nahmenlos; von Linda's Mutter hatt' es indeß keinen Zug.
Auf einmal hört' er eine bekannte Stimme: "ecco ecco! -- Mein Neveu, mein Herr!" Es war Albano's Oheim, der den schwarzge¬ kleideten, wehklagenden Schoppe zu ziehen schien und weinerlich den Neffen anredete: "ach, Neveu! O ich sage die Wahrheit, nur Wahrheit pour jamais." Er sah lachend aus und glaubte zu weinen. Der Schwarzrock trat näher, wurde ein Grünrock und sagte: "Herr Graf, täuschen Sie sich keine Minute, unsre Bekannt¬ schaft beginnt mit einem gemeinschaftlichen Ver¬ lust." -- "Mein Schoppe, (sagte Albano er¬ schüttert,) kennst Du mich nicht mehr?" -- "O wär' ich es jetzt! Ich heiße Siebenkäs," versetzte der Grünrock und hob jammernd die Hän¬ de in die Höhe. "Er liegt aber da in der Ka¬ pelle, (sagte der Spanier,) ich will alles so wahrhaftig erzählen, daß es schön ist. Ich glaube nicht, daß der Finstere kommt." -- Al¬ bano warf einen Blick in die Kapelle und mit einem Schrei des Schmerzens stürzt' er dar¬ nieder.
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nahmenlos; von Linda's Mutter hatt' es indeß keinen Zug.
Auf einmal hört' er eine bekannte Stimme: „ecco ecco! — Mein Neveu, mein Herr!“ Es war Albano's Oheim, der den ſchwarzge¬ kleideten, wehklagenden Schoppe zu ziehen ſchien und weinerlich den Neffen anredete: „ach, Neveu! O ich ſage die Wahrheit, nur Wahrheit pour jamais.“ Er ſah lachend aus und glaubte zu weinen. Der Schwarzrock trat näher, wurde ein Grünrock und ſagte: „Herr Graf, täuſchen Sie ſich keine Minute, unſre Bekannt¬ ſchaft beginnt mit einem gemeinſchaftlichen Ver¬ luſt.“ — „Mein Schoppe, (ſagte Albano er¬ ſchüttert,) kennſt Du mich nicht mehr?“ — „O wär' ich es jetzt! Ich heiße Siebenkäs,“ verſetzte der Grünrock und hob jammernd die Hän¬ de in die Höhe. „Er liegt aber da in der Ka¬ pelle, (ſagte der Spanier,) ich will alles ſo wahrhaftig erzählen, daß es ſchön iſt. Ich glaube nicht, daß der Finſtere kommt.“ — Al¬ bano warf einen Blick in die Kapelle und mit einem Schrei des Schmerzens ſtürzt' er dar¬ nieder.
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nahmenlos; von Linda's Mutter hatt' es indeß
keinen Zug.
Auf einmal hört' er eine bekannte Stimme:
„ecco ecco! — Mein Neveu, mein Herr!“
Es war Albano's Oheim, der den ſchwarzge¬
kleideten, wehklagenden Schoppe zu ziehen
ſchien und weinerlich den Neffen anredete:
„ach, Neveu! O ich ſage die Wahrheit, nur
Wahrheit pour jamais.“ Er ſah lachend aus und
glaubte zu weinen. Der Schwarzrock trat näher,
wurde ein Grünrock und ſagte: „Herr Graf,
täuſchen Sie ſich keine Minute, unſre Bekannt¬
ſchaft beginnt mit einem gemeinſchaftlichen Ver¬
luſt.“ — „Mein Schoppe, (ſagte Albano er¬
ſchüttert,) kennſt Du mich nicht mehr?“ —
„O wär' ich es jetzt! Ich heiße Siebenkäs,“
verſetzte der Grünrock und hob jammernd die Hän¬
de in die Höhe. „Er liegt aber da in der Ka¬
pelle, (ſagte der Spanier,) ich will alles ſo
wahrhaftig erzählen, daß es ſchön iſt. Ich
glaube nicht, daß der Finſtere kommt.“ — Al¬
bano warf einen Blick in die Kapelle und mit
einem Schrei des Schmerzens ſtürzt' er dar¬
nieder.
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 499. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/511>, abgerufen am 22.11.2024.
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