Jean Paul: Titan. Bd. 3. Berlin, 1802.dungen sich ernster und übermächtiger regten Ach über allen seinen Gedanken zog in dungen ſich ernſter und übermächtiger regten Ach über allen ſeinen Gedanken zog in <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0378" n="366"/> dungen ſich ernſter und übermächtiger regten<lb/> als in Roquairol: ſo hatt' er nicht wie dieſer<lb/> Freude an ihrem Mahlen ſondern Scheu davor.<lb/> Er ſuchte das kleine alte Schweſterbild auf, das<lb/> ihm ſein Vater auf der Inſel gegeben; — wel¬<lb/> cher treffende Wiederſchein des nächtlichen Spie¬<lb/> gelbildes! Dieſes Alter-Moos an einer Schwe¬<lb/> ſter mußte, bloß um damit ihre Ähnlichkeit zu<lb/> überdecken, durch Kunſt geſäet ſeyn. Die Ver¬<lb/> muthung auf Julienne gab er nach dem Nein<lb/> der Verſchleierten und bei der Unwahrſchein¬<lb/> lichkeit einer ſolchen Nachtrolle wieder auf<lb/> und ſetzte die Höhen-Berechnung aller dieſer<lb/> unbegreiflichen Lufterſcheinungen auf die Hülfe<lb/> ſeines ſo nahen Vaters hinaus.</p><lb/> <p>Ach über allen ſeinen Gedanken zog in<lb/> Geier-Kreiſen unaufhörlich eine ferne dunkle<lb/> Geſtalt, der Würgengel, der auf die hülfloſe<lb/> Liane hungrig niederfliegen wollte! Das Star¬<lb/> ren der Leichen-Seherin auf dem Blumenbüh¬<lb/> ler Weg — zumal nach dem trüben Blatte der<lb/> Fürſtin — gaukelte jetzt in den dunkeln durchein¬<lb/> anderkreuzenden Laubgängen, worein ſein Le¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [366/0378]
dungen ſich ernſter und übermächtiger regten
als in Roquairol: ſo hatt' er nicht wie dieſer
Freude an ihrem Mahlen ſondern Scheu davor.
Er ſuchte das kleine alte Schweſterbild auf, das
ihm ſein Vater auf der Inſel gegeben; — wel¬
cher treffende Wiederſchein des nächtlichen Spie¬
gelbildes! Dieſes Alter-Moos an einer Schwe¬
ſter mußte, bloß um damit ihre Ähnlichkeit zu
überdecken, durch Kunſt geſäet ſeyn. Die Ver¬
muthung auf Julienne gab er nach dem Nein
der Verſchleierten und bei der Unwahrſchein¬
lichkeit einer ſolchen Nachtrolle wieder auf
und ſetzte die Höhen-Berechnung aller dieſer
unbegreiflichen Lufterſcheinungen auf die Hülfe
ſeines ſo nahen Vaters hinaus.
Ach über allen ſeinen Gedanken zog in
Geier-Kreiſen unaufhörlich eine ferne dunkle
Geſtalt, der Würgengel, der auf die hülfloſe
Liane hungrig niederfliegen wollte! Das Star¬
ren der Leichen-Seherin auf dem Blumenbüh¬
ler Weg — zumal nach dem trüben Blatte der
Fürſtin — gaukelte jetzt in den dunkeln durchein¬
anderkreuzenden Laubgängen, worein ſein Le¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |