Pertsch, Johann Georg: Das Recht Der Beicht-Stühle. Halle, 1721.man zur Beichte gehen soll. men möchte. Es wäre so dann auff eines jeden Gewis-sen angekommen/ ob er von dieser himmlischen Speise etwas geniessen wollen oder nicht c). Wo ist hier etwas von einer Beichte zu sehen. Origenes inculciret die Wor- te Pauli/ es müste ein jeder sich selbst prüfen/ wenn er bey diesem himmlischen Mahl erscheinen wolte d). Von Chrysostomo habe schon in dem vorhergehen geredet. Man findet aber unter andern eine noch gar merckwür- dige Stelle. Er ermahnet daselbst seine Zuhörer e) mit allem c) Clemens soll nach Meursii Bericht in not. ad Pallad. hist. Lans.Wie es zu Zei- ten Clementis Alexandrini gewesen. p. 204. mit dem Vornahmen Titus Fabius oder Flauius geheissen. Sein Geburts-Ort war Athen, in der Alexandrinischen Kirche ware er ein Aeltester. Daher heist er Alexandrinus. Jn seinen Stromat. Lib. I. pag. 241. meldet er, daß einige Presbyteri gewesen, qui eucharistiam, postquam de more in particulas deuiserant, vni- cuique ex populo permitterent ipsam sibi partem sumere. Optima enim est sua cuiusque conscientia ad hoc, vt res obiectas accurate vel eligat vel fugiat. d) Origenes in Ioannem redet von denen Augen, ob man solche wäh-Wie zu Orige- nis. rendem Gebet auffheben oder niederschlagen solte, nachdem Exem- pel des Zöllners. Er saget, daß solches auf das Gutbefinden und Gewissen der Christen ankäme. Gleiche Bewandnüß hätte es mit Genießung des Abendmahls. Jch will seine Worte nur la- teinisch hersetzen: Caeterum vnusquisque se ipsum de rebus hu- juscemodi judicet, probetque homo, & sic non solum ex pane illo comedat, & ex calice bibat, verum etiam oculos eleuet superne eos attollens, precemque fundat subjiciens se ipsum Deo, humi- liansque illi. e) Homil. 31. Tom. I. Jch setze die hieher gehörigen Worte nur La-Chrysostomi.
teinisch auf das Pappier: Haec non egent diebus multis, annisue, sed solo animi proposito & vnico die perficiuntur. Discede a malo, virtutem amplectere, desiste a prauitate; Pollicere te post- hac ista non commissurum, & istud sufficiet ad excusationem. Ego testi- man zur Beichte gehen ſoll. men moͤchte. Es waͤre ſo dann auff eines jeden Gewiſ-ſen angekommen/ ob er von dieſer himmliſchen Speiſe etwas genieſſen wollen oder nicht c). Wo iſt hier etwas von einer Beichte zu ſehen. Origenes inculciret die Wor- te Pauli/ es muͤſte ein jeder ſich ſelbſt pruͤfen/ wenn er bey dieſem himmliſchen Mahl erſcheinen wolte d). Von Chryſoſtomo habe ſchon in dem vorhergehen geredet. Man findet aber unter andern eine noch gar merckwuͤr- dige Stelle. Er ermahnet daſelbſt ſeine Zuhoͤrer e) mit allem c) Clemens ſoll nach Meurſii Bericht in not. ad Pallad. hiſt. Lans.Wie es zu Zei- ten Clementis Alexandrini geweſen. p. 204. mit dem Vornahmen Titus Fabius oder Flauius geheiſſen. Sein Geburts-Ort war Athen, in der Alexandriniſchen Kirche ware er ein Aelteſter. Daher heiſt er Alexandrinus. Jn ſeinen Stromat. Lib. I. pag. 241. meldet er, daß einige Presbyteri geweſen, qui euchariſtiam, poſtquam de more in particulas deuiſerant, vni- cuique ex populo permitterent ipſam ſibi partem ſumere. Optima enim eſt ſua cuiusque conſcientia ad hoc, vt res obiectas accurate vel eligat vel fugiat. d) Origenes in Ioannem redet von denen Augen, ob man ſolche waͤh-Wie zu Orige- nis. rendem Gebet auffheben oder niederſchlagen ſolte, nachdem Exem- pel des Zoͤllners. Er ſaget, daß ſolches auf das Gutbefinden und Gewiſſen der Chriſten ankaͤme. Gleiche Bewandnuͤß haͤtte es mit Genießung des Abendmahls. Jch will ſeine Worte nur la- teiniſch herſetzen: Cæterum vnusquisque ſe ipſum de rebus hu- juscemodi judicet, probetque homo, & ſic non ſolum ex pane illo comedat, & ex calice bibat, verum etiam oculos eleuet ſuperne eos attollens, precemque fundat ſubjiciens ſe ipſum Deo, humi- liansque illi. e) Homil. 31. Tom. I. Jch ſetze die hieher gehoͤrigen Worte nur La-Chryſoſtomi.
teiniſch auf das Pappier: Hæc non egent diebus multis, annisue, ſed ſolo animi propoſito & vnico die perficiuntur. Diſcede a malo, virtutem amplectere, deſiſte a prauitate; Pollicere te poſt- hac iſta non commiſſurum, & iſtud ſufficiet ad excuſationem. Ego teſti- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0242" n="223"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">man zur Beichte gehen ſoll.</hi></fw><lb/> men moͤchte. Es waͤre ſo dann auff eines jeden Gewiſ-<lb/> ſen angekommen/ ob er von dieſer himmliſchen Speiſe<lb/> etwas genieſſen wollen oder nicht <note place="foot" n="c)"><hi rendition="#aq">Clemens</hi> ſoll nach <hi rendition="#aq">Meurſii</hi> Bericht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">in not. ad Pallad. hiſt. Lans.</hi></hi><note place="right">Wie es zu Zei-<lb/> ten <hi rendition="#aq">Clementis<lb/> Alexandrini</hi><lb/> geweſen.</note><lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">p. 204.</hi></hi> mit dem Vornahmen <hi rendition="#aq">Titus Fabius</hi> oder <hi rendition="#aq">Flauius</hi> geheiſſen.<lb/> Sein Geburts-Ort war <hi rendition="#aq">Athen,</hi> in der Alexandriniſchen Kirche<lb/> ware er ein Aelteſter. Daher heiſt er <hi rendition="#aq">Alexandrinus.</hi> Jn ſeinen<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Stromat. Lib. I. pag. 241.</hi></hi> meldet er, daß einige <hi rendition="#aq">Presbyteri</hi> geweſen,<lb/><hi rendition="#aq">qui euchariſtiam, poſtquam de more in particulas deuiſerant, vni-<lb/> cuique ex populo permitterent ipſam ſibi partem ſumere.<lb/> Optima enim eſt ſua cuiusque conſcientia ad hoc, vt res obiectas<lb/> accurate vel eligat vel fugiat.</hi></note>. Wo iſt hier etwas<lb/> von einer Beichte zu ſehen. <hi rendition="#aq">Origenes inculci</hi>ret die Wor-<lb/> te Pauli/ es muͤſte ein jeder ſich ſelbſt pruͤfen/ wenn er<lb/> bey dieſem himmliſchen Mahl erſcheinen wolte <note place="foot" n="d)"><hi rendition="#aq">Origenes in <hi rendition="#i">Ioannem</hi></hi> redet von denen Augen, ob man ſolche waͤh-<note place="right">Wie zu <hi rendition="#aq">Orige-<lb/> nis.</hi></note><lb/> rendem Gebet auffheben oder niederſchlagen ſolte, nachdem Exem-<lb/> pel des Zoͤllners. Er ſaget, daß ſolches auf das Gutbefinden und<lb/> Gewiſſen der Chriſten ankaͤme. Gleiche Bewandnuͤß haͤtte es<lb/> mit Genießung des Abendmahls. Jch will ſeine Worte nur la-<lb/> teiniſch herſetzen: <hi rendition="#aq">Cæterum vnusquisque ſe ipſum de rebus hu-<lb/> juscemodi judicet, probetque homo, & ſic non ſolum ex pane illo<lb/> comedat, & ex calice bibat, verum etiam oculos eleuet ſuperne<lb/> eos attollens, precemque fundat ſubjiciens ſe ipſum Deo, humi-<lb/> liansque illi.</hi></note>. Von<lb/><hi rendition="#aq">Chryſoſtomo</hi> habe ſchon in dem vorhergehen geredet.<lb/> Man findet aber unter andern eine noch gar merckwuͤr-<lb/> dige Stelle. Er ermahnet daſelbſt ſeine Zuhoͤrer <note xml:id="h20" next="#h21" place="foot" n="e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Homil. 31. Tom. I.</hi></hi> Jch ſetze die hieher gehoͤrigen Worte nur La-<note place="right"><hi rendition="#aq">Chryſoſtomi.</hi></note><lb/> teiniſch auf das Pappier: <hi rendition="#aq">Hæc non egent diebus multis, annisue,<lb/> ſed ſolo animi propoſito & vnico die perficiuntur. Diſcede a<lb/> malo, virtutem amplectere, deſiſte a prauitate; Pollicere te poſt-<lb/> hac iſta non commiſſurum, & iſtud ſufficiet ad excuſationem. Ego</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">teſti-</hi></fw></note> mit<lb/> <fw place="bottom" type="catch">allem</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [223/0242]
man zur Beichte gehen ſoll.
men moͤchte. Es waͤre ſo dann auff eines jeden Gewiſ-
ſen angekommen/ ob er von dieſer himmliſchen Speiſe
etwas genieſſen wollen oder nicht c). Wo iſt hier etwas
von einer Beichte zu ſehen. Origenes inculciret die Wor-
te Pauli/ es muͤſte ein jeder ſich ſelbſt pruͤfen/ wenn er
bey dieſem himmliſchen Mahl erſcheinen wolte d). Von
Chryſoſtomo habe ſchon in dem vorhergehen geredet.
Man findet aber unter andern eine noch gar merckwuͤr-
dige Stelle. Er ermahnet daſelbſt ſeine Zuhoͤrer e) mit
allem
c) Clemens ſoll nach Meurſii Bericht in not. ad Pallad. hiſt. Lans.
p. 204. mit dem Vornahmen Titus Fabius oder Flauius geheiſſen.
Sein Geburts-Ort war Athen, in der Alexandriniſchen Kirche
ware er ein Aelteſter. Daher heiſt er Alexandrinus. Jn ſeinen
Stromat. Lib. I. pag. 241. meldet er, daß einige Presbyteri geweſen,
qui euchariſtiam, poſtquam de more in particulas deuiſerant, vni-
cuique ex populo permitterent ipſam ſibi partem ſumere.
Optima enim eſt ſua cuiusque conſcientia ad hoc, vt res obiectas
accurate vel eligat vel fugiat.
d) Origenes in Ioannem redet von denen Augen, ob man ſolche waͤh-
rendem Gebet auffheben oder niederſchlagen ſolte, nachdem Exem-
pel des Zoͤllners. Er ſaget, daß ſolches auf das Gutbefinden und
Gewiſſen der Chriſten ankaͤme. Gleiche Bewandnuͤß haͤtte es
mit Genießung des Abendmahls. Jch will ſeine Worte nur la-
teiniſch herſetzen: Cæterum vnusquisque ſe ipſum de rebus hu-
juscemodi judicet, probetque homo, & ſic non ſolum ex pane illo
comedat, & ex calice bibat, verum etiam oculos eleuet ſuperne
eos attollens, precemque fundat ſubjiciens ſe ipſum Deo, humi-
liansque illi.
e) Homil. 31. Tom. I. Jch ſetze die hieher gehoͤrigen Worte nur La-
teiniſch auf das Pappier: Hæc non egent diebus multis, annisue,
ſed ſolo animi propoſito & vnico die perficiuntur. Diſcede a
malo, virtutem amplectere, deſiſte a prauitate; Pollicere te poſt-
hac iſta non commiſſurum, & iſtud ſufficiet ad excuſationem. Ego
teſti-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |