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Peschel, Oscar: Völkerkunde. Leipzig, 1874.

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Die amerikanische Urbevölkerung.
zähmt worden sind, und solche von denen man vermuthen darf,
dass sie hätten gezähmt werden können, so muss die Armuth der
neuen Welt jedem dem sie neu sein sollte, einen tiefen Eindruck
hinterlassen. Es finden sich nämlich in der

Alten Welt:Neuen Welt:
RenthierRenthier
RinderartenBison
KamelLlama
DromedarVicuna
SchweinNabelschwein
Wasserschwein
ElephantTapir
HundStummer Hund
Katze
Schaf
Ziege
Ross
Esel
HaushuhnTruthahn
Hoccoshühner
Gans
EnteMoschusente.

Nicht übersehen sollte man, dass bei obigem Vergleiche von
den Culturthieren der neuen Welt das Renthier, der Bison, der
Truthahn und die Moschusente ausschliesslich Nordamerika ange-
hören; ferner dass den Hausthieren der alten Welt durch ihren
vielseitigen wirthschaftlichen Nutzen ein höherer Rang gebührt.
Abgesehen nämlich dass sie alle mehr oder weniger wegen ihres
Fleisches gezüchtet werden, finden sich darunter als Milcherzeuger
das Renthier, das Kamel, das Ross, die Ziege und das Rind. Wir
könnten selbst das Schaf und den Esel noch hinzufügen, wenn
nicht bei ihnen die Milch nur einen Nebengewinn gewährte. Mit
Wollthieren ist Amerika durch seine Llama-Arten gut versorgt;
wir haben jedoch das Schaf, die Ziege, das Kamel, das Dromedar.
Von Last- und Arbeitsthieren besass die neue Welt nur das Llama
sowie das Renthier und den Bison, wenn die beiden letztern be-
zähmt worden wären, wir dagegen ausser dem Rind und dem
Renthier die Kamele, den Esel, das Ross und den Elephanten,
vom Hund zu schweigen, den die Eskimo wenigstens als Zugthier
benutzt haben. Der Mangel an Zugthieren bedeutet aber die Ab-
wesenheit des Pfluges, des Schlittens und des Wagens. Da nun

Die amerikanische Urbevölkerung.
zähmt worden sind, und solche von denen man vermuthen darf,
dass sie hätten gezähmt werden können, so muss die Armuth der
neuen Welt jedem dem sie neu sein sollte, einen tiefen Eindruck
hinterlassen. Es finden sich nämlich in der

Alten Welt:Neuen Welt:
RenthierRenthier
RinderartenBison
KamelLlama
DromedarVicuna
SchweinNabelschwein
Wasserschwein
ElephantTapir
HundStummer Hund
Katze
Schaf
Ziege
Ross
Esel
HaushuhnTruthahn
Hoccoshühner
Gans
EnteMoschusente.

Nicht übersehen sollte man, dass bei obigem Vergleiche von
den Culturthieren der neuen Welt das Renthier, der Bison, der
Truthahn und die Moschusente ausschliesslich Nordamerika ange-
hören; ferner dass den Hausthieren der alten Welt durch ihren
vielseitigen wirthschaftlichen Nutzen ein höherer Rang gebührt.
Abgesehen nämlich dass sie alle mehr oder weniger wegen ihres
Fleisches gezüchtet werden, finden sich darunter als Milcherzeuger
das Renthier, das Kamel, das Ross, die Ziege und das Rind. Wir
könnten selbst das Schaf und den Esel noch hinzufügen, wenn
nicht bei ihnen die Milch nur einen Nebengewinn gewährte. Mit
Wollthieren ist Amerika durch seine Llama-Arten gut versorgt;
wir haben jedoch das Schaf, die Ziege, das Kamel, das Dromedar.
Von Last- und Arbeitsthieren besass die neue Welt nur das Llama
sowie das Renthier und den Bison, wenn die beiden letztern be-
zähmt worden wären, wir dagegen ausser dem Rind und dem
Renthier die Kamele, den Esel, das Ross und den Elephanten,
vom Hund zu schweigen, den die Eskimo wenigstens als Zugthier
benutzt haben. Der Mangel an Zugthieren bedeutet aber die Ab-
wesenheit des Pfluges, des Schlittens und des Wagens. Da nun

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[442/0460] Die amerikanische Urbevölkerung. zähmt worden sind, und solche von denen man vermuthen darf, dass sie hätten gezähmt werden können, so muss die Armuth der neuen Welt jedem dem sie neu sein sollte, einen tiefen Eindruck hinterlassen. Es finden sich nämlich in der Alten Welt: Neuen Welt: Renthier Renthier Rinderarten Bison Kamel Llama Dromedar Vicuna Schwein Nabelschwein Wasserschwein Elephant Tapir Hund Stummer Hund Katze Schaf Ziege Ross Esel Haushuhn Truthahn Hoccoshühner Gans Ente Moschusente. Nicht übersehen sollte man, dass bei obigem Vergleiche von den Culturthieren der neuen Welt das Renthier, der Bison, der Truthahn und die Moschusente ausschliesslich Nordamerika ange- hören; ferner dass den Hausthieren der alten Welt durch ihren vielseitigen wirthschaftlichen Nutzen ein höherer Rang gebührt. Abgesehen nämlich dass sie alle mehr oder weniger wegen ihres Fleisches gezüchtet werden, finden sich darunter als Milcherzeuger das Renthier, das Kamel, das Ross, die Ziege und das Rind. Wir könnten selbst das Schaf und den Esel noch hinzufügen, wenn nicht bei ihnen die Milch nur einen Nebengewinn gewährte. Mit Wollthieren ist Amerika durch seine Llama-Arten gut versorgt; wir haben jedoch das Schaf, die Ziege, das Kamel, das Dromedar. Von Last- und Arbeitsthieren besass die neue Welt nur das Llama sowie das Renthier und den Bison, wenn die beiden letztern be- zähmt worden wären, wir dagegen ausser dem Rind und dem Renthier die Kamele, den Esel, das Ross und den Elephanten, vom Hund zu schweigen, den die Eskimo wenigstens als Zugthier benutzt haben. Der Mangel an Zugthieren bedeutet aber die Ab- wesenheit des Pfluges, des Schlittens und des Wagens. Da nun

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Zitationshilfe: Peschel, Oscar: Völkerkunde. Leipzig, 1874, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peschel_voelkerkunde_1874/460>, abgerufen am 23.12.2024.