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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781.

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im Dorfe wohnt -- könnte er es vielleicht noch et-
was weniges wolfeiler übernehmen.

Arner aber antwortete ganz laut. So viel ich
dem Schloßmäurer hätte geben müssen, so viel
gebe ich auch diesem. Laß ihn rufen, und sorge,
daß alles, was aus dem Wald und aus den Ma-
gazinen dem Schloßmäurer zukommen sollte, auch
diesem ausgeliefert werde.

Lienhard war e[verlorenes Material - Zeichen fehlt] wenige Minuten ehe Arner
ihn rufen liesse [i]ns obere Dorf gegangen; und
Gertrud entschloß sich alsobald mit dem Boten selbst
auf den Kirchhof zu gehn, und Arnern ihre Sor-
gen zu entdecken.

Als aber der Vogt Gertrud und nicht Lienhard
mit dem Boten zurück kommen sah, wurde er
todtblaß --

Arner bemerkt es und fragte ihn; wo fehlt's
Herr Untervogt --

Vogt. Nichts, Gnädiger Herr! gar nichts,
doch ich habe diese Nacht nicht wohl geschlafen --

Man sah dir fast so was an, sagte Arner, und
sah ihm steif in die rothen Augen, kehrte sich
denn zu Gertrud, grüßte sie freundlich, und sag-
te: Ist dein Mann nicht da? doch es ist gleich
viel, du must ihm nur sagen, daß er zu mir
komme. Ich will ihm diesen Kirchenbau anver-
trauen --

Ger-

im Dorfe wohnt — koͤnnte er es vielleicht noch et-
was weniges wolfeiler uͤbernehmen.

Arner aber antwortete ganz laut. So viel ich
dem Schloßmaͤurer haͤtte geben muͤſſen, ſo viel
gebe ich auch dieſem. Laß ihn rufen, und ſorge,
daß alles, was aus dem Wald und aus den Ma-
gazinen dem Schloßmaͤurer zukommen ſollte, auch
dieſem ausgeliefert werde.

Lienhard war e[verlorenes Material – Zeichen fehlt] wenige Minuten ehe Arner
ihn rufen lieſſe [i]ns obere Dorf gegangen; und
Gertrud entſchloß ſich alſobald mit dem Boten ſelbſt
auf den Kirchhof zu gehn, und Arnern ihre Sor-
gen zu entdecken.

Als aber der Vogt Gertrud und nicht Lienhard
mit dem Boten zuruͤck kommen ſah, wurde er
todtblaß —

Arner bemerkt es und fragte ihn; wo fehlt’s
Herr Untervogt —

Vogt. Nichts, Gnaͤdiger Herr! gar nichts,
doch ich habe dieſe Nacht nicht wohl geſchlafen —

Man ſah dir faſt ſo was an, ſagte Arner, und
ſah ihm ſteif in die rothen Augen, kehrte ſich
denn zu Gertrud, gruͤßte ſie freundlich, und ſag-
te: Iſt dein Mann nicht da? doch es iſt gleich
viel, du muſt ihm nur ſagen, daß er zu mir
komme. Ich will ihm dieſen Kirchenbau anver-
trauen —

Ger-
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[28/0051] im Dorfe wohnt — koͤnnte er es vielleicht noch et- was weniges wolfeiler uͤbernehmen. Arner aber antwortete ganz laut. So viel ich dem Schloßmaͤurer haͤtte geben muͤſſen, ſo viel gebe ich auch dieſem. Laß ihn rufen, und ſorge, daß alles, was aus dem Wald und aus den Ma- gazinen dem Schloßmaͤurer zukommen ſollte, auch dieſem ausgeliefert werde. Lienhard war e_ wenige Minuten ehe Arner ihn rufen lieſſe ins obere Dorf gegangen; und Gertrud entſchloß ſich alſobald mit dem Boten ſelbſt auf den Kirchhof zu gehn, und Arnern ihre Sor- gen zu entdecken. Als aber der Vogt Gertrud und nicht Lienhard mit dem Boten zuruͤck kommen ſah, wurde er todtblaß — Arner bemerkt es und fragte ihn; wo fehlt’s Herr Untervogt — Vogt. Nichts, Gnaͤdiger Herr! gar nichts, doch ich habe dieſe Nacht nicht wohl geſchlafen — Man ſah dir faſt ſo was an, ſagte Arner, und ſah ihm ſteif in die rothen Augen, kehrte ſich denn zu Gertrud, gruͤßte ſie freundlich, und ſag- te: Iſt dein Mann nicht da? doch es iſt gleich viel, du muſt ihm nur ſagen, daß er zu mir komme. Ich will ihm dieſen Kirchenbau anver- trauen — Ger-

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. [Bd. 1]. Berlin u. a., 1781, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard01_1781/51>, abgerufen am 24.11.2024.