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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781.

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Die Bauern beguckten die Handschrift, als ob
sie lesen könnten, und sprachen: Das ist ein Schur-
ke, der Mäurer.

Und Christen, der Ständlisänger, der bis jezt
viel und stillschweigend herunter geschluckt hatte,
wischt mit dem Rockermel das Maul ab, steht auf,
hebt sein Glas in die Höhe, und ruft:

Es lebe der Herr Untervogt! und alle Calfack-
ter müssen verrecken, so ruft er, trinkt aus, hebt
das Glas wieder dem dar, der einschenkt, trinkt
wieder aus, und singt:

" Der, der dem andern Gruben gräbt,
" Der, der dem andern Stricke legt,
" Und wär er wie der Teufel fein;
" Und wär er noch so hoch am Brett,
" Er fällt, wie man zu sagen pflegt --
" Am Ende selbst in Dr.. hinein --
" In Dr.. hinein --
" Juhe,
" Mäurer!
" Juhe --


§. 9.

Die Bauern beguckten die Handſchrift, als ob
ſie leſen koͤnnten, und ſprachen: Das iſt ein Schur-
ke, der Maͤurer.

Und Chriſten, der Staͤndliſaͤnger, der bis jezt
viel und ſtillſchweigend herunter geſchluckt hatte,
wiſcht mit dem Rockermel das Maul ab, ſteht auf,
hebt ſein Glas in die Hoͤhe, und ruft:

Es lebe der Herr Untervogt! und alle Calfack-
ter muͤſſen verrecken, ſo ruft er, trinkt aus, hebt
das Glas wieder dem dar, der einſchenkt, trinkt
wieder aus, und ſingt:

„ Der, der dem andern Gruben graͤbt,
„ Der, der dem andern Stricke legt,
„ Und waͤr er wie der Teufel fein;
„ Und waͤr er noch ſo hoch am Brett,
„ Er faͤllt, wie man zu ſagen pflegt —
„ Am Ende ſelbſt in Dr.. hinein —
„ In Dr.. hinein —
„ Juhe,
„ Maͤurer!
„ Juhe —


§. 9.
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[52/0075] Die Bauern beguckten die Handſchrift, als ob ſie leſen koͤnnten, und ſprachen: Das iſt ein Schur- ke, der Maͤurer. Und Chriſten, der Staͤndliſaͤnger, der bis jezt viel und ſtillſchweigend herunter geſchluckt hatte, wiſcht mit dem Rockermel das Maul ab, ſteht auf, hebt ſein Glas in die Hoͤhe, und ruft: Es lebe der Herr Untervogt! und alle Calfack- ter muͤſſen verrecken, ſo ruft er, trinkt aus, hebt das Glas wieder dem dar, der einſchenkt, trinkt wieder aus, und ſingt: „ Der, der dem andern Gruben graͤbt, „ Der, der dem andern Stricke legt, „ Und waͤr er wie der Teufel fein; „ Und waͤr er noch ſo hoch am Brett, „ Er faͤllt, wie man zu ſagen pflegt — „ Am Ende ſelbſt in Dr.. hinein — „ In Dr.. hinein — „ Juhe, „ Maͤurer! „ Juhe — §. 9.

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/75>, abgerufen am 26.11.2024.