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Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608.

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Noht vnd Gegenwehr höchst gedrungen / angezogen / ist er doch mit vier Pferden ad supplicium von einander gerissen / vnd dessen Cörper aus Gnaden vor dem Thumstifft zu Meissen ehrlichen begraben worden / da man dann hernacher wunderbare Lugenden geschrieben / vnd wie der Cörper gantz wiederumb in der Erden zusammen gewachsen / im Auffgraben gesehen / vnd sondere Mirackel darauff / Item / diß erfolget / daß der König in Böhmen bald hernacher erstochen / vnd also an jhm poena Talionis war gemacht / vnd jhm seine Vntrew belohnet worden / derwegen Beneda martyrisiret vnd canonisiret, vnd von Casma virum illustrem & Dei Martyrem nominirt wird.

II.
Scharffenberg.

ISt auch der vhralten Schlösser vnd Keys. Burgen eines / vom Keyser Heinrico Aucupe mit dem Schlos Meisen vnd Streela zugleich aus Vrsachen wie in Meissen angezogen / erstlichen vnnd Anno 934. angelegt / vnd mit einer Kriegsbesatzunge versehen / endlichen auch gar den Marggraffen von Meissen vntergeben / die es auch lange Jahr vor jhr Heuptschlos vnnd Fürstlichen Residentz gehalten / Den Namen sol es von Schurffen haben / weil daselbsten vnd vngefehr vmb die Jahr Christi 1226. im Silberbergwergk / so anfenglichen starck geschurffet / fundig worden / vnd noch biß auff diese Zeit in etwas im Brauch gehalten / vnd geben die Historien / daß / da zur Zeit Marggraff Heinricus Illustris, der erlauchte vnd gewaltige Fürst / dero Gegend seiner Jagtlust nachgezogen / habe sein Gaul einen Stein auffgestossen / so vom Glantz dermassen scheinbar vnd schön anzusehen gewesen / daß er vom Klepper abgestiegen / solchen auffgehoben / vnnd durch die Geschworne zu Freyberg / so vnter seinem Grosvater Marggraff Otten Anno 1171. zur Bergkstadt worden / probiren lassen / da dann befunden / daß es gut Silber Ertz gehalten / darauff der Marggraff einfahren lassen / vnd den Berg daselbsten / so reich von Silber Ertz vnd Bley befunden / auch darinnen solche starcke Ausbeuten erlangt / daß er mit solchen vnnd was jhm aus Freyberg zukommen / gantz Böhmen mit barem Gelde bezahlen können / inmassen er sich auch also bereichert / daß er damals vor den gewaltigsten Fürsten / vnnd sich sonderlichen in des Reichs Zusammenkunfften / vnd bey den Keysern also statlichen gehalten / vnd solchen Pracht geführet / daß es jhme leichtlichen keiner nachthun können / darumb er auch vom Keyser Friderico II. also respectiret,

Noht vnd Gegenwehr höchst gedrungen / angezogen / ist er doch mit vier Pferden ad supplicium von einander gerissen / vnd dessen Cörper aus Gnaden vor dem Thumstifft zu Meissen ehrlichen begraben worden / da man dann hernacher wunderbare Lugenden geschrieben / vnd wie der Cörper gantz wiederumb in der Erden zusammen gewachsen / im Auffgraben gesehen / vnd sondere Mirackel darauff / Item / diß erfolget / daß der König in Böhmen bald hernacher erstochen / vnd also an jhm poena Talionis war gemacht / vnd jhm seine Vntrew belohnet worden / derwegen Beneda martyrisiret vnd canonisiret, vnd von Casma virum illustrem & Dei Martyrem nominirt wird.

II.
Scharffenberg.

ISt auch der vhralten Schlösser vnd Keys. Burgen eines / vom Keyser Heinrico Aucupe mit dem Schlos Meisen vnd Streela zugleich aus Vrsachen wie in Meissen angezogen / erstlichen vnnd Anno 934. angelegt / vnd mit einer Kriegsbesatzunge versehen / endlichen auch gar den Marggraffen von Meissen vntergeben / die es auch lange Jahr vor jhr Heuptschlos vnnd Fürstlichen Residentz gehalten / Den Namen sol es von Schurffen haben / weil daselbsten vnd vngefehr vmb die Jahr Christi 1226. im Silberbergwergk / so anfenglichen starck geschurffet / fundig worden / vnd noch biß auff diese Zeit in etwas im Brauch gehalten / vnd geben die Historien / daß / da zur Zeit Marggraff Heinricus Illustris, der erlauchte vnd gewaltige Fürst / dero Gegend seiner Jagtlust nachgezogen / habe sein Gaul einen Stein auffgestossen / so vom Glantz dermassen scheinbar vnd schön anzusehen gewesen / daß er vom Klepper abgestiegen / solchen auffgehoben / vnnd durch die Geschworne zu Freyberg / so vnter seinem Grosvater Marggraff Otten Anno 1171. zur Bergkstadt worden / probiren lassen / da dann befunden / daß es gut Silber Ertz gehalten / darauff der Marggraff einfahren lassen / vnd den Berg daselbsten / so reich von Silber Ertz vnd Bley befunden / auch darinnen solche starcke Ausbeuten erlangt / daß er mit solchen vnnd was jhm aus Freyberg zukommen / gantz Böhmen mit barem Gelde bezahlen können / inmassen er sich auch also bereichert / daß er damals vor den gewaltigsten Fürsten / vnnd sich sonderlichen in des Reichs Zusammenkunfften / vnd bey den Keysern also statlichen gehalten / vnd solchen Pracht geführet / daß es jhme leichtlichen keiner nachthun können / darumb er auch vom Keyser Friderico II. also respectiret,

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[6/0007] Noht vnd Gegenwehr höchst gedrungen / angezogen / ist er doch mit vier Pferden ad supplicium von einander gerissen / vnd dessen Cörper aus Gnaden vor dem Thumstifft zu Meissen ehrlichen begraben worden / da man dann hernacher wunderbare Lugenden geschrieben / vnd wie der Cörper gantz wiederumb in der Erden zusammen gewachsen / im Auffgraben gesehen / vnd sondere Mirackel darauff / Item / diß erfolget / daß der König in Böhmen bald hernacher erstochen / vnd also an jhm poena Talionis war gemacht / vnd jhm seine Vntrew belohnet worden / derwegen Beneda martyrisiret vnd canonisiret, vnd von Casma virum illustrem & Dei Martyrem nominirt wird. II. Scharffenberg. ISt auch der vhralten Schlösser vnd Keys. Burgen eines / vom Keyser Heinrico Aucupe mit dem Schlos Meisen vnd Streela zugleich aus Vrsachen wie in Meissen angezogen / erstlichen vnnd Anno 934. angelegt / vnd mit einer Kriegsbesatzunge versehen / endlichen auch gar den Marggraffen von Meissen vntergeben / die es auch lange Jahr vor jhr Heuptschlos vnnd Fürstlichen Residentz gehalten / Den Namen sol es von Schurffen haben / weil daselbsten vnd vngefehr vmb die Jahr Christi 1226. im Silberbergwergk / so anfenglichen starck geschurffet / fundig worden / vnd noch biß auff diese Zeit in etwas im Brauch gehalten / vnd geben die Historien / daß / da zur Zeit Marggraff Heinricus Illustris, der erlauchte vnd gewaltige Fürst / dero Gegend seiner Jagtlust nachgezogen / habe sein Gaul einen Stein auffgestossen / so vom Glantz dermassen scheinbar vnd schön anzusehen gewesen / daß er vom Klepper abgestiegen / solchen auffgehoben / vnnd durch die Geschworne zu Freyberg / so vnter seinem Grosvater Marggraff Otten Anno 1171. zur Bergkstadt worden / probiren lassen / da dann befunden / daß es gut Silber Ertz gehalten / darauff der Marggraff einfahren lassen / vnd den Berg daselbsten / so reich von Silber Ertz vnd Bley befunden / auch darinnen solche starcke Ausbeuten erlangt / daß er mit solchen vnnd was jhm aus Freyberg zukommen / gantz Böhmen mit barem Gelde bezahlen können / inmassen er sich auch also bereichert / daß er damals vor den gewaltigsten Fürsten / vnnd sich sonderlichen in des Reichs Zusammenkunfften / vnd bey den Keysern also statlichen gehalten / vnd solchen Pracht geführet / daß es jhme leichtlichen keiner nachthun können / darumb er auch vom Keyser Friderico II. also respectiret,

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Zitationshilfe: Peckenstein, Lorenz. Theatri Saxonici. Teil 2. Jena, 1608, S. 6. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/peckenstein_theatri02_1608/7>, abgerufen am 25.12.2024.