cken, die Fürstinn ihre für den Hauptmann, er seine für Linda.
Sie brachte ihm einen Plan immer dichter vor das Auge, den er nicht erblickte, so sehr sie ihn reizte durch die Bemerkung, daß Albano ein größerer Weiber-Liebling sey und seyn werde als man bisher noch dachte, daß sogar ihre fromme besonnene Schwester Idoine nach ihren stillen Fragen in Briefen und nach an¬ dern Zeichen fast beides durch ihn verloren, was sie ihm am Krankenbette wiedergegeben, Gesundheit und Friede und daß er nie hoffen solle, die Gräfinn je abtrünnig zu sehen oder auch zu machen.
Endlich sagte sie langsam das fürchterliche Wort: "Roquairol, Sie haben Seine Stimme und Sie hat abends kein Auge." -- "Himmel und Hölle!" rief er aus, wechselnd roth und blaß und zugleich in Himmel und Hölle sehend, deren Thüren vor ihm aufsprangen. "Va!" setzt' er schnell dazu, ohne die schwarze Tiefe dieses weißschäumenden Meers noch durch¬ drungen zu haben. Die Fürstinn umarmt' ihn feurig, er sie noch feuriger. "In einer poeti¬
cken, die Fürſtinn ihre für den Hauptmann, er ſeine für Linda.
Sie brachte ihm einen Plan immer dichter vor das Auge, den er nicht erblickte, ſo ſehr ſie ihn reizte durch die Bemerkung, daß Albano ein größerer Weiber-Liebling ſey und ſeyn werde als man bisher noch dachte, daß ſogar ihre fromme beſonnene Schweſter Idoine nach ihren ſtillen Fragen in Briefen und nach an¬ dern Zeichen faſt beides durch ihn verloren, was ſie ihm am Krankenbette wiedergegeben, Geſundheit und Friede und daß er nie hoffen ſolle, die Gräfinn je abtrünnig zu ſehen oder auch zu machen.
Endlich ſagte ſie langſam das fürchterliche Wort: „Roquairol, Sie haben Seine Stimme und Sie hat abends kein Auge.“ — „Himmel und Hölle!“ rief er aus, wechſelnd roth und blaß und zugleich in Himmel und Hölle ſehend, deren Thüren vor ihm aufſprangen. „Va!“ ſetzt' er ſchnell dazu, ohne die ſchwarze Tiefe dieſes weißſchäumenden Meers noch durch¬ drungen zu haben. Die Fürſtinn umarmt' ihn feurig, er ſie noch feuriger. „In einer poeti¬
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cken, die Fürſtinn ihre für den Hauptmann, er
ſeine für Linda.
Sie brachte ihm einen Plan immer dichter
vor das Auge, den er nicht erblickte, ſo ſehr ſie
ihn reizte durch die Bemerkung, daß Albano
ein größerer Weiber-Liebling ſey und ſeyn
werde als man bisher noch dachte, daß ſogar
ihre fromme beſonnene Schweſter Idoine nach
ihren ſtillen Fragen in Briefen und nach an¬
dern Zeichen faſt beides durch ihn verloren,
was ſie ihm am Krankenbette wiedergegeben,
Geſundheit und Friede und daß er nie hoffen
ſolle, die Gräfinn je abtrünnig zu ſehen oder
auch zu machen.
Endlich ſagte ſie langſam das fürchterliche
Wort: „Roquairol, Sie haben Seine Stimme
und Sie hat abends kein Auge.“ — „Himmel
und Hölle!“ rief er aus, wechſelnd roth und
blaß und zugleich in Himmel und Hölle ſehend,
deren Thüren vor ihm aufſprangen. „Va!“
ſetzt' er ſchnell dazu, ohne die ſchwarze Tiefe
dieſes weißſchäumenden Meers noch durch¬
drungen zu haben. Die Fürſtinn umarmt' ihn
feurig, er ſie noch feuriger. „In einer poeti¬
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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 363. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/375>, abgerufen am 25.11.2024.
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