Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.Garten herab, um Linda und ihren Weg zu Er eilte den langen Schneckenberg herab, Unten im freien Garten gieng er langsam, A a 2
Garten herab, um Linda und ihren Weg zu Er eilte den langen Schneckenberg herab, Unten im freien Garten gieng er langſam, A a 2
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Garten herab, um Linda und ihren Weg zu
finden. Sein Freudenpferd war unten im tie¬
fen Gebüſch an ausländiſche Gewächſe ange¬
bunden. Voll Ergrimmung ſah er noch Dian
und Chariton mit den Kindern in dem Garten
gehen; und oben im Donnerhäuschen ein klei¬
nes Licht. Er verfluchte jede ſtörende Seele,
weil er entſchloſſen war, heute im Nothfall je¬
den Stürmer ſeines Himmels zu ermorden. End¬
lich ſah er Linda's lange rothe Geſtalt gegen
das Flötenthal zugehen und das Schwellen-
Gebüſch aufziehen und darhinter verſchwinden.
Er eilte den langen Schneckenberg herab,
warm wie eine vergiftete Leiche. Hinter ſich
hörte er im langen Buſch-Gewinde jemand
nacheilen — er entbrannte und zog ſeinen Stock¬
degen, den er nebſt einem Taſchenpiſtol bei
ſich hatte — endlich ſah er eine häßliche Ge¬
ſtalt, einem böſen Geiſte ähnlich, die ihm nach¬
rannte — ſie packte ihn — es war der Für¬
ſtinn langarmiger Affe — Er durchſtach ihn
auf der Stelle, um nicht von ihm verfolgt zu
werden.
Unten im freien Garten gieng er langſam,
A a 2
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Zitationshilfe: | Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/383>, abgerufen am 27.07.2024. |