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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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mit einer zur Hand; mit seiner Freude hieng
er schnell an jeder fremden.

Sie stiegen alle ein, und fuhren unter die
Sonnenblumen, die jeder Sonnenstrahl auf die
Wellen-Beete immer dichter pflanzte. Albano
vergaß -- im jetzigen Feuer, gewohnt an die
Sitten des warmen Landes, wo der Liebende
vor der Mutter spricht und sie von ihm mit
der Tochter, wo die Liebe keinen Schleier trägt,
nur der Haß und das Gesicht und wo die
Myrte in jedem Sinne die Einfassung der Felder
ist -- sich einen Augenblick vor Dian und nahm
Linda's Hand; schnell entriß sie ihm sie, der Mäd¬
chen Sitte treu, die den Arm verschenkt und den
Finger und Fingerhut verweigert. Aber sie sah
ihn sanft an, wenn sie abgeschlagen.

Sie kamen auf ihrer Fahrt von Osten nach
Norden wieder vor dem Felsen mit den Häu¬
sern und vor den Gassen der Ufer-Vorstadt
vorüber. Alles war froh und freundlich -- al¬
les sang, was nicht schwatzte -- die Dächer
waren mit Webstühlen seidner Bänder besetzt
und die Weberinnen sprachen und sangen zu¬
sammen von Dach zu Dach. Julienne konnte

mit einer zur Hand; mit ſeiner Freude hieng
er ſchnell an jeder fremden.

Sie ſtiegen alle ein, und fuhren unter die
Sonnenblumen, die jeder Sonnenſtrahl auf die
Wellen-Beete immer dichter pflanzte. Albano
vergaß — im jetzigen Feuer, gewohnt an die
Sitten des warmen Landes, wo der Liebende
vor der Mutter ſpricht und ſie von ihm mit
der Tochter, wo die Liebe keinen Schleier trägt,
nur der Haß und das Geſicht und wo die
Myrte in jedem Sinne die Einfaſſung der Felder
iſt — ſich einen Augenblick vor Dian und nahm
Linda's Hand; ſchnell entriß ſie ihm ſie, der Mäd¬
chen Sitte treu, die den Arm verſchenkt und den
Finger und Fingerhut verweigert. Aber ſie ſah
ihn ſanft an, wenn ſie abgeſchlagen.

Sie kamen auf ihrer Fahrt von Oſten nach
Norden wieder vor dem Felſen mit den Häu¬
ſern und vor den Gaſſen der Ufer-Vorſtadt
vorüber. Alles war froh und freundlich — al¬
les ſang, was nicht ſchwatzte — die Dächer
waren mit Webſtühlen ſeidner Bänder beſetzt
und die Weberinnen ſprachen und ſangen zu¬
ſammen von Dach zu Dach. Julienne konnte

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[165/0177] mit einer zur Hand; mit ſeiner Freude hieng er ſchnell an jeder fremden. Sie ſtiegen alle ein, und fuhren unter die Sonnenblumen, die jeder Sonnenſtrahl auf die Wellen-Beete immer dichter pflanzte. Albano vergaß — im jetzigen Feuer, gewohnt an die Sitten des warmen Landes, wo der Liebende vor der Mutter ſpricht und ſie von ihm mit der Tochter, wo die Liebe keinen Schleier trägt, nur der Haß und das Geſicht und wo die Myrte in jedem Sinne die Einfaſſung der Felder iſt — ſich einen Augenblick vor Dian und nahm Linda's Hand; ſchnell entriß ſie ihm ſie, der Mäd¬ chen Sitte treu, die den Arm verſchenkt und den Finger und Fingerhut verweigert. Aber ſie ſah ihn ſanft an, wenn ſie abgeſchlagen. Sie kamen auf ihrer Fahrt von Oſten nach Norden wieder vor dem Felſen mit den Häu¬ ſern und vor den Gaſſen der Ufer-Vorſtadt vorüber. Alles war froh und freundlich — al¬ les ſang, was nicht ſchwatzte — die Dächer waren mit Webſtühlen ſeidner Bänder beſetzt und die Weberinnen ſprachen und ſangen zu¬ ſammen von Dach zu Dach. Julienne konnte

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/177>, abgerufen am 26.11.2024.