du es, Vogt, oder biſt du es nicht?
Jch glaubte, du ſtekteſt im Loch, und izt
biſt du auf der Straße. —
Der Vogt merkte am Brandtenwein, der
ihm zum Maul hinaus ſtank, und an allem,
daß er nicht fuͤr ihn, ſonder fuͤr Jemand
ander das Maul aufthat, und ſagte zu ihm:
„Wie viel haſt du Lohn, daß du mir hier
aufpaſſeſt?“
„Das will ich dir ein ander Mal ſagen,
antwortete der Huͤni: Aber hoͤr, Vogt! weñ
du kein Geſpengſt biſt, ſo ſag mir: Was
thuſt du hier? Gaͤlt! du willſt dich im
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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 119. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/137>, abgerufen am 27.11.2024.
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